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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Farbige Stiche als Modeartikel
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0099

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185

Kunstlitteratur. — I'ersonalnaohrichten. — Vereine und Gesellschaften.

186

Janinet, Nina, nach Hoin, vor der Schrift 2530 Frs.

— Ah, le joli petit chien und Le petit conseil, zwei
Blätter (1891) 4505 Frs.

Debucourt, L'Escalade und Heur et Malheur, zwei
Blätter vor der Schrift (1889) 5500 Frs.

— Dieselben Blätter mit der Schrift (1890) 1280 Frs.

— La Promenade de la Galerie du Palais-Royal, vor
den Nummern und mit neu angesetztem Rand
trotzdem (1889) 1500 Frs.

— La Promenade du Jardin du Palais-Royal (1889)
1800 Frs.

— La main und La rose, zwei Blätter (1889) 3500 Frs.

— La Promende publique, vor der Schrift (1889)
5700 FrsJ

— und (1890) 6300 Frs.

— Le Menuet de la mariee und La Noce au Chateau,
zwei Blätter (1889) 1655 Frs.

— Le Menuet, allein vor der Schrift (1890) 1410 Frs.

Im Anschluss hieran sei ferner des kolossalen
Preises gedacht, welchen 14 Blätter von Moreau le
jeune auf einer Lepke'schen Auktion (am 14. Mai
dieses Jahres) in Berlin erzielten. Es sind dies aller-
dings keine Farbenstiche, sondern Sepiazeichnungen,
aber sie gehören doch dem Stil und der Zeit nach
in die oben besprochene Kategorie. Jean Michel
Moreau le jeune (1741—1814), „Graveur du cabinet
du Roi", fertigte diese durch ihre reizvolle Behand-
lung und Grazie der Erfindung ausgezeichneten
Blätter 1775—78 für das Kupferwerk von Retif de
la Bretonne „Monument du costume physique et
moral de la fin du dix-huitieme siecle." Die Folge
dieser 14 Blätter rief einen höchst lebhaften Wett-
kampf der zu der Auktion zusammen geströmten
Händler und Sammlungsvorstände hervor und wurde
schließlich für die enorme Summe von 109500 Mark
dem bekannten Pariser Antiquar D. Morgant zuge-
schlagen.

In jüngster Zeit hat sich namentlich auch in
Wien, wo schon am Beginn unseres Jahrhunderts
hübsche Versuche in farbigem Porträtstich, z. B.
von Durmer, Pfeiffer, Weiß u. a. gemacht wurden,
der Geschmack der Sammlerkreise der hier geschil-
derten Kunstgattung wieder lebhaft zugewendet; be-
sonders farbige Ansichten, Landschaften, Kostüm-
blätter und dergleichen von Schütz, Janscha, Ziegler
u. a. sind beliebt, und wir hören, dass man mit dem
Plan umgeht, eine Spezialausstellung von Farben-
stichen zu veranstalten. Das Unternehmen er-
scheint uns höchst dankenswert. Es wird ohne
Zweifel dem lange vernachlässigten und jetzt wieder
in Mode gekommenen Kunstzweige neue Freunde

zuführen, kann aber andererseits auch durch den
erleichterten Uberblick, welchen jede Ausstellung ge-
währt, der vergleichenden Kritik in die Hände ar-
beiten und den Schwankungen und Excentricitäten
des Kunstmarktes heilsam entgegenwirken.

KUNSTLITTERATUR.

* Das weitverbreitete Anschauungswerk, die bekannt-
lieh von Franz Kugler begründeten „Denkmäler der Kunst"
sind soeben im Verlage von Ebner & Seubert (Paul Nett) in
Stuttgart in neuer, reich vermehrter und vielfach verbesserter
Auflage erschienen. Den Tafeln wurden zehn neue hinzu-
gefügt, welche sowohl den jüngsten Ausgrabungen und
Forschungen auf dem Gebiete der alten Kunst, als auch den
Fortschritten der Gegenwart gewidmet sind. Der Text er-
hielt gleichfalls zahlreiche Verbesserungen und Zusätze. Die
Bearbeitung rührt wieder von Wilhelm Liibke und Carl von
Liltzow her, welche nun bereits seit 35 Jahren gemeinsam
an dem Werke thätig sind. Der Preis des jetzt auf 203
Tafeln angewachsenen Werkes ist, wie auch schon bei den
beiden letzten Ausgaben, ein ungemein mäßiger.

PERSONALNACHRICHTEN.

O. M. Professor Dr. Huberi Janitscliek hat einen Ruf
an die Leipziger Universität angenommen.

VEREINE UND GESELLSCHAFTEN.

-u- Kunstgcschiehtliche Gesellschaft zu Berlin. In der
Novembersitzung besprach zuerst Herr Bode einige littera-
rische Neuheiten. Schon vor einer Reihe von Jahren wurde
seitens der Generalverwaltung der Königl. Museen zu Berlin
die Publikation einer Reihe von illustrirten Handbüchern be-
schlossen, die sich auf alle Abteilungen der ihr unterstellten
Museen erstrecken und eine Geschichte der betreffenden
Kunstgattung geben sollten. Davon liegt der erste vor unter
dem Titel: Die italienische Plastik von W. Bode. Berlin,
W. Spemann, 1891. Diese Publikationen werden hoffentlich
ein größeres Bedürfnis erfüllen als die „Führer". Redner wendete
sich dann zu der holländischen kunstgeschichtlichen Zeitschrift
„Oud-Holland. Nieuwe Bijdragen voor de Geschiedenis der
Nederlandsche Kunst . . . onder Redactie van N. de Roever
en van A. Bredius, von der der neunte Jahrgang im Er-
scheinen ist. Die Zeitschrift ist vorzüglich, auch in der Aus-
stattung, trotzdem wird sie wegen zu geringem Absatzes ein-
gehen müssen. Im laufenden Jahrg. S. 106 ff. giebt J. A.
Worp unter der Überschrift: Constantin Huygens over de
Schilders van zijn Tijd eine Autobiographie von Huygens,
die er kürzlich entdeckt hat. Huygens behandelt darin die
Maler, mit denen er zusammen lebte. Zum Schluss spricht
er von den jüngeren Künstlern, besonders von Rembrandt
und Jan Lievens. Von ersterem rühmt er besonders den
Judas, der die Silberlinge zurückgiebt und einen Dux Tur-
cici. Beide Bilder sind jetzt in Paris und Berlin wieder auf-
gefunden. Solchen Fleiß, schließt Huygens, habe er noch
nicht kennen gelernt, bei keinem Stande nnd Gewerbe. Beide
Jünglinge kennten keine Vergnügungen, sie lebten nur ihrer
Kunst. Doch sei Rembrandt der bedeutendere von beiden.
Herr Lippmann sprach darauf eingehend über W. L. Schrei-
ber, Manuel de l'amateur de la gravure sur bois et sur metal
au XV. siecle. Tome I. Berlin, Albert Cohn, 1891. Das
Werk wird sechs Teile umfassen, der fünfte wird eine Ge-
 
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