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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 11.1900

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Bücherschau. — Wettbewerbe. — Denkmäler.

120

BÜCHERSCHAU

0. Stiehl. Backsteinbau Romanischer Zeit. In Mappe 36 M.
Baumgartners Buchhandlung.
Eine höchst interessante Erweiterung des von Adler
in seinem Werke über die Mittelalterlichen Backsteinbau-
werke des preuss. Staates« dargebotenen Stoffgebietes bildet
diese Arbeit. — Einer Anregung Prof. Karl Schäfer's fol-
gend, hat der Verfasser die romanischen Ziegelbauten Ober-
italiens und Norddeutschlands in vergleichendem Studium
sondiert. Mit der jede technische Kleinigkeit und Ab-
sonderlichkeit bemerkenden und verstehenden Schulung des
architektonischen Fachmannes verband er dabei einen aus-
gebildeten Sinn für historische Forschung und stilkritische
Kombination; und so kommt er nicht nur in der Chrono-
logie der Bauten auf jedem der beiden Schaffensgebiete
zu neuen gewichtig belegten Folgerungen, sondern vor
allem weist er in sorgfältigem Vergleich einen entscheiden-
den Einfluss der lombardischen Backsteinkunst auf den
Ziegelbau Norddeutschlands nach. Er tritt damit in Gegen-
satz zur Adler'schen Auffassung, der die Anregung in Nord-
deutschland aus den Niederlanden ableitet, aber im jüngst
erschienenen Text zum II. Bande des oben zitierten Werkes
insofern den Stiehl'schen Forschungen bereits beitreten
muss, als er von der Übertragung romanischer Bauformen
nach der Mark sagt: »Sie scheint zum kleineren Teil auf
direktem Wege aus der Lombardei erfolgt zu sein«, während
er für den grösseren Teil an niederländischem Einflüsse
festhält. Wie dem auch sei, dieses Werk erweitert unsre
Kenntnis des Stoff kreises nicht nur in einer höchst bemerkens-
werten Weise, sondern es bringt auch in seinen sorgfältigen
bildlichen Aufnahmen und historischen Notizen, vor allem
in Oberitalien, einen festen Untergrund in einem bisher
noch wenig bebauten Gebiete; — es bringt uns eine Bau-
epoche näher, die an künstlerischem Ernst und an Gross-
artigkeit in einfachen, schlichten Wirkungen ihres Gleichen
sucht. s.

WETTBEWERBE

Hannover. Die Kunstanstalt von König & Ebhardt,
Hannover, hat zu einem Wettbewerb um Piakatentwürfe
aufgefordert. Letzter Termin der Einlieferung: 15. Januar
1900. Es sind dreizehn Preise zu 1000, 750, 500, 300,
200 M. ausgesetzt und als Preisrichter fungieren u. a.
Liebermann, Skarbina und Leistikow. -r-

Diisseldorf. Wettbewerb um Entwürfe zu einem Plakat
für die Industrie-Ausstellung im Jahre 1Q02 und der damit
verbundenen deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung, aus-
geschrieben unter den Künstlern Deutschlands und
Deutsch-Österreichs. Ausgesetzt sind sechs Preise. Ein-
zuliefern bis zum 1. Februar 1900. -u-

Dresden. Der grosse sächsische Staatspreis wurde in
diesem Jahre wiederum den Plastikern der Akademie zu-
gesprochen. Es erhielten den grossen Preis, ein akade-
misches Reisestipendium von je 3000 M. auf zwei Jahre,
Harry Liebmann-Berlin bei Professor Dr. Schilling für seine
Gipsgruppe »Wilderers Ende ; die Mitbewerber Hugo
Becker-Leipzig bei Professor Dietz die grosse goldene
Medaille, Arthur Selbmann-Dresden bei Professor Dr.
Schilling eine Gratifikation von 1000 M. Drei kleine goldene
Medaillen erhielten: Enderlein-Leipzig, Galle-Dresden und
Bendrat-Danzig. Das Torniamenti'sche Reisestipendium
(2200 M.) erhielt Friedrich Beckert-Leipzig. -u-

Strassburg. Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen
für ein Goethe-Denkmal. Es stehen ausschliesslich der
Kosten für die Gründungsarbeiten und die gärtnerischen
Anlagen 110000 M. zur Verfügung. Als Hauptfigur des

