Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 6.1895

DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5782#0147

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
281 Bücherschau. — Kunstblätter. — Personalnachrichten. —

BÜCHERSCHAU.

X. Anton Springer's Grundzüge der Kunstgeschichte
werden in neuer illustrirter Ausgabe in groß Oktav als
Handbuch der Kunstgeschichte bei E. A. Seemann erscheinen.
Der erste Teil, das Altertum, von Prof. Dr. Ad. Michaelis
durchgesehen und ergänzt, wird gegen Ostern ausgegeben.
Dieser Teil enthält 16 Bogen Lexikon-Oktav und 360 Ab-
bildungen und wird zum Preise von 5 Mark in Leinen ge-
bunden käuflich sein.

KUNSTBLÄTTER.

Berlin. — Die Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche
Publikationen der Königl. National-Galcrie, Berlin W. Mark-
grafenstraße 57, wird im April d. J. den Cyklus aus dem
Leben Karls des Großen, acht Freskogemälde im Krönungs-
saale zu Aachen von Alfred Rethel in farbigen Nachbil-
dungen (Bildgröße 67:82 cm , Cartongröße 96:113 cm.) ver-
öffentlichen. Das Werk kann entweder in 4 Lieferungen
a 2 Blatt (1.—3. Liefg je 60 Mk., 4. Liefg. 40 Mk.) oder als
Ganzes für 200 Mk. bezogen werden. Ein ausführlicher Text
von Prof. L. von Donop wird jedem Exemplare beigefügt
werden. Näheres ist aus dem Prospekte ersichtlich, der von
der Vereinigung der Kunstfreunde zu beziehen ist.

PERSONALNACHRICHTEN.

* Professor Karl König in Wien, der Erbauer des kürz-
lich vom Kaiser Franz Joseph angekauften Philipp-Hofs und
der Fruchtbörse in Wien, wurde an Stelle des verstorbenen
Ministerialrats K. Köchlin zum technischen Beisitzer der
technischen Kommission des akademischen Senats der Wiener
Universität erwählt nnd hat diese Wahl angenommen.

WETTBEWERBUNGEN.

Preisausschreiben. Aus Leipzig schreibt man uns: Der
geschäftsführende Ausschuss der sächsisch-thüringischen In-
dustrie- und Gewerbeausstellung zu Leipzig im Jahre 1897
erlässt an die Architekten Leipzigs einen Aufruf zur Er-
langung von geeigneten Bauplänen. Preise sind drei aus-
gesetzt, von- 7500 , 4000 und 2000 M. Das Preisrichteramt
besteht aus den Herren Geh. Baurat Wallot (Dresden), Gabriel
Seidl (München), Baudirektor Licht, Oberingenieur Hättasch
und Gartendirektor Wittenberg in Leipzig. Die Entwürfe
sind bis zum 31. Mai einzureichen.

*„.* Für den vom deutschen Kaiser ausgeschriebenen
Wettbewerb zur Ergänzung eines Abgusses der antiken Mar-
morstatue einer tanzenden Mänade in den Königl. Museen in
Berlin hat jetzt der Kultusminister die näheren Bestimmun-
gen erlassen. Zur Teilnahme berechtigt sind alle dem Deut-
schen Reiche angehörenden Künstler. Von der vollständig
ergänzten Figur ist ein Abguss bis 31. Dezember Nachmittags
3 Uhr an die Generalverwaltung der Königl. Museen in Berlin
unter Angabe von Name und Wohnort des Künstlers einzu-
liefern. Für auswärts Wohnende genügt der Nachweis, dass
sie bis 31. Dezember das Werk behufs Beförderung an die
Behörde als Eilfrachtgut der Eisenbahn übergeben haben.
Jedem deutschen Künstler wird auf Verlangen eine Abschrift
der im Katalog enthaltenen Beschreibung von der General-
verwaltung unentgeltlich mitgeteilt. Lichtdrucke nach einer
photographischen Abbildung können von derselben Behörde
nach Einsendung von 75 Pf. bezogen werden. An jeden
deutschen Künstler, welcher sich innerhalb acht Wochen nach
Erlass des Ausschreibens als Teilnehmer an dem Wettbewerb
bei der Generalverwaltung der Königl. Museen in Berlin

