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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

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Weile, J.: Prachtgeräte in Gold und Silber
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Erhard, Paul: Gmünder Filigran
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https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0152

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GMÜNDER FILIGRAN.

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durch Emaillen, die an der Basis, dem Mittelstüuk

und an der kelchartigen Ausladung angebracht sind.
Dasselbe Prinzip des Aufbaues zeigt auch das Reli-
cniarium aus der Basilica Stefaniana zu Bologna
S. 1.40, welches gleichfalls in Silber ausgeführt ist

und dem 15. Jahrhundert entstammt. Endlich geben
wir unten noch zwei ciselirte Messglöckchen, Arbeiten
aus dem 16. Jahrhundert, die sich in der Sakristei
von Sa. Croce in Florenz befinden.

Prof. J. WEILE-PISA.

Fig 10. Zwei ciselirte Messslöekchen, XVI. Jahrb. Sta Crocci in Florenz.

GMÜNDER FILIGRAN.

ER, hätte nicht schon mit Spott und mit mitlei-
■ii digem Rümpfen der Xase vom Gmünder Gold

Mjj als minderwertiger Ware sprechen hören oder
selbst davon geredet?

Ist der Ausdruck ..Gmünder Gold" doch zum Sprich-
wort geworden, um einen Gegenstand von recht geringer
Qualität, zu kennzeichnen. Oh diese Brandmarkung ge-
weht war, möchte ich der Beurteilung des freundlichen
Lesers überlassen.

Von der Kunst der Gmünder Goldschmiede im 16.
u,|d 17. Jahrhundert geben uns mehrere Stücke des

reichen Kirchenschatzes der hl. Krenzkirche in Gmünd, ein
Tnnnngsbecher der Küferzunft in Stuttgart, verschiedene
Kirchenkelche aus Nachbarorten Gmünds und ein Zunit-
becher der Weber von Lorch in der ./. Ekhard'sahea
Gmünder Altertums-Sammlung: ein beredtes Zeugnis.

Außerdem berichtet Dr. M. Tiosmberg in seinem
Werke über „Beschauzeichen, Meisterzeichen, Feingehalts-
zeichen", dass er das Beschauzeichen der Gmünder Gold-
schmiede, das aufrechtstehende Einhorn, das Stadtwappen
Gmünds, an wertvollen goldenen ,111(i silbernen Arbeiten
in Wien. Petersburg, Amsterdam und anderen Orten.
 
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