Denkmals ist die bronzene Statue des jungen Goethe ge-
dacht, zu der Nebenfiguren iir.entsprechende Beziehung
gebracht werden können. Die "ÄrUder Durchbildung des
Postaments wie überhaupt des Unterbaues des Denkmals,
: seine ornamentale Ausschmückung u. s. w. sind dem Be-
werber freigestellt. Ausgesetzt sind drei Preise von 3000,
2000 und 1000 M., falls der erste Preis nicht zur Verteilung
gelangt, so können aus demselben mehrere kleinere Preise
gebildet werden. Als Ort für die Aufstellung ist die nörd-
liche Seite des Universitätsplatzes in Aussicht genommen.
Einzuliefern bis zum 30. Juni 1900. Das Preisgericht haben
übernommen die Herren Bildhauer Professor Otto Lessing-
Berlin, v. Rüinann-München und v. Zumbusch-Wien, die
Architekten v. Thiersch-München und Baurat Ott-Strassburg
sowie die Herren Dir. Rtiland-Weimar und Prof.Dehio-
Strassburg. -u-

Rom. Die Ausstellung der Entwürfe für den plastischen
Schmuck des Justizpalastes im Palazzo delle belle Arti und
die Prüfungsarbeit der für die Zuteilung der einzelnen
Arbeiten eingesetzten Kommission (die Bildhauer Monte-
verde, Tabacchi, Balzico, die Architekten Sacconi und Boito)
schreitet fort. Für die Gruppe Die Gerechtigkeit zwischen
der Kraft und dem Gesetz ist ein neuer allgemeiner Wett-
bewerb ausgeschrieben, die Statuen von Papinianus und
Cicero sind den Bildhauern Sbriccoli und Pizzichelli über-
tragen, das grosse savoyische Wappen fällt dem Bildhauer
Bertolini zu. Für den Triumph des Rechts und des Ge-
setzes sind die bekannten Meister Ettore Ximenes und
Calandra zur nochmaligen Einreichung von Entwürfen auf-
gefordert, v. a.

DENKMÄLER

Berlin. In der Siegesallee ist im Beisein des Kaisers
am 7. November eine neue Nische, die Ludwig's des
Älteren von Ernst Herter, enthüllt worden. -r-

Barmen. Für die Ruhmeshalle haben J. Boese und
E. Cauer in Berlin die Modelle der in Marmor auszuführen-
den Statuen der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich vollendet.

-u-

Berlin. Dem verstorbenen Bildhauer Michel Lock wurde
am 26. November auf dem Friedhof in Wilmersdorf, wo
der Künstler seine letzte Ruhestätte gefunden hat, ein
würdiges, künstlerisch vollendetes Grabdenkmal enthüllt.
Dasselbe stellt den segnenden Christus dar, dessen Modell
Lock für das Mausoleum des Kommerzienrats Borchardt
auf dem neuen Jerusalemer Friedhof in Berlin angefertigt
hatte. Das Grabmal trägt die einfache Inschrift: Michel
Lock, geb. den 27. April 1848, gest. den 22. Februar 1898.

-u-

Saarbrihken. Der Kreis-Kriegerverband hat beschlossen,
ein Kaiser Friedrich-Denkmal zu errichten. -u-

Sdckingen. Für ein zu errichtendes Victor Scheffel-
Denkmal spendete der Kaiser eine Beihilfe von 1000 Mark.

-11-

London. Ein in Bronze gegossenes, von Thornycroft
modelliertes Standbild Oliver CromweWs ist am 14. No-
vember auf dem Platz vor der Westminsterabtei enthüllt

worden. "u"

Berlin. In dem neuen Hofmannhause in der Sigmund-
strasse soll dem Chemiker A. W. von Hofmann ein Nischen-
denkmal mit lebensgrosser Marmorfigur errichtet werden.
Zwei »Flachreliefs über der Nische werden die theore-
tische« und die praktische Naturwissenschaft darstellen.
Der Schöpfer des Denkmals ist Bildhauer H. Hidding. -u-

Pa/is. Am Allerheiligen-Tage wurde in aller Stille
auf dem Pere-Lachaise das Monument aux morts enthüllt,
 
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