Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 9.1898

DOI Artikel:
Kleine Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4886#0181
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Geländer aus dem Vestibül des Warenhauses Wertheim, Arch. Prof. A. Messel, Berlin. Nach einer photographischen Aufnahme von Hofphotograph

F. Alb. Schwartz, Berlin (s. auch die Abbildungen Heft 5).

KLEINE MITTEILUNGEN

BERLIN. Im Verein für deutsches Kunstgewerbe in
Berlin hielt Herr Maler W. Geissler am g. März einen
Vortrag über: «Die Technik der Lithographie", indem
er an der Hand von Proben die verschiedenen Verfahren
eingehend erläuterte. Hieran schlössen sich Mitteilungen
des Herrn Direktors Dr. Jessen: Künstler-Lithographien und
die Ausstellung von Originallithographien im Lichthofe des
Kunstgewerbemuseums. — Am 16. März hielt der Verein
einen Diskussionsabend für seine Mitglieder ab, der zu einem
lebhaften Meinungsaustausch über innere Vereinsangelegen-
heiten führte und zahlreiche Anregungen aus der Mitte der
Mitglieder brachte. — Am 23. März sprach Herr Fabrik-
direktor H. Lorenz i. F. J. C. Pfaff-Berlin über „Dekorative
Schiffsausstattung vom Altertum bis zur Neuzeit". Der Red-
ner gab einen interessanten Oberblick über die Entwicklung
der verschiedensten Schiffsformen in der bekannten Kultur-
periode. Mit Hilfe von Lichtbildern, sowie durch eine reiche
Ausstellung von Photographien moderner Schiffe und eine
Ausstellung von plastischem Schmuck und Malereien für
neue Schnelldampfer wurde der Vortrag in umfangreichster
Weise ergänzt. Fi.

BRESLAU. Der Kunstgewerbeverein beschäftigte sich
in einer am 27. April abgehaltenen Versammlung
eingehend mit dem Projekt des Centralgewerbe-
vereins, betreffend die Errichtung einer Fachschule für Holz-
industrie in Breslau. Der Kunstgewerbeverein sei, wie Bild-
hauer Wilborn ausführte, schon vor mehr als Jahresfrist
bemüht gewesen, die Errichtung von Fachklassen an der

Kunstgewerbeblatt. N. F. IX. H. 9.

Kunst- und Kunstgewerbeschule bei der Regierung zu er-
wirken, und seine Wünsche seien von der Regierung als be-
gründet anerkannt worden. Wenn nun das Projekt des
Centralgewerbevereins auf etwas anderes hinauslaufe, so
dürften doch gewisse Meinungsverschiedenheiten hier nicht
in Betracht kommen, sondern der Verein müsse für alles ein-
treten, was irgend einem Industriezweige nützen könne.
Die sehr bedeutende und stark exportierende Möbelindustrie,
wie überhaupt die schlesische Holzindustrie bedürfe sehr
wohl einer Fachschule; nur müsse man vermeiden, dass diese
Anstalt dann mit der an der Kunst- und Kunstgewerbe-
schule zu errichtenden Fachklasse in Konkurrenz gerate.
Redner glaube aber, dass es Mittel und Wege gebe, um
ein gedeihliches Zusammenwirken beider Anstalten zu er-
möglichen. Zur weiteren Beleuchtung der Sache berichtete
der Redner dann über den gegenwärtigen Stand der Holz-
bildhauerei in Breslau. Weiterhin sprach Direktor Professor
H. Kühn über die in Ausführung begriffene Reorganisation
der Königlichen Kunst- und Kunstgew erbeschule, bei der
neben anderen auch eine Werkstatt für Tischler, wie über-
haupt eine besondere Klasse für Holzarbeiter errichtet werde.
Schliesslich gelangte folgende vom Vorstande vorgeschlagene
Resolution zu anscheinend einstimmiger Annahme: „Der
Breslauer Kunstgewerbeverein erklärt seine prinzipielle Ober-
einstimmung mit dem Vorgehen des Schlesischen Central-
gewerbevereins, betreffend die Errichtung einer Fachschule
für Holzindustrie in Breslau, worin er die Verwirklichung
eines von ihm bereits im Jahre 1895 angeregten Gedankens
erblickt. Er hält es für wichtig und erspriesslich, dass diese
Fachschule besonders nach künstlerischer Seite hin in Fühlung
mit der an der hiesigen Kunst- und Kunstgewerbeschule
demnächst zu errichtenden Fachklasse für Kunsttischlerei und
Schnitzerei trete, und spricht die Hoffnung aus, dass seine
diesbezüglichen Wünsche bei der Beratung und endgültigen
Feststellung des Programmes genannter Fachschule von der
Königlichen Staatsregierung gehört werden mögen." a. S.

25
 
Annotationen