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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Woermann, Karl: Frimmels kleine Galeriestudien
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0139

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265

Bücherschau. —

Konkurrenzen. — Personalnachrichten. — Sammlungen und Ausstellungen.

266

EQVES P. gefunden habe und dass mir noch das
Seestück Nr. 621 erwähnenswert erschienen: es wurde
damals Buonaventura Peeters zugeschrieben, rührte
aber, wie seine Bezeichnung I. P. bestätigte, offen-
bar von Jan Peeters her.

Zu Frimmels Bemerkungen aus der Bamberger
Galerie möchte ich nachtragen, dass ich auf dem
Melchior Feselen zugeschriebenen Bilde Nr. 47 die
Jahreszahl 1518 bemerkte, dass zu dem monogram-
mirten „Zahnarzt" von P. Quast Nr. 267 noch ein
ebenfalls monogrammirtes Gegenstück, der „Wund-
arzt", Nr. 266, vorhanden ist, und dass mir das Volks-
fest von Vinck-Boons Nr. 157, das Peter van Kessel
benannte, aber natürlich I. V. KESSEL bezeichnete
Idyll Nr. 159, der flaue, aber echte, B. P. bezeich-
nete Buonaventura Peeters Nr. 200, das L. D. HONDT
1651 (die dritte Ziffer nicht sicher) bezeichnete Rei-
terbild Nr. 195 (vgl. Dresden Nr. 1123) und das
bezeichnete Bild von einem der de Bray Nr. 231
noch Anlass zu kunstgeschichtlicher Erörterung zu
geben schienen.

Zur Pester Landesgalerie endlich nur noch die
Bemerkung, dass der echte Claude Lorrain dieser
Sammlung sich unter Nr. 107 im Liber Veritatis
verzeichnet findet und dass es die Schuld einer Aus-
lassung des Namensregisters des großen Dresdener
Katalogs ist, wenn Frimmel (S. 161) leugnet, dass
die Dresdener Galerie ein Bild von Pieter Leermans
besitze. Thatsächlich besitzt sie als Nr. 1779 einen
bezeichneten „Einsiedler" dieses Meisters.

Die außerordentlich sorgfältig gearbeiteten Orts-
und Künstlerregister bilden einen besonderen äuße-
ren Vorzug des Frimmelschen Buches. Zu seinen
inneren Vorzügen aber gehören noch die große Be-
scheidenheit, mit der Frimmel eigene Ansichten, die
er nicht voll beweisen kann, vorzutragen pflegt, die
große Vorsicht, mit der er zwischen Vermutungen
und festen Ergebnissen der Wissenschaft unter-
scheidet, und die ruhige Liebenswürdigkeit, mit der
er anderen Ansichten begegnet.
Dresden. KAHL WOERMANN.

BÜCHERSCHAU.

Die Kunst der Malerei, nach rein künstlerischer, leicht fass-
licher Methode von Joh. Wilh. Vöttcer. III. Auflage. Neu
durchgesehen und umgearbeitet von Ernst Preyer. Leip-
zig, Joh. Ambrosius Barth. 1891. 8.
Es giebt in der Zeichenkunst und Malerei so viele aus
der Erfahrung hervorgegangene technische Vorteile, dass
namentlich für den Anfänger für die verschiedenen Darstel-
lungsarten ein praktischer Ratgeber geradezu unerlässlich
ist, soll nicht auf langwierigem Wege des Versuchens und
Experimentirens die Lust und Freude am Schaffen beein-

trächtigt werden. Allerdings hat in allen wichtigen Dingen
der Lehrer seine Schüler zu unterweisen und sie auf kür-
zester Fährte dem Ziele zuzuführen; aber nicht in allen
Fällen ist bei dem angehenden Kunstjüngern Rat unmittel-
bar zu handen und oft werden ja auch selbst in Kunst-
schulen gerade die technischen Seiten der Malerei ver-
nachlässigt oder einseitig behandelt. Eine Art Kunstlehre
in technischer Hinsicht, wie sie im vorliegenden Buche ganz
trefflich zusammengestellt ist, wird daher gewiss allen Kunst-
beflissenen, namentlich denen, die sich mit Ölmalerei be-
fassen, willkommen sein. Der Verfasser zeigt sich nicht
nur in allen Vortragsarten der Kunst als gediegener Prak-
tiker, der mit seinen Mitteln zu hantiren weiß, sondern auch
als tüchtiger Lehrer, welcher den Neuling vor der Natur in
alle Geheimnisse des Farben- und Formenwesens in rationeller
Weise einzuführen versteht. Das Büchlein hat bereits die
dritte Auflage erlebt, ein Beweis für seine Brauchbarkeit.

J. L.

KONKURRENZEN.

= tt. Darmstadt. Aus hessischen Staatsmitteln soll
der Neubau eines großherzoglichen Museums zur Ausführung
gelangen und wurde zur Beschaffung entsprechender Bau-
pläne ein beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben; Einla-
dungen hierzu erhielten: Sehmieden & Speo-Berlin, Manehot-
Mannheim, Vec&eteaww-Stuttgart, Osear Sommer-Frankfurt
a. M. und Friedrieh Thierseh-München. Den Preisrichtern
gehören als Architekten Cranxler-Dvesäen, von Egle-Stutt-
gart, 7>Mr;»-Karlsruhe und Marx & B/a<7)2e;--Darmstadt an.

PERSÜNALNACHRICHTEN.

*„* Zum Ehrenmitylied des Vereins Berliner Künstler
ist der Lithograph Gustav Feelcert gewählt worden, dessen
sämtliche Steinzeichnungen kürzlich zu einer Ausstellung in
der Kunstakademie vereinigt worden waren.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

A. R. Auf der IS. Ausstellung des Vereins der Künstle-
rinnen und Kunstfreundinnen in Berlin, die am 11. Februar
in drei Räumen der Kunstakademie eröffnet worden ist, sind
151 Künstlerinnen mit 328 Ölgemälden, Aquarellen, Zeich-
nungen jeglicher Art, Radirungen und plastischen Werken
vertreten. Wie es bei diesen Ausstellungen üblich ist, bilden
Landschaften, Stillleben, Blumen- und Fruchtstücke, Bildnisse
und Studienköpfe das Gros, neben welchem das Genrebild
nur eine bescheidene Rolle spielt. Die Malerei großen Stils,
das Geschichtsbild fehlen gänzlich, was nicht so sehr dem
technischen Unvermögen der malenden Damen zuzuschreiben
ist, als vielmehr dem Umstände, dass sich der Kunstmarkt
immer mehr allen Erzeugnissen verschließt, die nicht auf
das Kunstbedürfnis der bürgerlichen Kreise berechnet sind.
Die Not des Lebens drückt hier sicherlich manches ideale
Streben nieder. Denn das Niveau des zeichnerischen und
malerischen Könnens ist wiederum gestiegen, und die vom
Verein geleitete Zeichen- und Malschule giebt den Schüle-
rinnen von Jahr zu Jahr mehr Gelegenheit zu einer gründ-
lichen Vorbildung. Gewisse Grenzen werden den Malerinnen
ja immer gezogen bleiben, wenn sie nicht, wie viele ihrer
Pariser Kolleginnen, ihre Weiblichkeit aufgeben wollen. Am
glänzendsten zeigen sich die koloristischen Fähigkeiten der
Damen wie gewöhnlich im Stillleben und im Blumen- und
Fruchtstück, worin sich in diesem Jahre Elise Hedinger,
Margarete Höllerbach, die auch mit einigen wohlgelungenen
 
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