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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

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Weile, J.: Prachtgeräte in Gold und Silber
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https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0149

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PRACHTGERÄTE IN GOLD UND SILBER.

Vase den Charakter des reichen, aber dennoch ruhi-
gen Fliichenornamentes, einer absichtlich kräftiger
gehaltenen Arabeske. Auf dem Ringe des Deckels
lagert neckisch eine kleine Eidechse.
Gleichfalls der Schule des Cellini
sollen die beiden Vasen auf S. 131
u. 132 angehören. So verschieden sie
auch sind in allen Einzelheiten, so
verraten sie dennoch beide in der Auf-
fassung und Ausführung den gleichen
Meister. Gemeinsam ist bei beiden
die Bildung des Fußes, auf dem das
Gefäß ruht, aus dem sich stark zu-
sammengezogen der Ausguss und der
Henkel entwickelt. — Beide Gefäße
haben dieselbe Bestimmung, sie die-

ben und Beweglichkeit zu geben durch den bereits an-
gedeuteten figürlichen Schmuck. Schon an der Platte
unter dem Halse des Fußes deutet er in dem figürlichen
Schmucke auf die Bestimmung des Ge-
fäßes hin. Auf ersterem sehen wir drei
in leichtem Rahmen eingefasste Dar-
stellungen von Delphinen und Fischen,
die sich im Wasser tummeln. Zwischen
diesen Gruppen sind Engelsköpfe an-
gebracht, welche mit der Einfassung
jener anderen Bilder ornamental ver-
bunden sind. Etwas einfacher, nur
ornamental ist derselbe Teil des Fußes
au der anderen Kanne gehalten. Das
Gefäß dann der ersten Kanne selbst
wird in drei Teile geteilt; der untere

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Gefäß in Gold mit Email. Schule des B. Cellini, Florenz, Palazzo Pitti.

neu als Mischkannen. Die Abb. auf S. 131 ist in Silber
gearbeitet nud vergoldet, während bei der auf S. 132
diese Vergoldung fehlt. — An beiden Gefäßen lässt der
Künstler seiner Phantasie den reichsten Spielraum und
trachtet danach, dem Gegenstande nur noch mehr Le-

zeigtin seiner kräftigen ornamentalen Ausdrucksweise
den Übergang vom Fuße zum eigentlichen Körper
des Gefäßes. Der größte mittlere Streifen desselben
zeigt drei landschaftliche von einer einfacheren Um-
rahmung umgebene Darstellungen, zwischen denen
 
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