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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 2.1890/​91

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Bredius, Abraham: Kölner Auktionen
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.3773#0070

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129

Kölner Auktionen.

130

Trefflicher Tilborgh, leider ein sehr wenig ansprechen-
des Sujet — mit Messern sich bekämpfende Bauern,
- sehr gut erhalten. (1600 M.) Nr. 96. Echte kleine
Studie von Willem van de Vclde, ein Schiffsbrand.
(230 M.) Nr. 98. Madonna, in der Art des Luini.
(1605 M.) Nr. 99. Luineske Madonna. (500 M.)
Nr. 100. Delfter Kirche von van Vliet. (410 M.)
Nr. 104. Ziemlich schwacher später Jan Weenix.
(1000 M.) Nr. 108. Weder Wjickersloot noch Hugo
Grotius, aber treffliches, grossartig aufgefasstes männ-
liches Bildnis auf grauem, ziemlich hellem Grunde
von dem älteren Jan Westerbaen, bezeichnet J. W.
Ao. 1G43. Man spürt die Nachbarschaft, vielleicht
Lehrerschaft des Ravestcyn; sehr tüchtige Malerei.
(2550 M., Graf Stroganoff.) Nr. 109. Netter kleiner
Zeeman. (150 M., Konsul Weber).

Sammlung Dr. Weinhagen etc. etc. (ü)1). Von
diesen Bildern waren nur ausnalimstreise die Attri-
butionen richtig. Nr. 116 war ein echter, grosser
de Mompcr. (10 M.) Nr. 119 ein recht hübsches,
grosses, dekoratives Stilleben in der Art des Adriaen
van Utrecht. (1000 M.) Nr. 121. Art des Bylert,
Honthortschnle. (160 M.) Nr. 122. War falsch
■A-. v. Borsum (sie) bezeichnet, das Bild ist ein echter
Bieter van Asch, (92 M.) Nr. 123. Neues Bild.
(120 M.) Nr. 124 ein echter Peter Brueghd junior.
Nr. 127. Wer ist doch dieser Landschafter J. O. C.
(J wodurch ein O.)? Ich habe schon an Joachim
Camphuysen gedacht. Auf der Düsseldorfer Aus-
stellung sah man zwei Bilder von ihm. Sie stehen
etwa einem frühen Alex. Kevrimcx nahe. (125 M.)
Nr. 129-130. Schlechte Kopien nach Bylert. Nr. 131.
Soll H. v. D. bezeichnet sein; das Bild sah aus wie
eine gute Kopie nach Snydcrs. (20 M.ü) Nr. 132.
Geschickt gefälschte Inschrift: J. Duck; das Bild
zweifellos ein verpatzter Jan Olls. M (Hl HL) Nr. 133.
Art des van dar Lamm. (130 M.) Nr. 136 recht gute
a'te Kopie nach Vgl. (500 M.) Nr. 137. Crortte. (105 M
Nr. 138. Modernes Bild. (365 M.) Nr. 139 lang-
weiliger F. II. Mona. (135 M.) Nr. 141. Jon Vonck.
(75 M.) Nr. 143. Kopie nach Fr. Höh. (26 M.)
Nr. 146. Sicher ./. /'. Qiüemans. (95 M.) Nr. 147.
'''Pressantes Bild, der Brand von Troja. Um 1625
gemalt. Sali kürzlich im Handel ein ganz ähnliches
«eniiil(]ei welches die Bezeichnung: Joannes Nesseher
trug- Dieser Maler ist in Amsterdam um 1620
latig gewesen. Aber dieses Bild ist noch )>■
lMs,>nders in der Zeichnung. (275 M.) Nr. 1 19. Sehr
hübsche Bobbema- Ifäiachung; allerliebstes Bild.

1) NB. Das meist*' war el

(245 M.) Nr. 152. Eine kuriose Susanna im Bade,
könnte von Ter Brugglien sein. (275 M.) Nr. 156.
Catharina Knibbergen war die Tochter des Malers
Franeois Knibbergen, Wer hat die Katalognotiz er-
funden, sie sei van Goyens Tochter? Übrigens habe
ich die Bezeichnung nicht sehen können und sah
das Bild genau wie ein Francois Knibbergen aus.
(95 M.) Nr. 160. Vercolje. (190 M.) Nr. 161—162.
Schlechte späte Molenacrs. (80 u. 85 M.) Nr. 163—164.
Zwei sehr hübsche kleine de Mompers. (85 M.!)
Nr. 165 war eine sehr echte aber schlechte Land-
schaft des Jan Looten. (105 M.) Nr. 167. Sehr schöne,
grossartige Mondscheinlandschaft, aber kein van der
Neer. Ein ganz ähnliches Bild, noch schöner, besitzt
dieThiemesche Stiftung im Museum zu Leipzig, welches
•/. R bezeichnet ist. Die Malweise ist breit, kräftig,
pastos; der Grundton braun, ein warmes Braun. Hoffent-
lich lernen wir diesen sehr tüchtigen Meister, um 1640
thätig, näher kennen. (515 M., Dr. Eisenmann.)
Nr. 171. Guter Quast. Beinahe dasselbe Bild, aber
geringer, wurde einmal für die Galerie im Haag an-
gekauft. Dieses Exemplar ist besser und farbiger.
(355 M., Prof. Pagenstecher.) Nr. 172. Fälschung,
aber kein schlechtes Bild. (100 M.) Nr. 175 ist J. S.
bezeichnet. Ich sah mehr Bilder dieses J. S. Wer
ist es? vielleicht Johannes Spanjaert? Dieses 1636
datirte Bild sah aus wie ein schlechter, roher
C. Saftleven, dem es zugeschrieben war. Nr. 181.
Kopie nach Temers. (910 M.) Nr. 192 schliess-
lich noch ein recht belehrendes Bildchen. Es sah
aus wie ein später, schlechter Pahmedes, rote Ge-
sichter, etwas flüchtig gemalt. Aber es trägt die
Bezeichnung: A. Westervelt. Allgemein wurde aus-
gerufen: Wie viele Wcsicrvelis mögen in Palamedes
umgetauft sein! Und wie hübsch lässt sich die
Signatur dazu benutzen! Das A kann man gleich
stehen lassen. Nr. 194 war ein echter A. Begyii, der
als solcher in Amsterdam schon in einer Auktion

vorkam. (345 M.)

A. BllEDlls.

KUNSTLITTERATUR.

* Das „Landhaus" der ehemaligen steierischen Stände
in Qrax ist eines der wertvollsten und bedeutendsten Bau-
''•■nkmale der Renaissance i» den österreichischen Alpen-
iändern. Nachdem es durch zahlreiche verständnislose Ver-
änderungen, namentlich in der ersten Hälfte unseres Jahr-
hunderts, sehr verunstaltet worden war, ist es nun auf
Beachloa des Landtage? und unter der Oberaufsicht des
kunstsinnigen Landeshauptmannes Grafen Oimdaker Wurm-
brand dem ursprünglichen Plane gemäss wieder hergestellt
worden. Aus diesem Anlasse hat der Professor an der
Qruer technischen Hochschule, Regierungsrat Joseph Wattier,
eine Monographie Ober die Bangeschichte und künstlerische
 
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