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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 5.1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.5781#0270

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Personalnachrichten. — Wettbewerbungen. — Denkmäler.

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ren. Er machte sich 1882 durch eine neue Art Keramik
bekannt.

%* Der französische Tierbüdner August Gain, ein
Schüler von Rüde und Guionnet, ist am 7. August in Paris
im 72. Lebensjahre gestorben.

%* Der schwedische Genre- und Bildnismaler Hugo
Salmson, der seit 1869 in Paris ansässig war, ist am 1, August
auf einer Reise in der Heimat in Lund im Alter von
51 Jahren gestorben. Aus Stockholm gebürtig, hatte er seine
Ausbildung auf der dortigen Akademie und später in Paris
bei Charles Comte erhalten. Anfangs malte er Genrebilder
aus der schwedischen Geschichte, später solche aus dem
modernen Volksleben Frankreichs. Er gehört zu den weni-
gen ausländischen Malern, die im Luxembourgmuseum zu
Paris vertreten sind, für das im Jahre 1879 seine „Verhaf-
tung in einem Dorfe in der Picardie" angekauft wurde.

PERSONALNACHRICHTEN.

-g. Die philosophische Fakultät zu Königsberg i. Pr.
hat anlässlich des 350jährigen Bestehens der Universität zu
Ehrendoktoren u. a. ernannt: den stellvertretenden Direktor
der kgl. Kunstakademie zu Königsberg, Herrn Landschafts-
maler Prof. Max Schmidt, den Professor an derselben Aka-
demie Herrn Maler Heydech (bekannt zugleich als erfolg-
reicher Erforscher der vorgeschichtlichen Vergangenheit Ost-
preußens), und endlich den genialen Wiederhersteller des
Hochschlosses zu Marienburg in Westpreußen, Herrn Baurat
Steinbrecht.

*„* Franz v. Lcnbacli ist bei der 200jährigen Jubelfeier
der Universität Halle von der philosophischen Fakultät zum
Ehrendoktor promovirt worden.

*„* Dr. Adolf Furtwängler, außerordentlicher Professor
der Archäologie an der Berliner Universität, ist als ordent-
licher Professor an die Universität München berufen worden,
wo er auch als Konservator der Vereinigten Sammlungen
thätig sein wird.

*„* Dr. Gabriel von Terey hat sich als Privatdozent
der Kunstgeschichte an der Universität Freiburg i. B. ha-
bilitirt.

* An der Wiener Akademie der bildenden Künste wur-
den zwei wichtige Posten soeben durch ausgezeichnete Meis-
ter neu besetzt. Die durch Leopold Müllor's Tod erledigte
Professur für Historienmalerei erhielt der gefeierte Porträt-
maler Casimir Pochwalski (geh. in Krakau 1850); an Stelle
Baron Hasenauer's wurde Oberbaurat Otto Wagner (geb. zu
Wien 1841), der Erbauer des prächtigen Palais der Länder-
bank in Wien, der neuen Synagoge in Budapest und zahl-
reicher originell erfundener Privatbauten, zürn Professor der
Architektur ernannt.

WETTBE WERBUNGEN.

-:- Der Saalbauverein in Ulm hat den Entwurf mit dem
Kennworte „Zeitblom", dessen Verfasser Architekt Fritz
Nusser in Wien ist, anzukaufen beschlossen.

Der Bau des neuen Museums für ägyptische Altertümer
in Kairo ist durch das Ministerium der öffentlichen Arbeiten
zu einem freien internationalen Wettbewerbe ausgeschrie-
ben. Der Bau darf 120000 ägyptische Pfund (über 2 400 000M.)
kosten. Der erste Preis für die beste Arbeit beträgt 600
ägyptische Pfund; vierhundert Pfund werden an die vier
nächstfolgenden Projekte verteilt. Die Konkurrenzentwürfe
müssen bis 1. März 1895 mittags in Kairo eingeliefert sein.
Das für den zur Sicherung der Altertümer dringend notwen-

digen Bau bestimmte Terrain liegt näher an der Stadt als das
Gizehmuseum und das von Bulak und schließt sich an die
große englische Kaserne am Nil an. E. BK.

