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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 29.1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.6188#0264

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503 Personalien — Denkmalpflege — Denkmäler — Sammlungen — Entgegnung — Erklärung — Berichtigung 504

PERSONALIEN
Dr. Robert Corwegh, bisher in Leipzig, ist als Beirat
und Sekretär für künstlerische Angelegenheiten an den
Ständigen Rat für Kunstpflege im Qroßherzogtum Hessen
nach Darmstadt berufen worden.

DENKMALPFLEGE

Die besondere Bauschau, die zur Durchführung des
dänischen Gesetzes vom 12. März 1918 über den Schutz
der weltlichen Baudenkmäler gebildet worden ist (über
welches Gesetz in der Kunstchronik 1916/17, Spalte 141 ff.
ausführlich berichtet ist), hat eine Bekanntmachung er-
lassen, welche kennen zu lernen von Wert ist, da sie be-
zeichnend ist für den Geist und die Art, in der jenes Ge-
setz nunmehr gehandhabt wird. Man wolle sich erinnern,
daß Verstöße dagegen zu Strafen führen können, die sich
bis zu 10000 Kronen belaufen. — Es heißt in dieser Be-
kanntmachung vom 15. Mai dieses Jahres: „um mehr Sicher-
heit darüber zu schaffen, daß die Anzeigepflicht an den
Baudenkmälern, die in die Listen aufgenommen sind,
richtig innegehalten wird, wird auf einige bestimmte Fälle
besonders hingewiesen, für welche diese Anzeigepflicht
besteht. Im Äußeren: Anstrich der Schauseite einschließ-
lich der Fenster und Türen in anderer Farbe als der zur
Zeit vorhandenen, Putzung von seither nicht geputzten
Mauerflächen, Abändern der Dachung, z. B. Schiefer für
Ziegel, rote Dachziegel statt glasierter, Abändern der Türen
oder der Fenster z. B. in der Scheibenverteilung, Anbringen
größerer Schilder und Tafeln. Im Inneren: Überstreichen
oder Umändern gemalter Dekorationen, Entfernen alter
gemalter Tapeten oder Webereien, die zur Ausstattung des
Baues gehören, Behandlung alter Stuckdecken, alter Türen
und Kamine.

DENKMÄLER
Zu der Notiz über Georg Wrba in Nr. 40 unserer
Zeitschrift S. 455 wird uns aus Dresden mitgeteilt: Das
Reiterstandbild des Königs Georg, das Georg Wrba mo-
delliert hat, ist nicht für die Friedrich-August-Brücke be-
stimmt, sondern soll seinen Platz vor dem Italienischen
Dörfchen auf einem bereits ausgesparten Platze oberhalb
der großen Freitreppe erhalten. Das Modell ist längst
fertig und steht in Wrbas Kunstwerkstatt gußbereit, kann
aber aus Mangel an Metall vorläufig nicht gegossen werden.
— Die an derselben Stelle erwähnte Büste Max Lieber-
manns von Edmund Möller ist nicht vom Dresdner Alber-
tinum, sondern aus dem letzten Wettbewerb für Kleinplastik,
den die Regierung mit der vom Landtage regelmäßig be-
willigten Summe veranstaltet hat, vom Ministerium des
Innern angekauft und dem Albertinum überwiesen worden.
Die zahlreichen Werke, die da jedesmal in den Besitz der
Regierung übergehen, werden von ihr an öffentliche Ge-
bäude und Sammlungen in Sachsen überwiesen.

SAMMLUNGEN
Auf der Großen Berliner Kunstausstellung im

Städtischen Kunstpalast zu Düsseldorf, die Anfang Oktober
nach sehr beträchtlichen Erfolgen geschlossen werden wird,
wurden verschiedene Kunstwerkefürdie städtischen Kunst-
sammlungen in Düsseldorf erworben: ein Frauenbildnis
von Karl Albrecht in Königsberg, ein weiblicher Kopf in
Wachs von Martin Schauss, ein Porträt von Leo von König

und der Kinderreigen von Ludwig Dettmann in der Ber-
liner Abteilung, die Kreuzigung, eine Skizze von August
Deusser, ein Blumenstück von J. P. Junghanns, der Markt-
tag in Nowogrodek von Alfred Sohn-Rethel, ein Pariser
Straßenbild von Richard Bloos, Aktzeichnungen von Willy
Spatz und eine Tierplastik von Josef Pallenberg in der
Düsseldorfer Abteilung.

