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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 22.1887

DOI Artikel:
Korrespondenz München, [7]
DOI Artikel:
Levin,Th.: Die Ausstellung von Bildern älterer Meister zu Düsseldorf, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4107#0246

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487

Die Ausstellung von Bildern älterer Meister zu Düsseldorf.

488

für seine Privatsammlung erworben wurde, Compton
eine ernst-ergreifende Ansicht des Monte Rosa, Schbn-

chen eine Strandscene in dem feinen grauen Ton der
heutigen Pariser Landschafter, Lips ein Kanalbild aus
Benedig mit meisterhaft durchgeführter Äeleuchtung, i

aber allzu flüchtiger Staffage, Heinisch eine hervor-
ragend sein beobachtete Regenstimmung. Knab trat
uns mit den bei Sonnenuntergangsglut geschilderten
„Ruinen von Pästum" wiedcrum in seiner alten
Bravour entgegen, während Willroider in breitem
malerischen Stil die vaterländische Vegetation in
mehreren großen Gemälden darstelltc, untcr dencn
besonders das Bild „Nach dem Regen" als eine voll-
endete Leistung gelten kann.

Unter den Bildnissen sei schließlich außer einigen
geschickten Arbeiten von T. Aron und Kuppelmaper
besonders das Koloffalbild Kvnig Ludwigs 1l. genannt,
welches Gabriel Schachinger im Stile der französi-
schen Repräsentativnsporträts aus der Zcit Ludwigs XIV.
für den Sitzungssaal des baperischen Rcichsrates malte.

Die Ausstellung von Bildcrn älterer Affeister
zu Düsseldorf.

(Fortsetzung.)

Unter den bedeutcnderen Porträtisten intereffirte
M. Mierevelt zunächst durch den in pikantestcr De-
taillirung durchgeführten Studienkopf eines bärtigen
Greises mit der Devise ,,1'loinp sonäsr g.reb" (Graf
Esterhazy). Ohne die echte Bezeichnung U. Uisrsvolt
1590 würde das Werk selbst dem bewährtesten Kenner-
auge eiu unlösbares Rätsel geboten haben. Abcr auch
ein unter den unbekannten Holländern aufgeführtes Bild-
nis eines jungen Mannes mit Schnurr- und Knebcl-
bart (Fürst Salm) darf ihm niit Sicherheit zugcwiesen
werden, wogegen das weibliche Bildnis (l)r. Sels-Neuß)
trotz einer, übrigens schon äußerlich vcrdächtigen Signa-
tur für ihn nicht stark genug erscheint. Ein weiblichcs
Porträt vonMoreelse (FllrstSalm)wurde allseitig als
das anmutigste Bild dcr Ausstellung gewürdigt. Wenn
ich auch die im Verzeichnis allgemein ausgesprochene
Bemerkung nicht aufrecht erhalten will, — denn
Moreelse zeigt vor vielen andern die besondere Fähig-
keit, weiblicher Schönheit gerecht zu werden — so
reicht doch nach diescr Seite hiu weder das Prinzeß-
chen noch die „solioons bsräsriu^ im Rijksmuscum an
das Bildnis aus Anholt heran.

Gut vertreten wareu ferner I. G. Cupp mit
einem Kinderporträt in ganzer Figur (vr. Sels), in
dessen Art auch noch das Sitnativnspvrträt cines
tteinen Mädchens vmi der Hand A. Cupps (Baron
v. Niesewand) angeordnet ist, — C. I. van Ceulen mit
einem trefflichen kleinen Frauenporträt (Baron von
Niesewand) und einem lebensgroßen Brustbilde eines
jungen Mannes (F. Jttenbach), — Hendrik Bloemaert
mit zwei männlichcn Bildnissen von 1653 (F. Jtten-
bach) und 1658 (R. Pflaum), — Kaspar Netscher
 
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