meldet, wird ein Abguss der Statue in ihrem jetzigen, teil-
weise ergänzten Zustande gegen Zahlung des Vorzugspreises
von 30 Mk. geliefert. Später tritt der gewöhnliche Verkaufs-
preis ein. Die bereits an dem Original ergänzten Teile
werden in den zu liefernden Abgüssen durch dunklere Fär-
bungen kenntlich gemacht werden und sind für die in den
Wettbewerb eintretenden Künstler in keiner Weise maß-
gebend. Die Entscheidung über den Preis (2000 Mk.) erfolgt
durch den Kaiser unmittelbar und wird am 27. Januar
1896 bekannt gemacht. Die Einsendungen werden alsdann
für zwei Wochen öffentlich ausgestellt. Über das mit dem
Preise ausgezeichnete Werk und dessen Vervielfältigung
bleibt dem Kaiser die freie Verfügung vorbehalten.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

0 Beteiligung französischer Künstler an der Großen
Berliner Kunstausstellung. Seit der internationalen Kunst-
ausstellung von 1891 ist in diesem Jahre zuerst wieder der
Versuch gemacht worden, die beiden großen Pariser Künstler-
vereinigungen zu einer korporativen Beteiligung an der Ber-
liner Kunstausstellung heranzuziehen. Wie aus Paris ge-
meldet wird, ist dieser Versuch wenigstens insoweit von
Erfolg gewesen, als die „Societe nationale des Beaux-arts",
die ihre Jahresausstellungen auf dem Marsfelde veranstaltet,
beschlossen hat, sich an der Berliner Ausstellung zu be-
teiligen. Dagegen hat die „Societe d'artistes francais",
die sich im Besitze des „Salons" in den Champs Elysees be-
findet, beschlossen, die Beteiligung abzulehnen. Bei der
Spannung, die zwischen beiden Gesellschaften besteht, ist
der Verdacht nicht ausgeschlossen, dass die alte Gesellschaft
abgelehnt hat, weil die neue ihr zuvorgekommen ist und
angenommen hat. Indessen hat die alte Gesellschaft die
Pille einigermaßen versüßt, indem sie durch ihren Sekretär
einem Berichterstatter des „Temps" mitteilen ließ, die Ein-
ladung sei zu spät gekommen, alle Vereinsmitglieder seien
vollauf mit den Vorbereitungen zur Beschickung des Elysee-
salons beschäftigt. Die offizielle Teilnahme des Vereins
würde die Beschickung der Berliner Ausstellung seitens meh-
rerer hundert Vereinsmitglieder nach sich ziehen, was inner-
halb Monatsfrist nicht mehr zu ermöglichen sei. Für seine
Person könne übrigens jedes Vereinsmitglied an der Berliner
Ausstellung teilnehmen. Man darf gespannt darauf sein,
was bei diesen Versuchen der Berliner Ausstellungskommis-
sion , um die Gunst der Franzosen zu werben, heraus-
kommen wird. Übrigens haben sich auch die Präsidenten
beider Genossenschaften zu der Frage geäußert. Detaille,
der Präsident der „Societe d'artistes francais", hat als Grund
der Weigerung Mangel an Zeit angegeben und hinzugefügt,
so lange die französische Regierung sieh nicht an der Ber-
liner Ausstellung beteiligte, könnten die einzelnen Künstler
auf gewisse Schwierigkeiten stoßen. Puvis de Chavannes,
der Präsident der anderen Gesellschaft, erklärte auf die
Frage eines Reporters des „Gil Blas", welchen Umständen
er den Umschwung in der Gesinnung der „Societe nationale
des beaux arts" gegenüber der Einladung zur Beschickung
der Berliner Ausstellung zuschreibe: Allem, was sich seither
ereignete, dieser Periode friedlicher Beruhigung, welche dem
Zustande latenter Feindseligkeit folge, der jede Transaktion
der beiden Länder verhinderte, ferner dem Entgegenkommen
des Kaisers Wilhelm, seinem so ergreifenden Telegramm aus
Anlass des Todes des Marschalls Canrobert, kurz einem
Zusammentreffen von Umständen, welche es schwer machten,
heute die Einladung unbeantwortet zu lassen. Einen von
dem Reporter versuchten Einwand schnitt Puvis de Cha-
 
Annotationen