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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

DOI Artikel:
Scherer, Christian: Studien zur Elfenbeinplastik des 18. Jahrhunderts, [2]: der Elfenbeinbildner PH
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0063

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Holzschnitzerei aus dem ehem. Benediktinerkloster in Stein a.Rh. Aufgenommen von Heinrich Müller, Konstanz.

STUDIEN ZUR ELFENBEINPLASTIK DES 18. JAHRHUNDERTS.

MIT ABBILDUNGEN.

(Nachdruck verboten.)

II. Der Elfenbeinbildner PK.

RANZ Kugler erwähnt in
seiner im Jahre 1838 er-
schienenen .Beschreibung
der in der Königlichen Kunst-
kammer zu Berlin vorhan-
denen Kunstsammlung", S.
262, ein Elfenbeinrelief, das
einen Eremiten darstellt, der
einen langen knotigen Stab in der Hand trägt; im
Hintergrunde ein Kirchlein. ,. Unterwärts findet sich
das erhaben gearbeitete, aus den Buchstaben P H
zusammengesetzte Monogramm des Künstlers. Eine
»euere Aufschrift auf der Rückseite erklärt dasselbe
mit den Worten „ Pfeifhofen fecit (?)".

Dieses Relief ist später — der Zeitpunkt lässt
sich nicht mehr genau feststellen — aus der Kunst-
Kammer bezw. aus dem aus ihren Schätzen ent-
standenen Kunstgewerbemuseum entfernt und mit
Vielem andern auf einer Ausschussauktion versteigert
worden, wie mir auf eine diesbezügliche Anfrage, die
ich vor einiger Zeit an Herrn Direktorialassistenten
r- von Falke richtete, mitgeteilt wurde. Da Nach-
orschungen nach seinem jetzigen Aufbewahrungs-
ort erfolglos blieben, schien dasselbe für die Öffent-
lkeit verloren, falls nicht, was ja immerhin zu
erhoffen war, ein glücklicher Zufall gelegentlich
Wleder auf seine Spuren führen würde. Diese HofF-

Kunstgewerbeblatt. N. F. VI. H. 4.

nung hat sich schneller erfüllt, als man erwarten
durfte; denn zu meiner freudigen Überraschung
entdeckte ich das Relief unlängst in dem von Lepke
herausgegebenen Kunstauktionskatalog Nr. 924, in
welchem es ahgebildet und unter Nr. 144 als Bild-
nis des heil. Franziscus de Paula (?) eingehend be-
schrieben worden ist.

Es ist ohne Zweifel dasselbe wie das bei Kugler
erwähnte Relief, mit dem es hinsichtlich des Gegen-
standes, der Maße und des Monogramms überein-
stimmt. Das letztere, auf der Abbildung im Kata-
loge nicht zu erkennen, befindet sich, wie mir auf
eine Anfrage freundlichst mitgeteilt wurde, erhaben
geschnitten, am unteren Rande unmittelbar in der
Verlängerung des Kirchenportals; leider machte der
Umstand, dass das Relief eingerahmt und auf seiner
Rückseite mit einer Holztafel bedeckt war, eine
Nachforschung nach jener Aufschrift unmöglich ');
aber auch ohne dieselbe dürfte die Identität beider
Werke feststehen.

Wenn ich vielleicht länger, als notwendig er-
scheinen möchte, bei den äußeren Schicksalen dieses
Reliefs verweilte, so geschah dies deshalb, weil das-

1) Das Relief ging, wie mir mitgeteilt wurde, auf der
Auktion in den Besitz eines Herrn Kaufmann über, dessen
Adresse ich leider bis jetzt nicht habe ermitteln können.

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