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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 21.1910

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Londoner Brief, [1]
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5952#0133

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Tizian, Bildnis des T. Mosti (vor der Restauration). Pliot. Alinari.

Hand ruhen auf der Brüstung, von deren Vorhandensein
man früher nichts ahnte. Ich denke, besser als Worte tun
die Abbildungen, die ich beifüge, den Unterschied dar. Aus
einem geringwertigen Bild ist ein vorzügliches Werk Tizians
aus dem zweiten Jahrzehnt des Jahrhunderts geworden.

Darf man Restaurationen, die alte Bilder so glücklich
wiedererobern, tadeln? Anstatt den Künstler zu loben,
der sie mit so viel Verständnis ausgeführt hat! Und in

PERSONALIEN

X Exzellenz Bode und Exzellenz Werner. Am Ge-
burtstage des Kaisers haben zwei hervorragende Vertreter
des Berliner Kunstlebens, Wilhelm Bode und Anton von
Werner, den Charakter eines Wirklichen Geheimen Rats
mit dem Prädikat Exzellenz erhalten. Ein eigentümlicher
Zufall hat es gefügt, daß auf diese Weise zwei alten Geg-
nern, die oft genug die Klingen miteinander gekreuzt haben,
am gleichen Tage die gleiche Auszeichnung zuteil geworden
ist, — eine Tatsache, die umso mehr auffiel, als sie die
beiden einzigen waren, denen am 27. Januar dieser Titel
verliehen wurde. Was die Rangerhöhung des Gerterai-
direktors der Museen betrifft, so darf man wohl mit gutem
Grunde annehmen, daß der Kaiser dem hochverdienten
Manne nicht nur im allgemeinen seine Anerkennung, son-
dern zugleich nach den maßlos übertriebenen Angriffen der
letzten Monate auch sein besonderes Vertrauen ausdrücken
wollte. Diese Ehrung Wilhelm Bodes durch den Monarchen
wird darum allenthalben sympathisch berühren. DieAuszeich-
nung Anton von Werners und die Tatsache, daß außer dem
Direktor der akademischen Hochschule von Künstlern nur
die Maler Salzmann, Bohrdt und Röchling hohe Orden er-
hielten, mögen daneben aufs neue als Anzeichen dafür ge-
deutet werden, daß die Stellung Kaiser Wilhelms zur
zeitgenössischen Kunst unverändert geblieben ist.

Tizian, Bildnis des T. Mosti (nach der Restauration). Phot. Alinari.

diesen Dank möchte ich die Vorstände der Florentiner
Kunstsammlungen einbeziehen, die den Mut hatten, die
ihnen anvertrauten Schätze dem Restaurator zu übergeben,
und die sich hoffentlich durch eine Zeitungspolemik nicht
abschrecken lassen werden, das als richtig Erkannte schritt-
weise weiter durchzuführen. Der Restauration bedürftig
sind nur allzuviele Bilder in Florenz, in und außerhalb der
Galerien. o. Or.

-f- München. Der bekannte Radierer und Kunstmaler
Maximilian Dasio, Professor an der Kunstgewerbeschule,
wurde zum Regierungs- und Studienrat bei der Ministerial-
abteilung für die humanistischen und realistischen Mittel-
schulen im Kultusministerium befördert.

-f- München. Der mit dem Titel eines Konservators
bekleidete Kustos am Generalkonservatorium der Kunst-
denkmale und Altertümer Bayerns Dr. Gg. Hock wurde
zum Konservator an dieser Behörde ohne Änderung des
Amtssitzes in Würzburg befördert; der Assistent am ge-
nannten Generalkonservatorium. Reinhard Lischka zum
Kustos an dieser Behörde ernannt.

WETTBEWERBE
X Für den Bau der neuen »Großen Oper« zu Ber-
lin, auf einem Gelände am Kurfürstendamm, ist eine engere
Konkurrenz zwischen wenigen Architekten ausgeschrieben
worden, die sämtlich gegen Zusicherung einer entsprechen-
den Entschädigung von den Leitern des Unternehmens zur
Beteiligung an dem Wettbewerb eingeladen wurden. Der
Jury gehören an: Prof. Artur Kampf, Geh. Baurat Ludwig
Hoffmann, Geh. Baurat March, Prof. Max Liebermann,
der Charlottenburger Stadtbaurat Seeling und Dr. Max
Osborn.

Für ein Sparkassen- und Geschäftsgebäude des
Kreises Wetzlar erläßt der Landrat zum 20. März d. J.
 
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