Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 28.1917

DOI Artikel:
Taufsteine des germanischen Nordens
DOI Artikel:
Mitteilungen aus ausländischen Kunstzeitschriften
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6187#0264

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
507

Taufsteine des germanischen Nordens — Mitteilungen aus ausländischen Kunstzeitschriften

508

eine Vorarbeit künftiger umfassender Behandlung des
Gegenstandes zu begrüßen. Einstweilen, ehe das
Ganze gleichmäßig und mit voller Übersichtlichkeit
behandelt und durchgearbeitet ist, ist sie demjenigen
unentbehrlich, der an und aus den Taufsteinen Schwe-
dens lernen will.

Übrigens findet man die meisten der in dieser
Veröffentlichung behandelten Taufsteine auch von
Hildebrand im dritten Bande von Sveriges Medel-
tid berücksichtigt, und es sind aus diesem Werke die
Abbildungen zu erheblichem Teile herübergenommen.
Doch ist bei Hildebrand der Rahmen weit größer,
und die Übersicht will sich auf den gesamten Bestand
stützen, also umfassend und abschließend sein. Sie
ist denn auch natürlich sehr wertvoll und dem Stu-
dium unentbehrlich. Eine Gruppierung und Ordnung
des Stoffes ist versucht, aber hierin ist es noch nicht
möglich gewesen, zu einem befriedigenden Ergebnis
zu gelangen. Es ist also auf dem Gebiete noch sehr
viel Arbeit zu tun; Lars Tynells Veröffentlichung,
die den Grund neu von unten auf legen will, zeigt
das am deutlichsten.

Taufsteine des germanischen Nordens findet man
ferner in einem besonderen Hefte von E. Sauermann
behandelt1), das sich mit den »mittelalterlichen Tauf-
steinen der Provinz Schleswig-Holstein«, d. h. aber
fast ausschließlich den im Herzogtum Schleswig vor-
kommenden, befaßt. Er gibt eine Übersicht, welche
für Schleswig einstweilen genügen muß, bis man das
umfassende Werk über die sämtlichen dänischen Tauf-
steine in Händen hat, das man von dem Direktor des
Kopenhager Nationalmuseums, Dr. Mackeprang,
von lange her erwartet. Man verspricht sich von
diesem die beste Belehrung und Erweiterung des
Wissens und lang ersehnte Aufklärungen.

Man wird schwer begreifen, daß Dänemark, das
an trefflichen Kräften Überfluß hat, mit Lösung dieser
schönen Aufgabe noch immer so im Rückstand ge-
blieben ist; aber es wird dabei auch bleiben, solange
wie die Überlastung der Berufensten mit Verwaltungs-
arbeiten und anderen Abhaltungen nicht nachläßt, und
so viele schwunghafte Geister gezwungen sind, am Erd-
boden zu haften, um sich ein spärliches Auskommen zu
ermöglichen, statt sich auf den Höhen der Forschung
ergehend, ihrem Vaterlande erst recht zu nützen und
seine Ehre zu mehren. RICHARD HAUPT.

MITTEILUNGEN AUS AUSLÄNDISCHEN
KUNSTZEITSCHRIFTEN

Die Februar-Nummer des Connoisseurs zeigt auf
dem Umschlag eine farbige Reproduktion nach einem
der reizendsten Bilder von Sir Thomas Lawrence, dem
Porträt der beiden jungen Schwestern Fanny und Jane
Hamond, Eigentum von Mr. Nicholas Bacon. W.
G. Blaikie Murdoch schreibt über das Bostoner »Mu-
seum of Fine Arts« und gibt dabei Abbildungen nach
folgenden Gemälden: dem sog. Porträt des Giovanni
Bentivoglio von Andrea Solario, einer Madonna mit

1) Die mittelalterlichen Taufsteine der Provinz Schles-
wig-Holstein. Lübeck 1904.

Kind von Bramantino, dem Bildnis seines Sohnes von
Francisco Goya, eines Mädchenbildnisses »The little
rose of lyme regis« von Whistler, von »Im Theater«
von Mary Cassatt und »Dante und Virgilius« von Corot.

Hierauf folgt die Reproduktion eines Gemäldes von
W. Clarkson Stanfield R. A. »Oxford on the River
Ore« in derWallace Collection. W. B. Redfern schreibt
über die Waffensammlung von Mr. Twonroe und Mac
Iver Percival über alte Tapeten. Auch diese Nummer
enthält eine Seite mit farbigen Abbildungen nach Uhren
aus der Ward Usher-Sammlung. Weiter umfaßt diese
Lieferung noch einen Aufsatz von Louise Richter über
ein Porträt von Francois Clouet und von A.K.Sabin über
die Kopien nach mittelalterlichen englischen Wandmale-
reien im Victoria and Albert Museum, welche Mr. E. W.
Tristam in Wasserfarbe kopiert hat und die vom ge-
nannten Museum angekauft wurden. Außerdem sind
noch einige Abbildungen zu erwähnen: das Porträt eines
Jungen in Rot von Mme. Vigee Lebrun in der Wallace
Collection; eine Studie nach einem jungen Mädchen von
Jean Baptiste Greuze in Montpellier und eine farbige
Reproduktion von »Dolores oder der tote Vogel« von
Sir Joshua Reynolds in der Sammlung Lord Glenconners.

Frederick H. Evans und Mr. Arthur K. Sabin haben
eine Ausgabe von Holbeins »Totentanz« veröffentlicht.
Für die Reproduktionen haben sie die Holzschnitte
aus der dritten Ausgabe von 1547, die von Jean und
Francois Fellon besorgt wurde, gewählt. Einige Holz-
schnitte haben sie nicht reproduzieren lassen; so die
»Putti« und das »Memento mori«, weil diese eigent-
lich nicht dazugehören, und das »Jüngste Gericht«,
weil es gar nicht von Holbein ist. Auch hat man
die Holzschnitte neu geordnet, was erwünscht erschien
und man sich zudem erlauben konnte, da Holbein in
England war, als sein Buch zum erstenmal herauskam,
und also wahrscheinlich nichts oder sehr wenig von
der Reihenfolge gewußt hat. Den französischen Be-
gleittext hat man ins Englische übersetzt. Bei Wil-
liam Heinemann ist ein von Joseph Pennell illustriertes
Buch »Pictures of War Work« herausgekommen mit
einer Einleitung von H. G. Wells. Hat Muirhead Bone
den englischen Militärbetrieb gezeichnet, so hat Joseph
Pennell in seinem Buche festgelegt, wie im Vaterland
gearbeitet würde, um den Kriegern jenseits des Meeres
zu dem nötigen Material zu verhelfen. Dr. Tancred
Borenius hat den Katalog der Gemälde alter Meister
in der Bibliothek von Christ Church in Oxford heraus-
gegeben.

Auch die März-Nummer des Connoisseurs bringt
hübsche Abbildungen. Auf dem Umschlag einen
Farbendruck von F. Weathleys »Milchmädchen«, weiter
das Porträt Mrs. Harcourts von John Downman
(dat. 1781) aus der Sammlung von Mrs. Reynolds-
Pleyten. »New-Mackrell«, Stich von N. Schiavonetti
nach dem Gemälde von J. Wheatley und ein Blatt mit
farbigen Abbildungen von Battersea Emailles aus der
Ward Usher-Sammlung. In Schwarz-Weiß sind repro-
duziert »Der Sturm« von Willem v. d. Velde d. J.
in der National Gallery, ein Damenporträt von Greuze in
der Wallace Collection und eine Allee in der Nähe von
Dordrecht von Albert Cuyp, in derselben Sammlung. —
 
Annotationen