Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

DOI Artikel:
Galland, Georg: Noch Einiges über Lieven de Key
DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6193#0036

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
59

Saminluugen und Ausstellungeiu — Vmn Kunstinarkt,

6N

txonät, äis äsn lNuosorisn ässor stnät Aeoräormosrt
vssrät 6ig ässsn, iism tslolrsn g'ners, irm6A6gg.sii ox
Ns^äugs nnno XVo ärissnt ireAsrrtiolr voorlsäsii,
ts dstnslsri, äsvslolrs Iisiri in vnz-tASven iägnäsr
rssolrenings snllsn vsräsn Aslsäsn snäs Aspassssrt,
Niäts voor t'ssrsts, lisnsüsns ässsn otts ooxis vnn
äisn, ovorbrenAsnäs cgnitnnkis, enäs äun g.11esriligolr
cgniotuntis, op vslolrs tosAsso^äo xsnsiosn äen voor-
ss^äsn Llr. Insvsn Iisni usn äsn voorssziäsn 8tuät
in äisnsts vorlionäen dsstt, 8onäsr äusr vn^ts in
unäsrs xluutssn, lin^tsn oonsont vnn Lnrgsrniesstsrsn
ts niosZsn vsrtrsolcsn ol Iiern nsn snäsren vsr-
dinäon. L.otnrn ox LnrAsrnissstersn Ouinsrs äsn
Üsräen änlzi nnno XV o Dris snäs Insgsntioli, Lig
l).ärig-gn vun Lsrolrsnrooäs, Villsni Dsz'ing.n, dsrig't
'WiUsrnsL., snäs äs,n 8oliattsr, UnrAsrinosstsrsn in
Husrlsin" (1593).

Nachdem Lieven de Key in seiner nenen Heimat
Gebäude wie die Stadtwaag H und die Fleischhalle
ausgeführt hatte, sahen sich die danlbaren Bnrger-
meister veranlaßt, nm den Künstler an ihren Ort zu
fesseln, sein Einkommen um mehr als das Doppelte
zu erhöheu. Das hierauf bezügliche Aktenstnck, welches
sich gleichfalls erhalten hat, lautet:

„LurZsrnissstorsn onäs reZsoräsrs äor staät
8g.srleru, kiolilien in regarät van äs insniolivnIäiZo
IissoinAnsn snäs Avsäs äisnstsn, dz- Llr. Inovsn äs
Xsz^ ässsr 8tuäts nissstsr nistss1g.sr, äsn staät Zs-
äasn snäs nooli to äosn, ^isn voorAgsnäs psnsiosn
vun ll'vssntLSVsntioli xonäsn tssgsrs, AsanAniontssrt
snäs vsrliooclit tot Iionäsrt visktioli ponäsn sasrlisox,
INNSASAUSN vun NsziägAS gnno XVIo enäo NSASN,
Ois äsn Iresorisr ässsr 8taät Asoräonnsert vsrät
lisin ts vstglsu, snäs in vnvtAovon signäsr rssolrön-
ninAS gsloäsn enäs Aspassosrt ^nllsn vreräsn, Niäts
bsnstlsns äsSon ok äonbslt van äisn ovsrbrsnAonäe
bslioorlisolrö gniotantio. Hnäs niiäts.äat äen voor-
ssziäsn Nr. I/isvon asn äs 8taät vsrbonäon ral
Ulisvsn s-Is vorsn, ^otnrn äsn VIII stsn ^prilis anno
XVIo snäs tliion, Lis äslmn äs Wual, Uasrtsn
Rn^oln>.vsr, ckolian Ooltsrnian snäs Uister 8olionät,
bni'Aerinssstörön äsr 8taät klg,örlörn." (1610).

Von einigen Reisen nach Lcyden abgesehen,
scheint der Meister ununterbrocheu in Haarlem ge-
lebt zu haben. Am 30, Oktober 1618 fand seine
zweite Vermählung mit Barbel van der Eecke, dcr
Witwe eines Maurits Regoot, in der dortigen refor-
mirten Kirche statt. Auch diese — ebenfalls aus Geut
gebürtige — Frau hat er augenscheinlich überlebt,

1) H, Hymans, der Herausgeber der jüngsten sranzö-
sischen Ausgabe des van Mander, bezeichnet Cornelius van
Haarlem, in einer Anmerkung als den llrheber der Haar-
lemer Waag, ohne eine Quelle dafür anzugeben.

denn in seinem Testamente vom 16. Juli 1627 ist
von einer Gattin nicht die Rede. Der Knnstler war
damals schon alt und sehr hinfällig, obwohl, wie das
Testament ausdrücklich hervorhebt, bei vollkommen
klarem Verstande. Wenige Tage darauf starb er uud
ward am 24. Juli 1627 iu der Großen Kirche zu
Haarlem bestattet. Von zahlreichen Kindern über-
lebten sechs — zwei Söhne, Abraham und Jakob de
Key, und vier Töchter, Josina, Sara, Margareta
und Magdalena de Key, — den Vater. Es ist mir
nicht bekannt, ob eins dieser Kinder dem künstlerischen
Berufe angehört hat.

