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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 6.1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.5782#0031

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KUNSTCHRONIK

WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE.
Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine,

HERAUSGEBER:

CARL von LÜTZOW und Dr. A. ROSENBERG

WIEN
Hengasse 58.

BERLIN BW.
Teltowerstrasse 17.

JVeriag von E. A. REEMANN in LEIPZIG, Gartenstr. 15. Berlin: W. H. KÜHL, Jägerstr. 73
Neue Folge. VI. Jahrgang.

1894/95.

Nr. 4. 1. November.

■Sommermonaten T„i; m-—---->""',™'< »'

Schrift für hin , l September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Marli
•eisten Redaktinn ,,-VvSt'', erl!alte" die Kunatchronlk gratis. - Für Zeichnungen, Mi
>e Annoneenex".m VerlaKalllBdluI18 Gewähr. Inserate, ä 30 Pf. für die dre

■"nwnaxpeditionen von Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse u. s. w. an.

öie ausstellung alter bilder in
utrecht.

Die Kunstchronik erscheint als

Beiblatt zur „Zeitschrift für bildende Kunst" und zum „Kunstgewerbeblatt" monatlich dreimal, in den

und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der „Zeit-
'eisten Redaktion miä~v"i " v"""^ ™" "■u"nuuu™luK B1»*1«- — Für Zeichnungen, Manuskripte etc., die unverlangt eingesandt werden,
die Ai,nm,™„.m..™ 'rlagshandlung keine (iewähr. Inserate, ä 30 Pf. für die dreispaltige Petitzeile, nehmen außer der Verlagshandlung

Düsseldorf, September 1894.

ne sympathische Stadt Utrecht — in ihrer stillen
Vornehmheit ein Haag im kleinen — erfreut sich
in deutschen Musikkreisen schon lange des Ruhms,
in dem Gebiete der Töne eine Leuchte des Fort-
schritts zu sein. Man gönnt sich in Utrecht nicht
nur Chorleistungen ersten Ranges; im Bewusstsein
einer ungewöhnlichen Kraft schreckt man nicht vor
den schwierigsten Aufgaben zurück, welche die
moderne Tonkunst bietet. Das Requiem von Ber-
lioz hört man ja auch hier und da in deutschen
Landen; an das Liebesmahl der Apostel, das in Ut-
recht eine, nach allem, was ich höre, staunenerregende
Interpretation und doch wenigstens keine Abweisung
bei den Hörern gefunden hat, wagt man sich bei
uns nicht heran.1)

Aber man strebt in Utrecht noch nach höheren
Zielen. Unter dem Titel: „Vereeniging tot bevorde-
ring van vreemdelingen verkeer voor* Utrecht en
omstreken" hat sich eine Gesellschaft gebildet, die
durch Mittel vornehmster Art die Stadt dem Inte-
resse der Reisenden näher rücken und damit zu-
gleich die geistige Bewegung innerhalb des Weich-
bildes in neuen Schwung bringen will.

Was Holland an klingenden Namen unter den
Kennern der älteren heimatlichen Kunst ins Feld zu
führen hat, begegnet uns in dem Mitgliederverzeich-
nis der Vereeniging, und unter den korrespond
den Mitgliedern des Auslandes find

des

!) Wie ich höre, steht

len wir

leren-
Namen

in Köln eine Aufführung bevor.

wie Bode, Woermann, Eisenmann, Schlie, Werner
Dahl, Frimmel, Granberg, Michel, Hymans, Rooses,
Sidney Colvin etc. etc. Wenn solche Kräfte zu-
sammenwirken, kann das Gelingen nicht überraschen.
Die am 20. August eröffnete Ausstellung alter
Bilder hat als die erste Thätigkeitsäußerung der am
5. Juni 1894 durch Königliches Patent bestätigten
Vereinigung zu gelten und sichert ihr die Aner-
kennung der Kunstfreunde und der Fachwissenschaft
insbesondere.

Natürlich richtete man sein Augenmerk in
erster Reihe auf die Schule von Utrecht. Und so zer-
fällt die Ausstellung in zwei auch im Katalog ge-
sonderte Abteilungen, deren erste nur Meister um-
fasst, welche entweder in Utrecht geboren sind oder
in Utrecht gewirkt haben, und man ist bei der Aus-
wahl dieser letzteren vernünftiger Weise ohne Ängst-
lichkeit zu Werk gegangen. Die zweite Abteilung
setzt sich aus Bildern aller niederländischen Schulen
zusammen, zu denen sich einige Arbeiten deutscher
und französischer Meister gesellen. Der Katalog,
einschliesslich des Supplements, umfasst 494 Nummern.

Der wissenschaftliche Schwerpunkt ruht nstür-
lich in den Werken der ersten Abteilung und in dem
als vollständig zu bezeichnenden Gesamtbilde, das sie
gewähren. Durch diese Spezialität gewinnt die Aus-
stellung für die Wissenschaft wirkliche Bedeutung,
wie sie künstlerisch höher stehende Veranstaltungen
gleicher Art nicht zu beanspruchen vermochten. Der
Katalog, von dem Bibliothekarassistenten der Uni-
versität Amsterdam, E. W. Moes, und dem zweiten
Direktor des Mauritshuis, Dr. C. Hofstede de Groot,
verfasst, ist eine Meisterarbeit, die für die Wissen-
 
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