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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 1.1885

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Gurlitt, Cornelius: Aus den sächsischen Archiven, [1]: Wenzel Jamnitzer und der kursächsische Hof
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Zum Kapitel der Ausstellungen / Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3679#0060

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Zum Kapitel der Ausstellungen.

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geschlagen, Jhme bemelte 350 sl. vff sein Quit- da Buchner bereits wichtigere Ämter übernommen
tung volgen lassen. deren sollest Dn von vnns hatte.
entnohmmen werden." Das im physikalisch-astrononiischen Kabinet
befindliche, zierlich ornamentirte Astrolabium
Hacker ist ein Nürnberger Meister, der zu aber, welches Jamnitzers Namen trägt, dürfte
jener Zeit als Schraubenmacher angestellt wurde, ein Teil jener „geometrischen Jnstrument" scin..

Zum Kaxitel der Ausstellungen.

R. Jn Nr.1 des„Kunstgewerbeblattes" (nicht
der Zeitschrift für bildende Kunst) ist unter gleicher
Überschrift das Progamm einer vom „Mährischen
Gewerbemuseum zu Brünn" zu veranstaltenden
Ausstellung von kirchlichen Gegenständen be-
leuchtet worden. Auf diesen Artikel hat das ge-
nannte Jnstitut in Nr. ö seiner Mitteilungen
replicirt und an den „Gerechtigkeitssinn" der
Rcdaktion appellirt, von dieser Entgegnung
auf eine „herbe und ungerechtfertigte", von
„übelwollender Seite" ausgehende Kritik Notiz
zu nehmen. Auch ohne diesen Appell hätten
wir davon Notiz zn nehmen uns veranlaßt ge-
sehen, da die Entgegnung das nicht widerlegt
hat, was an dem Programm von uns getadelt
worden ist. Wie man in dem angczogenen
Artikel, der nicht von „übelwollender Seite",
sondern von der Redaktion ausgegangen ist, das
Programm „ins Lächerliche gezvgen" finden kann,
ist allerdings schwer erfindlich, bezeichnend da-
gegen das Verlangen, jede energische Zurück-
weisnng unangemessener Forderungen und die Bs-
zeichnung von Auswüchsen im Kunstgewerbe, statt
mit dem gebührenden Namen bezeichnet, möglichst
zart, mit Glacohandschuhen angefaßt zu sehen.
Die Entgegnung führt aus, daß dic ganze
Ausstellung einen lediglich provinziellen Charakter
lragen solle: wenn daS in dem „Musealpro-
gramm" deutlich ausgedrückt wäre, so würde
nnser Artikel nicht geschrieben worden sein. Es
ist darin (Absatz 2) eine solche Ausstellung sogar
durchaus gebilligt, wenn sie sich in den richtigen
Grenzen hält. Jn der VorauSsicht, — die sich
jetzt also bestätigt — daß man in der unver-
meidlichen Entgegnung das Programm drehen
und wenden würde, haben wir es a. a. O. fast
in sxtsnso abgedruckt und an der Hand des-
selben hervorgehoben, daß allerdings im Anfang
von einer „lokalen Ausstellung von Leschränktem
Kunstgewerbeblatt. i.

Ilmfang" dieRede sei, daß aber die weiterenAus-
führungen damit nicht übereinstimmen und eine
sehr umfassende Ausstellung in Aussicht nehmen.
Es ist ferner ganz gleichgültig, ob viel oder
wenig Museen und Private zur Beschickung der
Ausstellung aufgefordert sind; es genügt, daß
man sie aufgefordert hat, ohne ausschließlich
Objekte mährischer Herkunft zu erbitten: man
hat ihnen einfach das gedruckte Programm zu-
geschickt. Damit ist man aber über den Rahmen
einer Provinzial-Ausstelluug hinausgegangen,
ein Verfahren, welches wir bekämpft haben und
bekämpsen werden, weil wir von seiner Berkehrt-
heit und Schädlichkeit überzeugt sind.
Ein zweiter Punkt, gegen den unser Artikel
gerichtet war, betrifst die den Ausstellern ge-
machte Zumutung, auch nvch die Transport-
kosten ihrer Besitzstücke zu bezahlen. Wir haben die
Zumutung als „naiv oder unverfroren" bezeich-
net, was sie doch auch ist. Denn daß das Museum,
„wenn es gewünscht würde und in berücksichti-
gungswertenFällen" die Kosten zu übernehmen sich
bereit erklärt, ändert doch an dem Faktum des
überhaupt gestellten Ansinnens nichts: jede Leih-
ausstellung muß heute froh sein, wenn sie etwas
bekommt, muß womöglich noch etwas zugeben,
aber darf den Ausstellern nicht noch Kosten
auferlegen wollen. Wenn aber in der Ent-
gegnung ganz ruhig erklärt wird: „daß jenen
Privaten und Museen rc., die ersucht wurden
die Ausstellnng zu unterstützen, vom Museum
aus nicht zugemutet werde, für ihre Gefällig-
keit auch noch die Hin- unv Herfracht zu
tragen, ist selbstverständlich" — so war dies im
Gegenteil nach dem Programm, (was wir nach-
zusehen bitten) gar nicht selbstverständlich, son-
dern jeder Leser mit gesunden fünf Sinnen wird
und muß das herauslesen, was wir gerügt haben.
Genau so wie hier, wird auch bei einem an-
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