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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 26.1915

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Schmidt, Paul F.: Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.6190#0103

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Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst

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sehen Türen. Die Trennung nach Jahrhunderten lag freilich
nicht in der Absicht der Herausgeber, welche die bekannten
Kunstepochen zugrunde legen wollten. Ihre Durchführung
ist aber nicht so störend und läßt sich von jedem einzel-
nen korrigieren.

Ein Textband ist erst nach Fertigstellung aller Tafeln,
wie billig, zu erwarten.

Geht man die historisch geordneten Tafeln durch, so
erhält man, wie gesagt, bereits einen glänzenden Uberblick
über maßgebliche Teile und die Entwickelung der deutschen
Bildhauerkunst. Im 11. Jahrhundert entbehrt man gern
die überall abgebildeten Hildesheimer Domtüren, da man

an denen von S. Zeno-Verona einen vollgültigen Ersatz
der gleichen Gießhütte findet. Es ist dieselbe handgreif-
liche und naive Dramatik in den biblischen Szenen, deren
primitive Großheit besonders durch den Kontrast zu den
Ergänzungen des 12. Jahrhunderts gehoben wird.

Dieses 12. Jahrhundert eröffnet mit den Korssun-
schen Türen aus Nowgorod die Epoche der plastischen
Formbildung, die sich im Deutschland des 12. Jahrhunderts
mit byzantinischer und südfranzösischer Hilfe vollzieht. Die
Korssunschen Türen dokumentieren durch die Bildung der
Bischofsfiguren und den linearen Stil unmittelbar ihre Her-
kunft aus der Magdeburger Gießhütte um 1160, deren größtes
 
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