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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 7.1896

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Hancke, Franz: Die Düsseldorfer Märzausstellung
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5774#0158

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Nekrologe. — Personalnachrichten. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen.

304

nicht befreien, dass Düsseldorf im großen Wettkampf
auf einer internationalen Ausstellung nicht konkurrenz-
fähig ist. FRANZ HANCKE.

NEKROLOGE.

*d* Der Qeschichts- und Genremaler Josef Mwisch, ein
' Schüler von Philipp Foltz, ist am 3. März in München im
Alter von 04 Jahren gestorben.

PERSONALNACHRICHTEN.

* Max Klinger in Leipzig wurde vom Kollegium der
Wiener Akademie der bildenden Künste für die durch
TrenkwalcCa Ausscheiden erledigte Professur der Historien-
malerei in erster Linie in Vorschlag gebracht. Die mit dem
Künstler eingeleiteten Verhandlungen haben bisher zu keinem
positiven Ergebnisse geführt, da Klinger — der vor kurzem
seinen Vater verloren — erklärte, sich aus Rücksichten für
seine Familie jetzt von der Heimat nicht trennen zu können.
Doch giebt man sich in Wien, wo der Meister in allen
Kreisen zahlreiche Verehrer besitzt, der Hoffnung hin, dass
die Aussicht, ihn für den ihm zugedachten Posten zu ge-
winnen, nicht endgiltig geschwunden sei.

© Dr. Berthold Ilaendeice, ausserordentlicher Professor
der Kunstgeschichte an der Universität Königsberg i. Pr., ist
zum ordentlichen Professor ernannt worden.

,*„ Ztt ordentlichen Mitgliedern der legi. Akademie der
Künste in Berlin sind gewählt und bestätigt worden: 1. der
Maler Hans Herrmann, 2. der Maler Professor Julius Jacob,
3. der Maler Georg Koch, 4. der Bildhauer Professor Max
Baumbach, 5. der Architekt Geheimer Baurat Eggert, 0. der
Architekt Heinrich Seeling, sämtlich in Berlin, 7. der Maler
Fritz von Uhde in München, 8. der Bildhauer und Medailleur
Rudolf Weyr in Wien, 9. der Architekt Meldahl in Kopen-
hagen.

Dr. Herman Riegel, Direktor des Museums in Braun-
schweig, feierte am 1. März d. J. sein Amtsjubiläum. Er
hat in 25 Jahren für die Ordnung und Aufstellung der Samm-
lungen nahezu alles gethan, was überhaupt dafür ge-
schehen ist; seinem energischen Vorgehen ist auch die Errich-
tung des neuen Gebäudes, das 1882 begonnen worden war,
zu danken. Was die Neugestaltung der reichen Schätze des
Museums betrifft, so erinnern wir vor allem an die in den
drei Oberlichtsälen und der nördlichen Gallerie befindliche
Gemäldesammlung. Direktor Riegel hat bei ihrer Anordnung
in erster Reihe den kunstgeschichtlichen Standpunkt streng
beobachtet, während bei der Ausführung im einzelnen künst-
lerische und ästhetische Erwägungen maßgebend geworden
sind. Dasselbe gilt auch von allen übrigen Kunstsammlungen,
die aus dem ehemaligen Durcheinander zu einem abgeschlos-
senen, harmonisch gegliederten Ganzen, man kann sagen, neu
erstanden sind. Wir verweisen hierbei auf die kSammlung
der Münzen, geschnittenen Steine, Smalten, Kostbarkeiten
und Kupferstiche, besonders aber auf die große Sammlung
der Gegenstände aus gebranntem Thon, der auch die herr-
lichen Majoliken und die Erzeugnisse der Porzellanmanu-
faktur angehören. Dass unter den letzteren vor allem die
der ehemals Herzoglichen Porzellanfabrik zu Fürstenberg so
zahlreich zu finden sind, ist das Verdienst Riegels, der dahin
wirkte, dass unter den kunstgewerblichen Erzeugnissen im
Museum besonders auch die dem Herzogtum entstammenden
möglichst würdig vertreten sein möchten. So ist die Samm-
lung der Fürstenberger Porzellane in einer Weise angewachsen,
dass sich an ihnen die Anfänge, die Blüte und der allmähliche

