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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 6.1895

DOI Artikel:
Der kunsthistorische Kongress in Köln, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5782#0103

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KUNSTCHRONIK

WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE.
Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine,

HERAUSGEBER:

CARL von LÜTZOW und DR. A. ROSENBERG

WIEN
Heugasse 58.

BERLIN SW.

Teltowerstrasse 17.

Verlag von E. A. SEEMANN in LEIPZIG, Gartenstr. 15. Berlin: W. H. KÜHL, Jägerstr. 73.

Neue Folge. VI. Jahrgang.

1894/95.

Nr. 13. 24. Januar.

Die Kunstchronik erscheint als Beiblatt zur „Zeitschrift für bildende Kunst" und zum „Kunstgewerbeblatt" monatlich dreimal, in den
Sommermonaten Juli bis September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Mark und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der „Zeit-
schrift für bildende Kunst" erhalten die Kunstchronik gratis. — Für Zeichnungen, Manuskripte etc., die unverlangt eingesandt werden,
leisten Redaktion und Verlagshandlung keine Gewähr. Inserate, ä 30 Pf. für die dreispaltige Petitzeile, nehmen außer der Verlagshandlung
die Annoncenexpeditionen von Haasenstein & Vogler, ßud. Mosse u. s. w. an.

der kunsthistorische kongress
in köln.

ii

Die Verhandlungen am Morgen des zweiten
Versammlungstages (2. Oktober), welche unter dem
Vorsitze des Beigeordneten Hrn. Thewalt stattfanden,
begannen mit dem Berichte Prof. Dr. Schmarsow's
(Leipzig) über die auf dem vorigen Kongresse be-
gründete Gesellscliaft für photographische Publika-
tionen. Bis zum Ende des Sommers 1894 waren
c. 85 Anmeldungen zum Beitritt eingelaufen. Bei
dem Stande von 100 Subscribenten sollen die Pub-
likationen begonnen werden. Für diese sind u. a.
in Aussicht genommen: Dürer's Selbstbildnis und
Salvator mundi in der Sammlung Felix zu Leipzig,
Ilolbein's Noli me tangere in Hamptoncourt, Jan
van Eyck's Altartafel des Canonicus de Pael in
Brügge nebst dem Kopf des Stifters in Hampt-
oncourt, die Kopie von Lionardo da Vinci's Abend-
mahl in der Royal Academy in London (3 Blätter),
sowie eine Anzahl von Werken deutscher Skulptur
und Architektur des Mittelalters. Zum Gedeihen
der Gesellschaft ist eine regere Beteiligung in den
Kreisen der Kunstfreunde und auch die Mitwirkung
der Amateurphotographen sehr erwünscht. Der
Vortragende ließ eine Anzahl schöner Proben der
ersten Aufnahmen der Gesellschaft im Saale cirku-
liren.

Alsdann hielt Professor Dr. v. Oechelhausen- (Karls-
ruhe) seinen Vortrag über das Heidelberger Schloss.
Nach einer lichtvollen Übersicht über die Entste-

hungsgeschichte des vielgefeierten Bauwerkes und
über die neuerlichen Bestrebungen für seine Erhal-
tung entwickelte er den Grundsatz, dass das Heidel-
berger Schloss in seinem gegenwärtigen Zustande mit
aller Sorgfalt zu erhalten, aber weder ganz noch teil-
weise zu restauriren sei. Die völlige Restaurirung er-
scheine darum nicht thunlich, weil die Herstellung der
alten Festungswerke nur eine Spielerei wäre, einzelne
ältere Bauteile keinen künstlerischen Wert hätten
und bei der Herstellung des ganzen Schlossbaues
ohne die Festungswerke ein Neubau sich mit Trüm-
merresten mische. Die teilweise Wiederherstellung,
insbesondere des Otto Heinrichs-Baues ergebe, dass
gerade dieser Bau durch die Herstellung der ur-
sprünglichen Dachform künstlerisch nicht gewinnen
würde, dass es aber weiterhin sehr fraglich er-
scheinen müsse, ob ein Ausbau im Innern und eine
Belastung durch Einrichtung irgendwelcher Art
beim Zustande der Mauern noch zulässig erscheine.
Auch der Saalbau gewinne nichts an künstlerischem
Reiz durch eine geschichtlich getreue Erneuerung.
Vergleiche mit Marienburg oder der Wartburg seien
angesichts der besondern Verhältnisse des Heidel-
berger Schlosses, der Art seiner Zerstörung und
seiner landschaftlichen Lage völlig unzulässig. Für
die getreue Nachbildung der plastischen Werke als
dauernde Vorbilder sei bereits vorgesorgt und im
übrigen das Kleinod der deutschen Nation bei der
badischen Staatsregierung und bei dem regierenden
Hause der Zähringer in sicherer Hut.

Aus dem nun folgenden fesselnden Vortrage des
Baurats Heimann über die Geschichte des Kölner Dom-
baues in den letzten fünfzig Jahren lieben wir nur
 
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