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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 1.1885

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Pabst, Arthur: Die internationale Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen und Legirungen zu Nürnberg, [1]: die historische Abteilung
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https://doi.org/10.11588/diglit.3679#0222

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Die internationale Ausstellung von
Arbeiten aus edlen Metallen und Legirungen zu Nürnberg.
von Arthur pabst.
Mit Illustrationcn.

I. Die historische Abteilung.

Das bayerische Gewerbeinuseum hat schon
wiederholt durch Veraustaltung von Fachaus-
stcllungen gezeigt, daß es deu Kreis seiuer Thätig-
keit ziemlich weit zieht: deu srüheren Fachaus-
stelluugen reiht sich in diescnr Jahre eine weitere
an, welche die Leistuugen der modernen Metall-
indnstrie vor Augen sühren soll. Durch dieselbe
wird gleichzeitig ein geräumiges, nach dcn Plä-
nen des verstorbenenGnauth von seinem Schü-
lerE. Häberle ausgeführtes Gebäude eingeweiht,
ivelches dem Jnstitut als permanentes Ausstel-
lnngsgebäude zu dienen bestimmt ist. Die Ans-
stellung nmfaßt einerseits weit mehr, als ihre Be-
nennung erwarten läßt: nicht bloß Arbeiten aus
Edelmetall und Legirungen, sondern auch Erzcug-
nisse in unedeln Metallen: Zinn, Knpfer, Zink rc.
Sie zerfällt in drei Grnppcn: eine historische Ab-
tcilung, deren Umfang ein nur mäßiger, deren
2nhalt in Bczug auf die vcrschiedenen Perioden
ein sehr verschiedener ist; die modcrnen Arbeiten,
welche erklärlicheriveise den breitesten Raum ein-
nehmen; endlich eine Gruppe von Maschinen
und Werkzeugen zur Herstellung von Metall-
arbeiten, Nohprodukten nnd Halbfabrikaten. Da-
gegen dars andererseits nicht erwarten, hier
>virklich einen Überblick über das ganze wcite
Gebiet der Metallarbeiten, wie es sich heute dar-
llellt, zu erhalten. Dns Wort „international"
vechtfertigt wohl das Erscheinen einer Anzahl
Nlcht-deutscher Firmen, ohne daß es in nnserer
ausstellungsmüden Zeit vermocht hätte, nun anch
alle großen Werkstätten des Jn- oder gar des
Auslandes heranzuziehen. Jm wescntlichcn haben

Firmen ausgestellt, tvelche „für den Markt"
arbeiten, dagegen fehlen die großen Prunk- und
Prachtstücke gänzlich, welche, zu Ehrengeschenken
bestimmt, schließlich die künstlerische Qualifikation
und die Geschmacksrichtung der einzelnen Völker
am klarsten und deutlichsten zurAnschauung brin-
gen. Weder England noch Frankreich hat davon
ctwas oder überhaupt Bedeutendes zur Ausstel-
lung gesandt, auch die großen Arbeiten, die in
den letzten Jahren aus den Berliner Ateliers her-
vorgegangen sind, vermißt man, endlich durften
die amerikanischen Werkstätten, Tisfany an der
Spitze, mit ihren in eigenartigem Geschmack und
hochvollendeter Technik gcarbeiteten Erzeugniffen
nicht fehlen. Auch die kirchliche Knnst ist schwach
vertreten: zwei Firmen haben einige wenige Ar-
beiten ausgestellt. Jst nach dem Programm die
„internationale" Ausstellung ins Wasser gefallen,
so muß man dagegen anerkenncn — und das soll
weiter unten näher begründct werden —, daß
die Aussteller ihre Aufgabe ernst genommen
haben, daß unter den ausgestellten Arbeiten
hvchst erfreuliche Leistungen vorhanden sind.
Die historische Abteilung, in mehreren Sälen
vertcilt untergebracht, umfaßt Arbeiten von frllhe-
ster, sog. prähistorischer Zeit bis zum Verfall
der Künste am Anfang dieses Jahrhunderts.
Eingeteilt ist diese Gruppe in drei Unterabtei-
lungen: Geräte und Gefäße, Bildnerarbeiten und
Schmuck, eine Teilung, welcher wir in diesem
kurzen Referate solgen wollen.
Unter den Geräten und Gefäßen nehmen
eincn breiten Raum die Erzeugnisse des
 
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