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nach üamlmrg gchen, nm die Sammlnng, das Buch i» der
Üand, zu stndieren nnd dadnrch nnd dnrch den crfrischcnden
Austansch mit dcm Direktar wird ilnn mehr geboten wcrden,
als semesterlangc vorlcsnngcn an der Universität leistcn können.
In lsambnrg solltc man auch das Buch von amtswegen den
Lebrcrn und Zchülcrn in die Hand geben. Ivas die Bildnng
der Iugcnd in dieser Beziebnng bedeutct, bai A. Lichtwark

schon vor Iahrcn in seincn Borträgcn nber die Annst in dor
Schnle schön und iiberzengcnd dargethan. Mögen die Aeimc,
die Brinckmann ansgestreut, auch in dieser siir die Znkunst so
nnendlich wicbtigen Bezicbung sröhlich wachsen, dics sei der
großen, schönen lsammonia gewnnscht und als schönstcr Lostn
auch istrem Aiuscnmsdlrektor, dem allc fiir sein Buch Dank
nnd verehrnng schnlden!

L. v. Ubisch.

Kiscköflicke Agrnffe in MnckrLlief-Kck^rels.

ereitwillig solge ich
der noch in letzter
Stnnde un iiiich
ergungenen Lin-
ladnng, ein Blatt
zn flechten in den
Lhrenkranz, wel-
chen besreundete
lhände dein Lserrn
j?ros. l)r. Brinck-
inann winden.

Seit dem Lnde
der 70er Iahre,
da bedentende

Rnnstanktionen ihn sür mchrere Tage an
Röln scssclten, verbindct uns eineLrenndschast,
die aus der gcineinsainen Vorliebe für die
alten Annsterzcugnisse hervorgegangen ist
nnd an ihnen stets sich behauptet nnd erneuert hat.
Dic Lrische, init welcher der danials noch jngendliche
Mnseumsdirektor seine Ansgabe ersaßte, der Liser, init
dein er anf geeignete Gbjekte Iagd inachte, die Gründ-
lichkeit, init welcher er in sie sich versenkte, die Rlarheit
und Bestiininthcit, init der er seine Iiele versolgte,
übtcn ans inich einen nachhaltigen Lindrnck aus nnd
dic Uechcnschast, die cr über seine Bestrebnngen und
Lrwcrbnngen zn geben verinochte, waren sür inich
so anregend wie belehrend. cho oft er in deni, zu-
inal als Rnnstinarkt ihin liebgewordenen Röln erschien,
kain er inir gereister nnd nniverseller, in der Lsingabe
an sein Blnscnin gekrästigter vor. Nit einer stellen-
weisc an Fanatismns grenzendcn Lnergic verfolgte er
alle chpuren, ans denen irgend eine 2lnsbente sür
seine Laininlnngen zn erhoffen war, nnd so sehr er
sich anch aus diesc eigcntliche Berufsthätigkeit, ans
diese Lebensansgabe konzentrierte, sein Blick wurde
iniiner weiter, seinc Begehrlichkeit iininer größer. IVie
oft habc ich an dicsein selbstlosen, hingebungsvollen
chtrcben inich erbaut, wie oft inich erwärint an dieser

Neue Rölner ^lrbeit.

an sic an kunstgewerblichein Schaffen sich hier noch
erhalten, vielinehr wieder nen entwiekelt hatte, bildeten
ost den Gegenstand unserer Unterhaltung nnd es will
inir daher scheinen, daß ich in dein schon so lange
von nns gcpflegten Bahincn bleibe, wenn ich cin iin
vorigen Iahre hier entstandenes knnstgewerbliches
Ukeisterwerk einer knrzen Besprechnng nnterziehe. Der
glückliche Unistand, daß ich von der photographischen
Aufnahine desselben vor knrzein ein Alischee habe an-
sertigen lasscn, das ich in der „Zeitschrist sür christ-
liche Unnst" veröffentlichen wollte, gestattet inir, diese
Besprechnng hier an der löand einer Abbildnng zn
veranstalten.

Ls handelt sich nin eine Thor in antel -
agrasse, welche cheiner Lniinenz dein köerrn Aar-
dinal nnd Lrzbischos Or. s)hilippns Äreinentz ini vor-
igen Zabre verehrt wnrde nnd von dein bsosgoldschinied
Gabriel bs erineling in Äöln ausgesührt worden
ist. Dieselbc hat die einein Dchinuckstüeke ans einein
altkölnischcn Geinäldc nachgebildcte Dreipaßsorin nnd
eine größte Breite von Ztin. Die Lassnng be-

steht in einein silbervergoldeten, aus krästiger bsohl-
kchle und zwei gedrehten Ivülsten znsainmengesetztein
profil, dessen Tiefe silberne 5-ternchen schmückcn nnd
dessen drei Linziehungsstellen dnrch verschnittcnes, uin
eine Rorallenperle geworscnes Dilberblattwerk verziert
sind. Sehr wirknngsvoll saßt dieser cinsache aber
ganz bestiininte Bahinen die Lniailtasel ein, welche
einein großen Geinälde aus der Schnle chtephan
Lochners im bvallras-Richartz-AIusenin (Br. 6fl>) zu
Röln nachgebildet ist. Das Bild der Rölner Stadt-
patronin einpsahl sich sür diesen Schinnck, der bekannt-
lich ein bischöfliches vorrecht ist, nin so niehr, als die
Stisterin der 5>t. Ursnla-Pfarre angehört, die nninittelbar
an das erzbischöfliche Palais grenzt. Das Original-
geniälde bednrste, uni dein eigenartigcn Uanni sich
einzugliedern, in bczug anf die Umrisse nur ganz nn-
oedeutende Ukodifikationen, in betreff der Farben aber
inehrsachc ^lbänderungen. Der Lnsthintergrnnd innßtc
dein blaucn Schinclzsonds weichen, der barte Bera-
nnd ffelsgrnnd dein blninigen Uasen, der hellaraüe
Gberinantel dein dnnkelvioletten. von den Farben

Bcgeisterung! lvie ost haben wir nnsere Gedanken . . . ^-

übcr dic alten Unnstgcgenstände und über die Aus- j".. ^>^knng des einail iransluciüe zuineist

gabcn ansgetauscht, die sie nnd wir zu ersüllen be- ^ ^uchtend, glänzend in sich, zn har-

rnsen seien! ' monischer Stiiiiinung sich vereinigen. Und vorzüglich

Die Uunstschätzc Uölns und was ini Anschlnsse! ^ ^urmonie ans dein vorliegenden Bildchen,
^ . welches so glatt geflossen aus deni Gsen bervor-

*) Die bcrrlichc ^nitialc mit dcr ffigur des lfl. Michael aeganaen ist dan e- keinm-tm
ist dcm in der pfarrbiblic>tliek der ehcmaliqen Rcichsabtei'ß.sj- . .7 . D' - - ffrs- bedniste. Das

wcrdcn an dcr Rnhr ausbcwahrten Pergament-Missale eut- , ^ ^utergewands der hl. Ursnla

iiommen, welchcs von Iochannes Sensenschmidt im Aloster u^ll^^u'schl bas ganze Grüppchen nnd die rotcn, ovan-
Babenberg (Bambcrg) im Iahrc volleudct wnrde. blanen, hellvioletten Rleidchen der Schntzbefohlencn
 
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