= tt. Karlsruhe. Das zur Prüfung der Entwürfe für den
Bau einer evangelischen Kirche in der "Weststadt bestellte
Preisgericht, welchem von Eglc-Stuttgart, Ofce/;-Berlin und
-Be/««7e?-Heidelberg angehörten, hat keine der 67 beim Wett-
bewerbe eingekommenen Arbeiten des I. Preises von 4000 M.
würdig befunden. Deshalb wurde die für Preise ausgesetzte
Gesamtsumme in anderer Verteilung zur Auszeichnung der
hervorragendsten Entwürfe verwendet. Es erhielt die Arbeit
von Prof. Frentzen-Aachen und die Arbeit von Architekt
Karl Foss-Hamburg je 2000 M., weiter die Arbeit von Prof.
Vollmer-Berlin, die Arbeit von Curjel und Ifoser-Karlsruhe
und die Arbeit von Architekt Hermarm ßilling-Karlsruhe
je 1000 M. vom Preisgerichte zuerkannt.

R. B. Einen Ehrenpreis von 100 Kronen setzt die „All-
gemeine Künstler- und Schriftsteller-Zeitung" in Wien für
die beste Lösung der besonders das moderne Ausstellungs-
wesen ventilirenden Frage aus: „Welche Einrichtungen
wären zu treffen und welche Ziele wären anzustreben, um
den bildenden Künstlern der Gegenwart eine gedeihliche
Entfaltung ihrer künstlerischen Bestrebungen in solcher
Weise zu ermöglichen, dass dadurch sowohl das materielle
Wohl des Standes, als auch die idealen Ziele desselben
zweckentsprechend gefördert würden?" — Der Endtermin
für Manuskripteinsendungen ist auf den 15. September 1894
angesetzt; die Preiszuerkennung erfolgt in der obigen Zeit-
schrift am 1. Dezember d. J.

-:- A. D. Goltz in Wien hat den ersten Preis für die
Skizzen zum Hauptvorhang dos neuen k. Theaters in Wies-
baden erhalten, Schmiegelow und Schulze in Dresden den
zweiten, Hermann Moest in Karlsruhe den dritten.

DENKMÄLER.

*„* Das von Ernst Herter in Berlin modellirte Denk-
mal für Heinrich Heine, das in Düsseldorf und Mainz ab-
gelehnt worden ist, soll in New York aufgestellt werden.
Zur Aufbringung der dazu erforderlichen Kosten von 35000
Dollars hat sich in New York ein Komitee gebildet, das
einen Aufruf zu Beiträgen an alle in den Vereinigten Staa-
ten lebenden Deutschen erlassen hat.

0 Eine Marmorstahle des Malers und Zeichners Jacob
Asmus Garstens, die Gerhard Janensch, ein Schüler von
F. Schaper, ausgeführt hat, ist in der Vorhalle des alten
Museums in Berlin aufgestellt worden. In den Händen
Zeichenstift und Mappe haltend, stützt der Künstler den
linken Arm auf eine Herme des Homer, womit der Urquell
der Carstens'schen Schöpfungen versinnlicht werden soll.

R. B. Bildhauer Eassau-Dresäen, der Schöpfer des Marsch-
ner- und Stromeyer-Denkmals in Hannover, hat einige Ent-
würfe für ein Denkmal des berühmten Astronomen und
Theologen David Fabricius (geb. 1564, ermordet 7. Mai 1617),
gearbeitet, das demselben auf dem alten Friedhofe in Osteel
innerhalb Jahresfrist errichtet werden soll.

R. B. Franz Hals soll in Haarlcm, wo der große Nieder-
länder hauptsächlich arbeitete und auch starb, ein Standbild
erhalten.

H. A. L. Steche-Denkmal. Am 17. Juli fand in Kötz-
schenbroda bei Dresden die feierliche Enthüllung des Denk-
mals statt, das der Dresdener Architekten verein und die Freunde
in Verbindung mit dem Hinterbliebenen dem am 6. Januar
1893 verstorbenen Prof. Richard Steche errichtet haben. Das
Denkmal erhebt sich an der Mauer des bei der Kirche ge-
 
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