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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 2.1890/​91

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Hofstede de Groot, Cornelius Philipp: Die Malerfamilie Wouwerman
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G.F.: L'Archivio storico dell'arte
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https://doi.org/10.11588/diglit.3773#0009

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L'Archivio storico dell' arte.

van den Bogaerfc Hochzeit hielt, nichts Näheres wissen
und der noch dazu in Beverwyk gewohnt haben soll,
identisch ist mit seinem Namensvetter, der 22. Novem-
ber 1617 in Beverwyk mit seiner kranken Gattin
Maria Fransdr. testirte und 15. November 1618 für
seine [vier] Kinder aus dieser Ehe die mütterliche
Erbschaft der Waisenkammer überwies. Zu letzterem
war er im Falle einer neuen Ehe verpflichtet, und in
der That lässt ja (was auch Herrn Gönnet nicht ent-
gangen ist), v. d. Willigen seinen Paulus Joosten
am 4. Dezember 1610 die Susanna van den Bogaert
heimführen. Die einzige Schwierigkeit bliebe in
diesem Falle das Vorkommen zweier gleichnamiger
Söhne aus verschiedenen Ehen, von dem mir keine
weiteren Beispiele bekannt sind.

GORN. UOFSTEDE DE GROOT.

L'ARCHIVIO STORICÜ DELL' ARTE.

Diese in Rom erscheinende Zeitschrift ist kürz-
lich in ihr drittes Lebensjahr getreten. In diesem
soll das regelmässige monatliche Erscheinen wieder
eingeführt und dadurch die wegen einer fatalen Ver-
legerkrisis versäumte Zeit eingeholt werden. — Wie
jedes neue wissenschaftliche Unternehmen, so hat auch
dieses manche Schwierigkeiten zu überwinden ge-
habt. Dank der Energie und der Thätigkeit ihrer
Hauptstützen scheint es indessen von nun au mit
sicherem Schritte und zunehmendem Ansehen weiter
gedeihen zu wollen. Bedenkt man, dass in Italien
mit dem nicht zu verkennenden allgemeinen Fort-
schritte des Volkes auch die Bildung und die Pflege
der Kunst in stetem Zunehmen begriffen sind, so darf
man w.ohl erwarten, dass ein ernstes Organ für die
Interessen derselben, von dem Centrum des Landes,
der ehrwürdigen Hauptstadt ausgehend, einer viel-
versprechenden Zukunft entgegen sehen kann. Die
beste Bürgschaft dafür bieten die sowohl in geschicht-
licher als auch in kritischer Hinsicht wertvollen Ar-
tikel, welche im „Archivio Storico dell' Arte' er-
schienen sind, wodurch diese Zeitschrift neben den an-
gesehensten der andern civilisirten Länder sich bereits
einen Ehrenplatz errungen hat. Dass ihr der Vorteil
zu Gebote steht, die anregendsten Fragen behandeln
zu dürfen, welche sich in dem klassischen Lande der
Knust dem Betrachter aufdrängen, ist freilich ein
Umstand von erheblicher Wichtigkeit, welcher nicht
verfehlen kann, ihr speziell in den deutschen Landen,
in denen die Begeisterung für all das Grosse und
das Schöne herrecht, was Italien bietet, die Sym-
pathien der Kunstfreunde zu erwecken.

Ausser den Hauptgegenständen (aus der Denk-
mälerwelt, den Museen, Privatsammlungen u. dergl.)
hat sich das Archivio mehrfach mit Veröffentlichungen
von Notizen aus den Archiven beschäftigt, welche
bisweilen geradezu neue Grundlagen zur Vervoll-
ständigung unserer Kenntnisse liefern. Desgleichen
werden regelmässig Rezensionen, kleinere Nach-
richten gebracht, und auch die Chronik über Sachen
der modernen Kunst nicht versäumt.

In der ersten Lieferung dieses Jahres finden sich
zwei längere Aufsätze, die der allgemeinen Beach-
tung würdig sind. Der erstere rührt von Adolfo
Venturi, dem thätigen Inspektor bei der General-
direktion der Künste in Rom her, und beschäftigt
sich mit der modenesischen Skulptur des 15. Jahr-
hunderts. Es ist dies nur der erste Teil eines zu-
sammenfassenden, auf die Skulptur der Renaissauce
in der Eruilia bezüglichen Ganzen. Bekanntlich wird
unter dem Begriffe Emilia heutzutage in Italien die
ganze Strecke Landes verstanden, welche sich an
der altrömischen Via Emilia entlang unterhalb der
Linie des Po von Piacenza bis nach Bologna er-
streckt. Ein gemeinschaftlicher Zug in dem Aus-
sehen der Städte dieses Landstriches entsteht daraus,
dass sie alle wegen ihrer Abgelegenheit von den
Bergen als Baumaterial hauptsächlich Ziegel ver-
wendet haben. Die hervorragendsten Gebäude dieser
Art sind folgende: das streng mittelalterliche impo-
sante Rathaus zu Piacenza, der Dom von Parma,
die schöne, leider im Innern sehr verunstaltete Re-
naissancekirche San Pietro in Modena, die Franzis-
kanerkirche nebst der Loggia dei Mercanti und
mancher anderen Halle, sowie die berühmten Türme
in Bologna, endlich das herrliche Kastell der Este
in Ferrara.

Dass derselbe Umstand auch auf die Entwicke-
lung der Plastik in diesen Städten einen unvermeid-
lichen Einfluss ausüben musste, liegt auf der Hand.
In Modena trat einer der Hauptmeister auf, der
für die Darstellung der menschlichen Figur in den
meisten Fällen zur Terracotta griff. Es ist der be-
kannte Guido Maxxoni, nach seinem Vaterlande
Modanino und nach dem Namen eines Vorahnen
auch Paganini genannt. Die ausführlichen Berichte,
die uns Venturi sowohl auf Grund von archivalischen
Forschungen als auch gestützt auf die Beschreibung
der vorhandenen Werke über den Meister bietet,
sind von grossem Interesse.

Über seine Anfänge in der Kunst erfahren wir
eine merkwürdige Thatsache. Statt dass er, wie so
manche andern Bildhauer, hauptsächlich aus der
 
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