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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0093

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Kleine Mitteilungen.

gegenüber so anspruchsvollem Tone sein Da-
seinsrecht, und die Theorie, welche uns vor
seiner Anwendung warnt, hat das Nachsehen.
Doch diese Beobachtungen, deren Richtigkeit
jeder an sich selbst erproben kann, thun deiu
Werte des trefflichen Buches von Brücke keinen
Eintrag. Wie sicher der Versasser seiner Sache

war, als er seine wertvollen und anregenden
Bevbachtungen niedcrschrieb, das beweist recht
eindringlich diese zweite Auslage, die nur ganz
geringfügige Äuderuiigen nötig gemacht hat.
Die wichtigste Erweiterung betrifft den Para-
graphen, der von der Helligkeit der Farbcn
handelt.

Kleine Mitteilungen.

Musecn und Au^stelluugen.

Itä. Hamburg. Der „Bericht über das Ham-
burgische Museum für Kunst und Gewerbe"
sür das Jahr 1886 zeigt das Museum in gleich er-
freulichem Aufschwung wie bisher. Tie Vermehrung
der Sammlungen erstreckte sich auf alle Zweige der-
selben; sie betrug im ganzen 202 Stück zum Preis
von 14999,65 Mk. Ter Bericht hebt eingehend nicht
nur den Zuwachs der einzelnen Gruppcn, sondern
auch die Desiderata hervor. Das Museum sicherte

Orientalischcr Handspiegel mit Kerbschnitzcrei. Hamburg,
Museum für Kunst und Gewerbe.

sich u. a. auf der Auktion der Sammlung Murschel
in Stuttgart eine größere Anzahl hervorragender
LudwigsburgerPorzellane; auch die deutschen Faienccn,
deren das Museum die bedeuteudste Sammlung in
Deutschland besitzt, erfuhren reiche Vermehrung. Als
eine wichtige Erwerbung wird eine kostbare orienta-
lische Handschrift in altem Einband aufgeführt, 1553—
1554 geschrieben. Die Gruppe der Kerbschnittarbeiten,
gleichfalls eine der reichsten Gruppen des Museums
und von keiner anderen öffentlichen Sammlung er-
reicht, erhielt Zuwachs in einem Schrank von 1580

und einem orientalischen Handspiegel (Abbild. neben-
stehend). — Möbel und Metallarbeiten wurden bei
Gelcgenheit vermehrt, unter letzteren verdienen auch
an dieser Stelle drei Prachtvolle emaillirte, mit Edel
steinen gezierte Schmuckstücke aus rotgebeizteni Gold
hervorgehoben zu werden, angeblich Arbeiten aus
Atchin (s. Abbild. S. 76). Das Kunstgewerbe-
museum zu Berlin besitzt eine größere Anzahl dieser
Schmuckstücke. — Durch erhebliche llmstellungs-
arbeiten wurde Raum für Aufstellung der japanischen
Metallarbeiten und der Ofensammlung gewonnen.—
An Sonderausstellungen fanden statt: die Ausstellung
der bekannten Sammlung des Herrn Dillinger i»
Wien: Schlüssel und Schlösser und eine Ausstellung
zur hundertjährigen Feier der Erbauung der St.
Michaeliskirche. Auch die„Dauernde Ausstellung neuer
Arbeiteu" wurde fortgeführt. Die wachsendc Benutzuilg
der Bibliothek sührte zum Erlaß einer neuen im
Bericht abgedruckten Bibliotheksordnung. Der Besuch
dcr Sammlungen belief sich >886 aus 97480, dcr
Bibliothek auf 2067 Personen. — Auch in diesem
Jahr zeigt das Hamburgische Museum für Kunst und
Gewcrbe, wie hier mit relativ wenig Mitteln und
nnter fördernder Teilnahme einer einsichtigen Stadt-
verwaltung und kunstfreundlicher Männer durch einen
kundigen Mann ganz Außerordentliches geleistet wer-
den kann.

Aufruf. >) Unter demProtektorate Sr. kgl. Hohcit
des Prinz-Regenten Luitpold von Bahern veran-
staltet der Bayerische Knnstgewerbevercin zu München
im nächsten Jahre eine vom 15. Mai bis zum
15. Oktober dauernde Kunstgewerbcausstellung, um
die Leistungen des deutschen Kunstgewerbes der Neu-
zeit, namentlich die Entwickelung derselben seit dcr
ersten im Jahre 1876 in München abgehaltencn
deutschen Kunstgewerbeausstellung in übersichtlicher
und würdiger Weise zur Anschauung zu bringen.

Auf Veranlassung des Herrn Ministers sür
Handel und Gewerbe nnd dcs Herrn Ministers der
geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten
sind die Unterzeichneten zu einem Landeskomitö zu-
saiumcngetreten, um auf eine der Bedentung des

1) Zu uuseriii Bcdaucril liiniici! wir diescu — stzczicll fiir
unscrc Lcscr in Prcusicn — ilusruf crst lieutc zum Abdrnik
bringen, da er und nicht dlrclt zugcgaugcn ist; und wir sche»
uns daher genöligt, ihu eincm andcrcn Btattc zu entlehncii.
 
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