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Leisching, Eduard: Die Weihnachtsausstellung des Österreichischen Museums
DOI Artikel:Der Centralverein für Rheinland, Westfalen und Bezirke zu Düsseldorf
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Der Centralgewerbeverein für Rheinland, Wsstfalen und benachbarte Bezirke zu Düsseldorf.
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repräsentirt; letzterer leistet in der Lederpressung durch
Stanzen Borziigliches. Auch sonst sehcn wir mcmnig-
sache Lederarbeiten. So bringt Glaßner gepreßte
und gefärbte Ledertapeten (goldige Ornamente auf far-
bigem Grunde) und gepreßte Lederüberzüge für Sessel
und Sofas, denen wir allerdings die Arbeiten in ge-
schnittenem Leder bei weitem vorziehen, welche Gaß-
mann in Nachahmung deutscher, italienischer und
spanischer Muster wieder in großer Zahl geliefert hat,
dcr in diesem Genre jetzt wohl cinzig dasteht.
Die Kunstschlosserei ist gleichfalls gut vertrcten,
vbwohl Gillar und Milde leider ausgeblieben sind.
Wilhelm hat ein schönes Balkongitter, einen Gas-
kandelaber nach Zeichnung von Storck und sonst nvch
manch treffliches Stück, Schwarz vor allem eine
Reihe wohlgeformter Lüster und Laternen ausgestellt,
und auch Moser erweist sich aufs neue als tüchtiger
Arbeiter.
Was die Mvbel betrifft, sv verschwinden Jntarsia
und Marquetterie immer mehr, während Schnitzwerk
und Bildhauerarbeit überwiegen. Die Schlafzimmer-
einrichtung in ansprechend gemildertem Barock von
Hollmann, ein Notenkastcn in Hochrenaissance von
Skodny, die Herrenzimmermöbel in engl. Stile
(gerade Linien, vertiefte Ornamente) vvn Pelda, ein
Kleiderschrank von Mitterbaner, ein Spiegelkasten
von Uugethüm sind besonders hervorzuheben.
So macht denn die diesjährige Weihnachtsaus-
stellung unseres Museums einen im großen und ganzen
durchaus erfreulichen Eindruck und sie verdient den
massenhaften Zulauf des Publikums, der ihr in täglich
steigendem Maße zu teil wird.
Der cLentralgewerbeverein für Rheinland, Westfalen
und benachbarte Bezirke zu Düfseldorf.
Wir haben bereits wiederholt Veranlassung ge-
nommen, auf die Thätigkeit des Centralgewerbevereins
zu Düsseldorf hinzuweisen. Einen anschaulichen Über-
blick über die Entwickelnng des Vereins, seine Be-
strebungen nnd Erfolge gewährt der Bericht über die
vierte Generalversammlung am 9- Dezember d. I.,
welchen wir der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 342) ent-
nehmen.
Jn der vierten Generalversammlung erstattcte zu-
nächst der Borsitzende des Vorstandcs, Herr Kommer-
zienrat Lueg, über die befriedigende Entwickelung des
Vereins Bericht. Die Sammlungen des Vereins haben
einen Versicherungswert von 300000 Mk. erreicht, dar-
unter die Böninger-Sammlung allein mit 120 000 Mk.,
die einen Kaufwert von mehr als dem dreifachen dieser
Summe besitzt. Die Behörden haben auch im abge-
laufenen Jahre dem Unternehmen Geldunterstützungen
gewährt. Der westfälische Provinziallandtag bewilligte
auf zwei fernere Jahre den bisherigen Jahresbeitrag
von 2500 Mk. und von dcm rheinischen Provinzial-
landtag erwartet man sogar eine Erhöhung des bis-
herigen Jahresbeitrags von 10 000 Mk. zur Hebung
des Handwerks.
Sehr dringend gestaltet sich die Raumfrage für
die Sammlungen des Vereins, da die bisherigen
Räume trotz bereitwilligsten Entgegenkommens der
Stadt ganz unzureichend sind. Der Betriebskosten-
aufwand im Beranschlage von 30500 Mk. das Jahr
bietet sür besondere Aufwendungen keine Mittel. Auch
sind von dem Vermögen des Vereins im ursprüng-
lichen Betrage von 204000 Mk. nur nvch 134000 Mk.
vvrhanden, während allein 20- bis 25000 Mk. für
Vermehrung der Sammlnngcn jährlich erforderlich
sind. Das zu errichtende Museum wird nun große
Mittel erfordern. Man hat deshalb die Veranstal-
tung einer Lotterie in Aussicht genommen und den
Vorstand mit den entsprechenden Schritten betxaut.
