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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

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Koehler, S. R.: John Webber und die Erfindung der Lithographie, [2]
DOI Artikel:
Galland, Georg: Noch Einiges über Lieven de Key
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https://doi.org/10.11588/diglit.6193#0035

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57

Noch Einiges über Licven de Kcy.

58

5. Begrabnisplcitz auf dcn Südseeinseln.
Hohes Leichengerüst in einem Walde, ein Mann sitzt
"ni Boden, nach rechts gcwendet. (Eine andere Zeich-
nung desselben Gegenstandcs, mit Varianten, beschreibt
Herr König als im Nevers nicht gelungen.)

6- Jndische Pirogne, von zwei Männern nnd
Lwei Frauen geführt. (Als Zeichnung mit Revers
rdcnfalls zweimal vorhanden, das eine Mal gegenscitig
^"d „nicht gelungen".)

7- Stadt an einer Bucht. Rechts ein Schloß
^uf einer Anhöhe, und andcre Gebände. (Als Zeich-
uung mit Revers zweimal vorhanden, das eine Mal
"Uicht gelungen".)

8. Wohnhans und Trockenhütte an der Süd-
^pitze Neuhollands. Rechts eine Bucht am Fuß einer
^ewaldeten Höhe. Reiche Staffage von Männern,
8rauen, Kindern und Hunden.

9. Polargegend. Gespann von füns Hunden
pvr einem nach rechts fahrenden Schlitten, ueben
welchem ein Mann mit Schueeschuhen geht. Jm
Mittclgrunde Wohnungen und Wirtschaftsgebäude, im
Hintergruude hohes Gebirge.

10. Waldige und felsige Küste Vvn Japan
wit einem Hafenplatz, über welchem zwei Flaggen auf
^tangen anfgehißt sind. Eine Treppe führt links zu
euiem Gebäude. Links im Vordergrunde fährt ein
^chiffer in einem Boote, in welchem sich zwci Per-
svnen befinden.

11. Felsengebirge, am Fnße dicht bewal-
^et, eine weite Bucht einschließend, auf welcher die
deiden Schiffe R68oln.kion und Oisoovsr^ von un-
Zähligen Canots und Pirognen umgeben sind. Rechts
ain Ufer Wohnungen von Eingeborenen, von denen
uiehrere ihre Boote besteigen. Jn der Mitte des
Bvrdergrundes eine Pirogue von drei Rudcrern ge-
stihrt und drei andere Männer. Rcchts am Ufer ein
stehender Mann neben einer am Boden sitzenden Frau,
iwr welcher ein Kind steht.

12. Ein Fluß, der sich zwischen teils bewaldetcn,
teils kahlen Gebirgen in Krümmungen hinzieht. Am
^l'er links Jndianerwohnungen. Auf dem Wasser
a>n Canot mit zwei Ruderern. Jm Vordergrunde
rechts ein ftehender Mann neben einer sitzenden Frau.

13. Dorf auf den Südseeinseln. Rechts ein
wit Banmrinden umzäunter Garten; eine Frau tritt
aus der Straße hinter demselben auf den freien Platz.
^techts im Vordergrunde eine auf einer Hürde sitzende
8rau, vor welcher ein Kind steht.

14. Gebirgiges, waldiges Ufer anf Neu-
iaeland, auf welchem zwei Zelte aufgeschlagen sind;
^echts auf dem Meere die beiden Schiffe (Rsaolutlon
und Ilisoovsrzc?); am Ufer und in Canots reiche
^tasfage von Jndiancrn. Fn der Mitte des Border-

grundes zwei bewaffnete Wilde; rechts von denselben
einc auf der Erde kauernde Frau.

15. Begräbnisplatz auf deu Südseeinseln,
in einem Palmen- und Miinvsenwalde. Das Leichen-
gerüst steht unter einem auf Holzstangen rnhenden
Schilsdache und ist ringsumher mit einer niederen Ein-
friedigung von Baumrinde unigeben. Zu den Füßen
der Leiche steht links ein Mann mit einem Korbe.

Die Größe der Blätter variirt von 26,5 bis
30 oin in einer Richtung, von 36 bis 40 in der
anderen.

Noch (Liniges über §ieven de Aey>).

Aus holländischen Archiven haben sich nenerdiugs
weitere Lebensnachrichten über Lieven de Keh, den
Baumeister dcr berühmten Fleischhalle zu Haarlem,
zu Tage fördern lassen. Derselbe war in Gent ge-
borcn, also kein Holländer Vvn Abkunft, und gehörte
einer Familie an, die ihres evangelischen Glaubens
wegen die Heimat verlasfen hatte nnd nach England
gezogen war. Er vermählte sich am 21. August 1585
mit Catelyne de Caluwe, die gleichfalls aus Gent ge-
bürtig war. Drei feiner Kinder wurden in Londvn
geborcn, das jüngste gegen Ende des Jahres 1590.
Bald darauf kehrte die Familie in ihr Vaterland
zuriick, und Meister Licven de Key ließ sich mit seineu
drei Brüdern Willem, Michiel und Jsaac und
seiner Schwester Janneken zu Haarlem nieder.
Sämmtliche Geschwister waren damals bereits vermählt.

Durch sein Talent gelvann der vlämische Meistcr
rasch die Aufmerksamkeit und Anerkennung der städti-
schcn Regiernng. Schon am 3. Juli 1593 wurde er
in Haarlem zuni Ltaäs-lliinmsrman su Ltssnlloii-
vsr ernannt. Auf diese Ernennnug bezieht sich ein
erhaltenes Aktenstück, desscu Juhalt wir hier wörtlich
wiedergeben:

„LnrZsriussstsrsii sucks reASsrcksrs äsr staät
Ilaarlsrn llsvinäsuäs gosäs sxperisutis uön, Nr. ll^is-
vsn cks Ls^, ros in 8isnen llanätivsrll van stssn-
llonäsn, als oräonnantiLn van tiininsraZis, Lsllllsn
ckonrslvsn rnst aäv^s van Lsspsnsn äsr voorss^äs
staät aengsnoniön in äisnsts van äsr Ltaät, tot sul-
ollsn vsrolr tris stsenllonäen otts nistsslsn, als noo-
äioll V686N ral, lllliäs tsn sz-näs llis asnäs voorssznls
staät vastslisoll vsrllonäen sul lllisvsn llellllen llsin
llovsn rijnsn äaollAsläsn enäs vrijs vooninAS, jasr-
lijox tosZsvosollt tot sen psnsioen äs soniins van
'pvssntrsvsntioll xonäsn tot XI grooter vlasins

I) Vgl. „Der Franz Hals der holländischen Architek-
tur" in der Kunstchronik 1885, und Os Vlsssollllal ts
Haarlem sn llaar Loinvmssstsr cloor 6. I. 6onnst. Loniv-
Knnäitz' IVselidlaä. 1886.
 
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