Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 26.1915

DOI Artikel:
Schmidt, Paul F.: Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst
DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6190#0107

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
195

Personalien — Ausstellungen

196

veranschaulicht, deren weiche
Schönheit allerdings nicht den
ganzen Reichtum Schwabens
widerspiegeln will. Auch hier
ist Norddeutschland wieder
reich vertreten: Figuren und
Reliefs aus Dresden, Breslau,
Lübeck, Köln und Münster,
meist bedeutende und würdige
Repräsentanten ihrer großen
Zeit.

Die Barockplastik wird
gleichsam nur in Stichproben
dargereicht; der Reichtum an
guten, aber meist dekorativen
Werken ist ja so groß, daß
auch für den Rest des Werkes
wohl kaum das Verfahren sich
wird ändern lassen. Die Epi-
taphien der Spätrenaissance
leiten mit ihrem altarmäßigen
Prunkaufbau die Epoche ein.
Die publizierten Stücke aus
Breslau, Liegnitz und Münster
reichen allerdings nicht an ty-
pische Arbeiten der Kern,
Juncker, Dehne in Aschaffen-
burg, Magdeburg und anderen
Orten heran. Die eigentlichen
Barockgrabmäler sind besser
vertreten: in Münster Arbeiten
der Qröninger und Kocks, in
Köln von Lenz, in Dresden von
Nosseni. Von Kirchenkunst
sieht man kokette Gruppen Ignaz
Günthers aus der Stiftskirche zu
Weyern, die holzgeschnitzte
Kanzel der Dresdner Hofkirche
mit ihrem fabelhaften Strudel
von Körpern und den edlen
Altarbau der Kölner Andreas-
kirche von Helmont 1717. Im
übrigen dominiert die große
weltliche Monumental-Plastik
und die heiteren Dekorations-
figuren: Schlüters Großer Kur-
fürst, R. Donners Brunnen auf
dem Neumarkt in Wien, sein
Andromedabrunnen und die
knienden Figuren Esterhazys
und eines Engels von auffallen-
der Bewegtheit haben die Füh-
rung. Der herrliche Hofbrunnen
von Zauner in Schönbrunn, an-
dere Brunnen von Chr. W. Beyer,
Nischenfiguren an Pöppelmanns
Zwinger, darunter der »Winter« von Permoser; endlich der famose Winzerbrunnen des Palais Marcolini in Dresden
schließen sich an und erbringen den Beweis, daß die Barockskulptur Deutschlands, ein noch unbekanntes Feld, kaum
hinter der von Italien und Frankreich zurückzustehen braucht. Auch dieser Beweis wird noch auf eine breitere Basis

gestellt werden. Paul F. Schmidt.

Köln, St. Andreaskirche. 1717 von J. F. van Helmont für das Machabäerkloster in Köln ausgeführt.
Salome, die Mutter der Machabäer mit ihren sieben Söhnen.
(Dehio und v. Bezold, Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst)

Holz

PERSONALIEN

Der Generaldirektor der staatlichen Galerien in Bayern
Dr. Dörnhöffer ist von Wien in München eingetroffen und
hat am 21. Dezember seinen Posten angetreten.

Wien. Mit der Leitung der Antikensammlung des
Allerhöchsten Kaiserhauses wurde nach dem Abgange

Professor Schräders Dr. Julius Rankö betraut. Dr. Fried-
rich Eichler wurde zum Assistenten an dieser Sammlung
ernannt.

AUSSTELLUNGEN
Straßburg i. Eis. Im Elsässischen Kunsthaus ist

neu ausgestellt eine Gruppe Tuschzeichnungen von Rene
 
Annotationen