Erst in einem großen Gebäude werden die umfassenden
Sammlungen des Vereins richtig nutzbar gemacht
werden können.
Eine notwendige Umgcstaltung des Vereinsblattes
soll in der Weise erfolgen, daß auf Grund besonderen
Abkommens mit dem in Leipzig bei Seemann ver-
legten vortrefflichen Blatt von Pabst in Berlin dieses
Blatt mit den Bereinsmitteilungen versehen jedem
stimmberechtigten Mitglied zugestellt werden wird').
Die Mitgliedschast selber ist gegen einen Jahresbeitrag
von 15 Mk. zu erwerben.
Eine neue Frage hat der Verwaltungsrat auf
Antrag des Vorstandes in seiner heutigen Sitzung in
Behandlung genommen: sie betrifft die Errichtung
eines Ausfuhr-Musterlagers für Rheinland-Westfalen,
welches in der „Kölnischen Zeitung" mit dem Hinweis
auf den Vorgang anderer Städte, namentlich Stntt-
garts, angeregt worden war. Diese Anstalt soll den
ausländischen Kaufleuten Gelegenheit geben, sich über
die Ansfuhrartikel der bctreffenden Bezirke beguem zu
unterrichten und mit den Ausstellern in Verkehr zu
treten. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, die Frage,
welche durch Errichtung eines Ausfuhrmusterlagers in
Frankfurt a'M. für Rheinland-Westfalen brennend ge-
worden ist, jedenfalls zum Austrag zu bringen und
zum Zweck der Feststellung des etwaigen Bedürsnisses
1) Es mag bei dieser Gelegenheit darauf hingewissen
werden, daß der Badische Kunstgewerbeverein in Karls-
ruhe und der Mitteldeutsche Kunstgewerbeverein zu
Frankfurt a/M., jener mit 700, dieser niit 1000 Mitgliedern,
ihre Mitteilungen gleichfalls in Verbindung mit dem Kunst-
gewerbeblatt hsrausgeben.
Der Centralgewerbeverein für Rheinland, Wsstfalen und benachbarte Bezirke zu Düsseldorf.
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repräsentirt; letzterer leistet in der Lederpressung durch
Stanzen Borziigliches. Auch sonst sehcn wir mcmnig-
sache Lederarbeiten. So bringt Glaßner gepreßte
und gefärbte Ledertapeten (goldige Ornamente auf far-
bigem Grunde) und gepreßte Lederüberzüge für Sessel
und Sofas, denen wir allerdings die Arbeiten in ge-
schnittenem Leder bei weitem vorziehen, welche Gaß-
mann in Nachahmung deutscher, italienischer und
spanischer Muster wieder in großer Zahl geliefert hat,
dcr in diesem Genre jetzt wohl cinzig dasteht.
Die Kunstschlosserei ist gleichfalls gut vertrcten,
vbwohl Gillar und Milde leider ausgeblieben sind.
Wilhelm hat ein schönes Balkongitter, einen Gas-
kandelaber nach Zeichnung von Storck und sonst nvch
manch treffliches Stück, Schwarz vor allem eine
Reihe wohlgeformter Lüster und Laternen ausgestellt,
und auch Moser erweist sich aufs neue als tüchtiger
Arbeiter.
Was die Mvbel betrifft, sv verschwinden Jntarsia
und Marquetterie immer mehr, während Schnitzwerk
und Bildhauerarbeit überwiegen. Die Schlafzimmer-
einrichtung in ansprechend gemildertem Barock von
Hollmann, ein Notenkastcn in Hochrenaissance von
Skodny, die Herrenzimmermöbel in engl. Stile
(gerade Linien, vertiefte Ornamente) vvn Pelda, ein
Kleiderschrank von Mitterbaner, ein Spiegelkasten
von Uugethüm sind besonders hervorzuheben.
So macht denn die diesjährige Weihnachtsaus-
stellung unseres Museums einen im großen und ganzen
durchaus erfreulichen Eindruck und sie verdient den
massenhaften Zulauf des Publikums, der ihr in täglich
steigendem Maße zu teil wird.
