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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Seemann, Arthur: Deutsche Konkurrenzen
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0210

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107

Kunsthistorisches. — Konkurrenzen. — Sammlungen und Ausstellungen.

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Perspektiven, Grundrissen und Schnitten von 20
Verfassern. Von den 78 eingelaufenen Arbeiten
wurden durch das Preisrichteramt zunächst 38 aus-
geschieden und unter den verbleibenden 40 für die
engste Wahl zunächst sechs gewählt, denen noch
fünf beachtenswerte Leistungen, die sich durch gute
und praktische Grundrissanlagen auszeichneten, zur
Seite gestellt wurden. Von den sechs besten Ar-
beiten wurden nach eingehender Prüfung die Ent-
würfe mit dem Motto ,,So!" (Urheber Otto Schmalz,
Regierungsbaumeister in Berlin), „Guter Rat ist Gol-
des wert" (Urheber Joh. Vollmer und Heinrich Jas.soy
in Berlin) und ,,Deimling" (Urheber Paul Pfann in
München) mit den drei zur Verfügung stehenden
Preisen gekrönt. Außerdem wurden „wegen guter
verwertbarer Gedanken und Lösungen in den Grund-
rissen" vom Preisgerichte der Ankauf einiger
weiterer Entwürfe empfohlen. Zur Bauausführung
wird schließlich ein neues Projekt vom Stadtbau-
meister Kern in Pforzheim ausgearbeitet, dem ein
solcher zum Ankauf empfohlener Entwurf (Urheber
Architekt //. Timme in Dresden) zu Grunde gelegt
werden soll

Es ist begreiflich, dass die Entwürfe, die den
verheißenen Lohn davontrugen, eingehender in dem
Hefte dargestellt worden sind, als die übrigen Pro-
jekte, von denen meist nur Grundrisse oder Fassaden
abgebildet sind. Der Entwurf von 0. Schmalz wird
in fünf Abbildungen erschöpfend wiedergegeben und
zwar durch beide Fassaden, eine Perspektive, die
Grundrisse und Längen- und Querschnitt. Die Arbeit
von Vollmer <& Jassoy wird in einer Fassade, einer
Perspektive und zwei Grundrissen vorgeführt, ebenso
das mit dem dritten Preise gekrönte Projekt von
Pfann. Selbstverständlich finden sich auch die übrigen
Ausführungen, die zur engsten Wahl kamen, in dem
Hefte abgebildet, nämlich die von Bruno Schmitz in
Berlin (Motto Vigilando ascendimus) von Schilling
cö Grübner in Dresden (Motto Vor Jahresschluss)
und von Eisenlohr & Weigle (Motto Stadtwappen).
Aber auch unter den übrigen Darstellungen finden
sich sehr beachtenswerte Lösungen die festgehalten
und nutzbar gemacht zu werden verdienen.

Der mäßige Preis (M. 1. 20)) sichert dem ersten
Hefte dieser verheißungsvollen Publikation eine
weite Verbreitung. Wir können nur wünschen, dass
diesem ersten Schritte viele weitere folgen mögen
und dass somit das französische Sprüchlein II n'y a
que le premier pas qui coüte darauf anwendbar
sein möchte.

NAUTILUS.

KUNSTHISTORISCHES.

-x. Ein neues Werk über Rembrandt von dem bekann-
ten Kunstschriftsteller Emil Michel in Paris beginnt soeben
bei Hachette & Co. zu erscheinen. Es soll 40 reich illustrirte
Lieferungen zu je 1 Franken umfassen, die wöchentlich
aufeinander folgen.

KONKURRENZEN.

Wettbewerb um eine Makrradirung. Der Verleger
der Zeitschrift für bildende Kunst, E. A. Seemann in
Leipzig schreibt einen Wettbewerb zur Erlangung von
Originalradirungen (Malerrradirungen) aus und hat dafür
zwei Preise zu 600 Mark und 300 Mark ausgesetzt. Zuge-
lassen sind deutsche, österreichische und schweizerische
Künstler. Die Wahl des Gegenstandes ist freigestellt, doch
dürfen die eingesandten Arbeiten noch nirgends veröffent-
licht sein. Die Bildgröße soll 17x24 cm nicht überschreiten,
eine dieser beiden Abmessungen aber muss erreicht sein.
Die Einsendung hat bis spätestens zum 1. Oktober 1892 ano-
nym an die Verlagsbuchhandlung E. A. Seemann in Leipzig
zu geschehen. Von jeder Arbeit sind drei Probedrucke auf
chinesischem Papier, nur mit Kennwort versehen, einzu-
schicken; es ist ein verschlossenes Couvert beizulegen, das
außen das Kennwort trägt und den Namen und die voll-
ständige Adresse des Urhebers enthält. Die Verlagsbuch-
handlung beabsichtigt, außer den prämiirten Arbeiten noch
weitere gute Arbeiten bei der Gelegenheit zu erwerben. Durch
die Preiserteilung werden die Originalplatten und Probedrucke
ausschließliches Eigentum der Verlagsbuchhandlung von
E. A. Seemann. Das Ergebnis der Konkurrenz wird öffentlich
bekannt gemacht, die preisgekrönten Arbeiten sollen im
nächsten Jahrgang der Zeitschrift für bildende Kunst er-
seheinen. Das Preisrichteramt üben aus die Herren Professor
William ünger in Wien, Professor Berger in Wien, Pro-
fessor Karl Koepping in Berlin, Professor Dr. C. von
Lützow in Wien, E. A. Seemann in Leipzig.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

Düsseldorf. Die zum Ehrengedächtnis des verstorbenen
Jagd- und Tiermalers Karl Friedrich Deiker in der Kunst-
halle veranstaltete Ausstellung von Bildern, Olstudien, Aqua-
rellen und Handzeichnungen ist von Freunden des verstor-
benen Meisters, von den Malern Theodor Rocholl, W. Lommen
und seinen ehemaligen Schülern, den Jagd- und Tiermalern
Anton Henke und Fritz Schürmann, in pietätvoller Weise
sehr geschmackvoll und übersichtlich geordnet. Farbige Öl-
bilder sind nur wenige in der Zusammenstellung, da er solche
nicht hinterlassen hat. Die wenigen aber, die hier sind, zei-
gen unvergleichliche Meisterschaft. So ist das unlängst für
die städtische Gemäldegalerie erworbene große Bild, ein
Karrenhund im Kampfe mit einem andern Hund, darstellend,
ein Meisterwerk, sowohl was die Zeichnung der Tiere an-
geht, als auch in Bezug auf die Koloristik und kraftvolle, sichere
Behandlung. Nicht weniger wertvoll ist eine hierherge-
kommene Fuchsfamilie und ein Hirschbild. Das beste aber
vielleicht sind seine zahlreichen Studien, die Olstudien sowoh
als auch die aquarellirten, und die vielen kostbaren Handzeich-
nungen, die einen vollen Begriff von der großen Bedeutung
K. F. Deikers geben, der mit Recht für einen der allerersten
Tiermaler unserer Zeit gilt. Einige größere Studien z. B.
ein Paar starke Keiler, sind ebenso wertvoll in den Augen
des Kunstkenners wie des Weidmannes. Seine trefflichen
Zeichnungen finden Liebhaber und willige Käufer. Die Jagd-
 
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