ZUR ENTGEGNUNG
DES HERRN GEHEIMRAT FRIEDLÄNDER

(Siehe »Kunstchronik« 38/39)

Auf Friedländers Entgegnung hin muß noch einmal
genau festgestellt werden:

1. Daß in Basel ein Hortulus erschien oder erscheinen
sollte, ist nur eine Hypothese Koeglers. Das erste wirklich
erschienene Werk dieser Gattung bleibt vorerst der Straß-
burger Hortulus von 1498. Wir haben betont, daß die
Schnitte des Nürnberger Salus von 1503 den Straßburger
Schnitten in den Typen merkwürdig nahe, der Basler Heiligen-
folge merkwürdig fern stehen. Hier geht ein Riß durch die
Jugendentwicklung Dürers, wie sie Friedländer darstellt.

2. Es haben sich bis jetzt keine für Dürer sicheren
Schnitte nachweisen lassen, dieals »unoriginal« zu bezeichnen
wären; solche Arbeitsweise widerspricht dem reifen Dürer.

3. Mögen die Nürnberger Brigittenschnitte vor oder
nach der Apokalypse entstanden sein: daß sie zeitlich in
der Nähe der im Apokalypsestil gezeichneten Blätter stehen,
kann nicht bestritten werden. Hans Curjel.

Anmerkung der Redaktion: Daß die auf dieser und
jener Seite aus dem Zusammenhang der Vorstellung ge-
rissenen Aussagen zu einer Entscheidung der Streitfrage
führen könnten, ist nicht zu erwarten. Da sowohl Curjel
wie Max J. Friedländer — dieser in einem Buche über Dürers
Kupferstiche und Holzschnitte — ihre Auffassung bald aus-
führlich darlegen werden, hoffen wir auf eine förderliche
Wiederaufnahme der Debatte zum geeigneten Zeitpunkt.

ERKLÄRUNG
Vor etwa zwei Jahren war die Auktion des Herrn Kock
bei E. Mühlenpfordt besprochen und in der Nummer vom
3. November 1916 ein Brief des Herrn Dr. Kurth zum Ab-
druck gebracht. Gegenüber diesem Briefe wünscht Herr
Kock zu erklären, daß er Herrn Dr. Kurth schon bei Ab-
gabe seiner Expertise auf die Absicht seiner Auktion auf-
merksam gemacht habe. Was die Benutzung des Namens
des Hern Dr. Kurth anlangt, so sagt Herr Kock, daß er sich
dazu berechtigt glaubte, weil ihm Herr Dr. Kurth diese
Benutzung niemals untersagt habe. Daß Herrn Dr. Kurth
kein Katalog zugesandt worden ist, so daß er von dessen
Erscheinen überhaupt nichts wußte, erklärt Herr Kock für
ein Versehen seiner Expedition. — Die Redaktion ist gern
dem Wunsche des Herrn Kock gefolgt, erklärt aber nunmehr
die Erörterung für erledigt.

BERICHTIGUNG
In dem Artikel der Nr. 43, »Ausstellung der Neu-
erwerbungen des K. K. österreichischen Museum für Kunst
und Industrie« hat sich im vorletzten Absatz ein Druck-
fehler eingeschlichen: es soll richtig heißen »Arbeiten der
Volkskunst aus der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts«.

Inhalt: Kölnische Kunstsorgen. — Mitteilungen aus ausländischen Kunstzeitschriften. — Personalien. — Denkmalpflege. — Denkmäler. — Samm-
lungen. — Entgegnung. — Erklärung. — Berichtigung.

Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraße IIa
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o.m.b.H., Leipzig
 
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