Amsterdam, 1i. Septembcr 1887.

Georg Galland.

Lammlungen und Ausstellungen.

Österreichischer Kunstvercin. Jn der neueröffneten
Tagcsausstellung finden wir an erster Stelle Tschautschs
„Harald" nach Uhlands gleichnamiger Baliade, Der Held
reitet mit seinem Heergefolge in stillsr Mondnacht durch
Wald und Flur; da näht der Elfen leichts Schar nnd um-
gaukelt in wechsclvollem Reigen die Krieger, bis sie „all da-
hin im Feenland". Der Künstler hat diesen dustigen Bor-
wurs iu ganz feinsinniger Weise behandelt; der Ton ist zart,
vielleicht 'etwas zu ängstlich zart, die Zeichnung uamentlich
im Nackten der schwebenden weiblichen Gestalten voll An-
mut und Grazie; nur ist es kein Mondlicht, das die hvlden
Wesen bescheint; die Farbe ist zu klar und die Modelli-
rung zu bestimmt und durchsichtia; dvch beeinträchtigt diesc
kvlvristische Freiheit, die sich der Künstler crlaubt hat, wenig
den Wohllaut, in welchem uns die ganze Kompositivn ent-
gegentritt, Auch ein zweites Gemälde von Tschautsch „Jdylle"
(ein Wasscrfräulein ueckt einen schlafenden Fischery zeigt
feines Empfinden in der Farbentönung und Modellirung,
— Zwei Strandbilder von F. Smith-Hald interessirten
uns durch die gcistvoll hingefetzten Staffagen und die stim-
mungsvolle Lu'ftperspeklive. Die „Sireneninsel" von S, A,
Schmidt ist tief in der Farbe und von ergreifender Wirkung,
Einen ähnlich effektvollen Vortrag zeigen die norwegischen
Landschaften von A, Kaufmann; zarte Naturtöne und
feines Detail finden wir dagcgen wieder in H, V, Hoff-
mans „Klosterruine", Von" I. T. Hansen (Kopenhagen)
sind treffliche Architekturbilder aus Venedig zu verzeichnen,
darunter das „Baptisterium der Markuskirche" mit seinem
reizvollen Mosaikenschmuck und dem farbenreichen Marmor-
getäfel, Auch ein vorzüglicher Schmitson: „Scheuen-
des Ochsengespann" hat sich zur Ausstellung eingefunden,
ein Gemälde voll Feuer und Energie, vielleicht eines der
besten des Meisters. Der talentvolle E, Berger (München)
zeigt sich mit seinem „Haremshof" leider auf bedenklichen
Ablvegen; dagegen überrascht H. de Boor mit einem brillan-
ten Schlachtbild: „Die Attake der Hnsaren der deutschen
Legion bei Belle-Alliance". Zu den Zierden der Ausstellung
sino schließlich noch die grau in grau gemalten Kompositionen
M, Zichy's zu zählen, welche der Künstler als Jllustrativnen
zur Geschichte Ungarns für das Werk „Die österreichisch-
ungarische Monarchie in Wort und Bild" geliefert hat. Die
Entwürfe offenbaren durchweg den eigentümlich phantasti-
schen Zug des Künstlers, sind mit großer malerischer Verve
hingeschrieben und verfehlen nicht ihre fesselnde Wirkung.

Voni Aunstmarkt,

X.— Fraiikfurtcr Kunstauktion. Am 14, November findet
bei Rudols Baugel in Frankfurt a, M, eine Versteigerung
von Gemälden hervorragender moderner Meister statt, Es
sind Bilder von A. Achenbach, Ed. Hildebrandt, Ferd. Keller,
Beyschlag, Andreotti, Loesftz, Gabr. Max, Thumann, Vinea
Böcklin, Harburger, C F, Lessing, Passini, Lenbach darunter,
Ein Katalog liegt zur Zeit noch nicht vor.
 
Annotationen