künstlerische Verfall der einst berühmten Fabrik verfolgen
lässt, während in früherer Zeit die Sammlung fast allein
aus einer Anzahl kleiner Porträtbüsten bestand, die im alten
Museum in einem kleinen Pyramidenschränkchen aufgestellt
war. Durch die Sammlung von Gipsabgüssen und die
wechselnden Ausstellungen von Kunstdrucken, sowie die
dauernde Ausstellung von Zeichnungen und einzelnen Kunst-
blättern hat das Museum eine dankenswerte innere Geschlossen-
heit erhalten, so dass es jetzt geeignet ist, allen denen eine
umfassende kunstgeschichliche Belehrung zu gewähren, die
eine solche wirklich suchen und daneben die Gelegenheit zu
Studien in der Kupferstichsammlung und der Bibliothek
benutzen. Dabei wird ein jeder wohlthuend empfinden, dass
ihm alles leicht zugänglich ist und alle Gegenstände in
gutem Lichte sich zeigen.

DENKMÄLER.

*** Denkmälerchronik. Für ein Kaiser Wilhelm-Denk-
mal in Licgnitx hat das Komitee ein von dem Bildhauer
Bärwald in Berlin gefertigtes Modell ausgewählt, welches
den Kaiser in stehender Figur darstellt. Das Standbild des
Kaisers und die am Sockel sitzende Viktoria, sowie die die
Seiten des Sockels schmückenden Wappen werden in Bronze-
guss, das Piedestal aus geschliffenem und polirtem Granit
ausgeführt. Die Kosten sind auf 40000 Mark veranschlagt
worden. — Der Ausschuss für ein in Dresden zu errichtendes
Denkmal des Fürsten Bismarck hat ein Preisausschreiben zu
einem allgemeinen Wettbewerb erlassen, für den Preise im
Betrage von 9000 M. zur Verfügung stehen. Unter den
Preisrichtern befinden sich die Bildhauer Diez in Dresden,
v. Miller in München und Prof. Schaper in Berlin, und die
Architekten Hauschild, Klette, Richter und Wallot in Dresden.
Die Entwürfe sind bis zum 15. Oktober, Mittags 12 Uhr, an
den Ausschuss im Ausstellungsgebäude an der Stübel-Allee
in Dresden abzuliefern Die für den Wettbewerb aufgestellten
Bedingungen sind im Rathause, erstes Obergeschoss, Zimmer
No. 14, zu erhalten. Zur Teilnahme werden alle Künstler
deutscher Nationalität zugelassen. — Für ein in Magdeburg
zu errichtendes Bismarckdenkmal sind bis jetzt rund U5000M.
zusammengekommen, sodass an die Ausführung des Denk-
mals gegangen werden kann. Der geschäftsführende Aus-
schuss für das Denkmal hat sich an den Magistrat gewendet
mit der Bitte, für das Denkmal den Platz zwischen Blücher-
und Scharnhorststrasse zur Verfügung zu stellen und die
Fundamentirung und die gärtnerische Ausgestaltung der
Umgebung des Denkmals auf Kosten der Stadt übernehmen
zu wollen. Der Magistrat hat sich bereit erklärt, diesem
Antrage zu entsprechen, und hält die Wahl des Platzes für
durchaus glücklich. — Mit der Ausführung eines Bismarck-
denkmals in Form eines Thurmes am Ufer des Starnberger
See's wird auf Grund einer engeren Konkurrenz zwischen
18 Künstlern der Architekt Th. Fischer in München beauf-
tragt werden. Dabei ist der seltene Fall vorgekommen, dass
die Jury aus fünf Vertretern des zu diesem Zwecke gegrün-
deten „Bismarck-Denkmal-Bauvereins'' und sämtlichen Teil-
nehmern an dem Wettbewerb gebildet worden war.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

A. R. Bei Eduard Schulte in Berlin hat der Maler Curt
Stöving eine Sonderausstellung von Ölgemälden, Aquarellen
und Zeichnungen veranstaltet, die weniger ihres Inhaltes
wegen als wegen des künstlerischen Entwickelungsganges
des Ausstellers interessant ist. Obwohl er erst dreiunddreißig
 
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