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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

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Richter, P. F.: Ein von D. B. illustrirtes bei Mathes Stöckel in Dresden im Jahre 1585 erschienenes Buch
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.6193#0011

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Kunstiitteratiir n»d Kunsthandel. - Ausgrabungen und Fundc. — Konkurrenzen. 10

an die Vvrlagen gehaltcn, in knnstlerischer Beziehnng
auch nichts Bcsseres geliefert. Wer dieser l) B sei,
ist leider nicht zu ergrnnden. Von allen in Naglers
Blonograinmisten vorkommenden I)'s scheint nnr der
um 1557 in Wittenberg gelebt habende Maler und
Zeichner aus der Schnle Kranachs in Betracht zn
kvmmcn, der viele Zeichnnngen zur Jllustrativn von
Werken ans Wittcnberger Druckereien lieferte, nnd
dessen Monogramm sich, wie anch Naglcr anführt,
z. B. anf einem bestimmten Bilde, — Joseph und
Potiphars Fran, — dreier verschiedener in je zwei
Auflagen erschienener Bücher auf einem ühnlichen
Stcine wie in nnserem Fuchsbnche findet.

Einsender kann hier Nagler in etwas berichtigen.
Dcrselbc giebt als erstes der drei Bücher richtig an
leonss oatsoliessos st virtutnin ao vitiornm illnstratns
Nuinsris ckolmnnis lloüsri. 6oburgsnsis. VitsdsrAas
apnä liasrsckos üoorZii ltbavv 1557, Klsin 8, abcr
dic zweitc Auflage davon, von der er schreibt „Sie
scheint aus der -Offizin des G. Schnellbvltz hervor-
gegangcn zu scin", ist am Schlnß mit dem Vermerk
verschen blxonäsdat ckoliaunss Orato ^.nno 1560.
Das zweite Bnch, OatsolikLiL soliolao OoltpsrASnsis,
«oripta a Valsntino lOroosckortio. . . Vitsbsrgas ilnno
1-558 lnßt Naglcr Folio sein, es ist aber in genan
demsclben kleinen Oktav wie die ihm nnbekannte 1501
dvi Johannes Lnfft crschienene Ansgabe, nnd Ivie
doittens die loonss Oatsolissoos oto. oaruiino slegiaoo
^^Oosüas ao i1Iustr3.ts.o a llisron^mo Osio, welche
^-'05 nnd erschienen. Dic Holzstöcke zn snmt-
^chen Bildern sind offenbar von Hand zu Hand ge-
wandert, dcnn dic Bilder allcr drei Werke sind dic-
^chwn und jcdcr Verfasser hat offcnbar nnr andcrn
zn ihnm gemacht. Um dcm Zeichner, resp. Holz-
ichneider anf die Spur zu kommcn, hat Einscndcr nnter
"vderni des Balthasar Mentz LzmtaZma spikÄplüorrim^
in inol/ta ssxtsmviratus Laxonioi motropoli
Usdgx^^^ cüvorsis in loois . . sroota oonspioinntnr,
^Läsbni-Ai 1604 durchsorscht, nnd ist dabci anf cinen
iwwissen Donatus Busser gestoßcn, von dcm er an-
gtebt, er sei oomss Uslntinus, Ugnos anratns, st
o'vis ltomanns gcwesen, nnd dcm er in cinem Gedichte

wachrühmt

Öuock virtnts sua, gnoä mnltis artibns, bosos
luin magnos olarosgns sxnporarit nvos.
Vedenkt nian nun, daß besagter Mentz vvn Nie-
meck selbst, der Rektor und Pfarrer war, das Schneidc-
vwsser handhabte, um seinc eigenen Schriften mit Holz-
ichnitten zu vcrsehen, so wäre es ja auch nicht nn-
wöglich, daß der „iu vielcn Künsten" seine Vorfahren
ubertreffende erst 1601 gestorbene und in Lüben be-
Pabene Jurist Busser der gesnchte D ll gewesen, —
^vdes soii dies nur eine Vermntung sein. Übrigens