Der cLentralgewerbeverein für Rheinland, Westfalen
und benachbarte Bezirke zu Düfseldorf.
Wir haben bereits wiederholt Veranlassung ge-
nommen, auf die Thätigkeit des Centralgewerbevereins
zu Düsseldorf hinzuweisen. Einen anschaulichen Über-
blick über die Entwickelnng des Vereins, seine Be-
strebungen nnd Erfolge gewährt der Bericht über die
vierte Generalversammlung am 9- Dezember d. I.,
welchen wir der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 342) ent-
nehmen.
Jn der vierten Generalversammlung erstattcte zu-
nächst der Borsitzende des Vorstandcs, Herr Kommer-
zienrat Lueg, über die befriedigende Entwickelung des
Vereins Bericht. Die Sammlungen des Vereins haben
einen Versicherungswert von 300000 Mk. erreicht, dar-
unter die Böninger-Sammlung allein mit 120 000 Mk.,
die einen Kaufwert von mehr als dem dreifachen dieser
Summe besitzt. Die Behörden haben auch im abge-
laufenen Jahre dem Unternehmen Geldunterstützungen
gewährt. Der westfälische Provinziallandtag bewilligte
auf zwei fernere Jahre den bisherigen Jahresbeitrag
von 2500 Mk. und von dcm rheinischen Provinzial-
landtag erwartet man sogar eine Erhöhung des bis-
herigen Jahresbeitrags von 10 000 Mk. zur Hebung
des Handwerks.
Sehr dringend gestaltet sich die Raumfrage für
die Sammlungen des Vereins, da die bisherigen
Räume trotz bereitwilligsten Entgegenkommens der
Stadt ganz unzureichend sind. Der Betriebskosten-
aufwand im Beranschlage von 30500 Mk. das Jahr
bietet sür besondere Aufwendungen keine Mittel. Auch
sind von dem Vermögen des Vereins im ursprüng-
lichen Betrage von 204000 Mk. nur nvch 134000 Mk.
vvrhanden, während allein 20- bis 25000 Mk. für
Vermehrung der Sammlnngcn jährlich erforderlich
sind. Das zu errichtende Museum wird nun große
Mittel erfordern. Man hat deshalb die Veranstal-
tung einer Lotterie in Aussicht genommen und den
Vorstand mit den entsprechenden Schritten betxaut.
Erst in einem großen Gebäude werden die umfassenden
Sammlungen des Vereins richtig nutzbar gemacht
werden können.
Eine notwendige Umgcstaltung des Vereinsblattes
soll in der Weise erfolgen, daß auf Grund besonderen
Abkommens mit dem in Leipzig bei Seemann ver-
legten vortrefflichen Blatt von Pabst in Berlin dieses
Blatt mit den Bereinsmitteilungen versehen jedem
stimmberechtigten Mitglied zugestellt werden wird').
Die Mitgliedschast selber ist gegen einen Jahresbeitrag
von 15 Mk. zu erwerben.
Eine neue Frage hat der Verwaltungsrat auf
Antrag des Vorstandes in seiner heutigen Sitzung in
Behandlung genommen: sie betrifft die Errichtung
eines Ausfuhr-Musterlagers für Rheinland-Westfalen,
welches in der „Kölnischen Zeitung" mit dem Hinweis
auf den Vorgang anderer Städte, namentlich Stntt-
garts, angeregt worden war. Diese Anstalt soll den
ausländischen Kaufleuten Gelegenheit geben, sich über
die Ansfuhrartikel der bctreffenden Bezirke beguem zu
unterrichten und mit den Ausstellern in Verkehr zu
treten. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, die Frage,
welche durch Errichtung eines Ausfuhrmusterlagers in
Frankfurt a'M. für Rheinland-Westfalen brennend ge-
worden ist, jedenfalls zum Austrag zu bringen und
zum Zweck der Feststellung des etwaigen Bedürsnisses
1) Es mag bei dieser Gelegenheit darauf hingewissen
werden, daß der Badische Kunstgewerbeverein in Karls-
ruhe und der Mitteldeutsche Kunstgewerbeverein zu
Frankfurt a/M., jener mit 700, dieser niit 1000 Mitgliedern,
ihre Mitteilungen gleichfalls in Verbindung mit dem Kunst-
gewerbeblatt hsrausgeben.