kaiin hier noch mitgeteilt werden, daß das Monogramm
des Balth. Mentz sich außer in deu von Nagler, Mono-
grammisten, Bd. 1. S. 850—851 aufgeführten Werken
auch in dessen LzmtaZma eiiitapbiornm übsr 4. p.
108 auf einem Holzschnitte findet, welcher eine Sarg-
bahre, bedcckt mit deni Leichentuche und geziert mit
dem von Schulenburg'schen Wappen darstellt. Anf
den Rückseiten der Titelblätter des 8zmtaAma aber
befindet sich je ein Holzschnitt, und zwar in libsi- I.
IVitsobinclns Rsx Laxonnm, der angebliche Gründer
Wittenbergs, in libsr 2. IVitsbsrAg. Ustropolis liHsoto-
ratus Luxoniae, in libsr 3. Balthasar Mentz selbst,
und eudlich in libsr 4. i?slioanns Usnoiornm, d. h.
das Meutz'sche Wappen niit dem sich selbst zum Bcsten
seiner Jungen in die Brust hackenden Pelikan. Letzteres
mit den Jnitialen ll und U links resp. rechts von der
Helmzier verschcn, ist auch auf dcn vordcren Dcckel
dcs ledernen gepreßten Einbandes des Exemplarcs
dcr tönigl. öffentlichen Bibliothek gepreßt.

P. F. Nichtcr.

Aunstlitteratur uud Auusthandel.

- Der Katalog des Rijksnmscum« in Anlstcrdom von
Slbr. Bredius hat in seiner von uns bereits erivühutcu,
kürzlich erschienenen drittcn Auflagc, abgesehen vou zahl-
reichen Verbesserungen im Einzelnen, anch eine nene Gesaml-
anordnnng crfahren. Die vcrschiedenenBestandtcile derSaimn-
lnng (alte Galerie im Trippenhuis, Museum van dcr
Hoop u. s. w.) bilden nicht mehr, wie in den beiden crstcn
Auflagen, getrennte Gruppen mit eigencr Bilderfolge, sondcrn
dasGanzeist jctztin ein Alphabet gebracht nnd miteiner durch-
laufenden Nummernfolge versehcn. Die Benntzung des Ver-
zeichnisses wird dadnrch sehr erleichtert. Ein knrzer Nach-
trag nmfaßt sünf ncu hinzugekommene Bilder.

x.— Jm hcrzoglichcn Palaste dcr Gonzaga in Mantua, dem
Palazzv Ducale nnd Palazzo del Te sind, bevor dic beabsichtig-
ten Wiederherstellnngsarbeiten begonnen hattcn, Vvm Pholo-
graphen M. Lotze in Berona einige 60 Anfnahmen gefertigt.
Die sehr gclungenen Blntter zeigen anßer den Waird- nnd
Deckengemälden des Mantegna, Ginlio Romano und Prima-
ticcio cine Reihe interessantcr architektonischer Details; unler
anderen die rcichcn, teils vergoldeten Holzdecken in den Sala
del Giuramcnto, Snla di Troja, Camcrino dcr Jsabella
d'Este, Sala dei Capitani. Sala della Virtn, ferner Einzel-
heitcn aus dem Atrio dci Marmi, dcm Paradisv, den Korri-
doren, Kinderfricse in Stncco nnd in Malerci n. s. w. —
Den Vcrtrieb der Photographien bcsorgt für Dentschland
die Firma Paul Vctte in Berlin.

Ausgrabungen und Funde.

^ Dic bei dcn Ansgrabungen in Mantineia anfgefun-
dencn drei großcn Rcliefs, 'welche den musikalischen Wettkamps
zwischen Apollo und Marsyas darstellen, sind nach Athen
gebracht wvrden. Marsyas erscheint mit der phrygischen
Flöte, Apollo mit der Lyra, umgebcn von dcn das Schieds-
richteramt ausübenden Mnsen. Vicle Gründc sprechen für
die Annahme, daß man es hier mit den von Pausanias er-
wühnten Reliefs zn thnn hat, welche den Sockel dcr von
Praxitcles angefertigtcn Statuen dcs 4lpollo, der Artenns
und der Lcto nmgaben. Gcwiß ist indes das eine, daß diesc
Rcliefs den schonsten Erzcngnissen der antiken griechischcn
Knnst angehvren und daß sie das Athcnische Centralmuseum
um bedeütcnde Knnstwerke vermehren.

Aonkurrenzen.

Dic Konknrrenz nm.ric Ausfnhrung dcr Broiizclhiiren
fiir dic Portalc dcs Kölncr Domes, 'zu welcher Architekt
 
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