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KLEINE MITTEILUNGEN
die Schönheit nicht
notwendig Beiwerk
oder Ornament er-
fordert, dass im Ge-
genteil Einfachheit
und Charakter und
die Würde, welche
von ihnen ausgeht,
ebenso im Interesse
der Brauchbarkeit
wie der Kunst ge-
fordert werden müs-
sen. »Originalität
darf nicht mit Be-
wusstsein gesucht
werden, am wenig-
sten in der Schrift;
sie kommt von
selbst, wenn sie über-
haupt kommt!« Treff-
lich gesagt und sehr
zu beherzigen von
vielen der Erfinder
neuer Formen, die
um allen Preis ori-
ginell sein wollen,
während man zu
neuen Formen nur
kriechen kann, wie
Day weiter ausführt.
Was der Verfasser
in seiner Kunst im
Alphabet näher aus-
führt über Entstehen
und Verändern eines
Alphabets etc. ist so
beachtenswert, dass
schon um deswillen
dem Werkchen die
wärmste Empfeh-
lung zu teil werden
muss. Die abgebil-
deten Alphabete und
Ziffern bilden eine reiche
Quelle brauchbaren, vor-
bildlichen Materials für
alle Schriftzeichner.
Schmiedeeiserne Fir-
menschilder im Stile
der Renaissance und
des Barock. Entwor-
fen und gezeichnet von
Professor Alfred Schu-
bert, Architekt nnd kgl.
Baugewerkschul - Ober-
lehrer in Kassel. Ein
praktisches Motiven- u.
Flügelthüre des Trausaales der Stadt Karlsruhe. Nach Entwurf der
Orossh. Kunstgewerbeschule ausgeführt von GEBR. HIMMELHEBER.
Vorlagenwerk für
Kunstschlosser,
Architekten,
Zeichner etc. 33
Tafeln. A. Schu-
manns Verlag,
Leipzig.
Auf den 22 ers-
ten Tafeln giebt der
Verfasser nur eigene
Entwürfe. Dieselben
erheben sich meist
nicht über das hin-
aus, was man von
einem mittelmässigen
Zeichner einer klei-
nen Schlosserwerk-
stätte zum mindes-
ten verlangen muss.
Unsere deutsche 1
Kunstschlosserei ist
gottlob weiter vor-
angeschritten, als
dass sie aus diesen
Vorbildern gerade
sich Rats zu holen
braucht. Die weiter
auf Tafel 23 bis 33
beigegebenen Auf-
nahmen des Heraus-
gebers von moder-
nen und alten Schil-
dern, teils vergrös-
serte Zeichnungen
nach mehreren in
verschiedenen Zeit-
schriften veröffent-
lichten Schildern aus
neuer und alter Zeit,
bieten auch nicht
allzuviel. Verdienst-
voll wäre allerdings,
wie der Herausgeber
meint, die Herausgabe eines
Specialwerks über die alten
schmiedeeisernen Firmen-
schilder, denen ja auch
einige wirklich gute neue
Muster beigefügt werden
können. Was aber der
Herausgeber an solchen
Beispielen mit seinen Ta-
feln vorführt, kann den
von ihm empfundenen
Mangel der in den letzten
25 Jahren erschienenen
Litteratur der Kunstschlos-
serei nicht ersetzen.
Bronzebeschlag zu einer Truhe (s. Seite 9).
Entworfen an der Orossh. Kunstgewerbeschule in Karlsruhe,
ausgeführt von Bildhauer MAYBACH, Karlsruhe.
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Architekt in Charlottenburg-Berlin.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. fi., Leipzig.
KLEINE MITTEILUNGEN
die Schönheit nicht
notwendig Beiwerk
oder Ornament er-
fordert, dass im Ge-
genteil Einfachheit
und Charakter und
die Würde, welche
von ihnen ausgeht,
ebenso im Interesse
der Brauchbarkeit
wie der Kunst ge-
fordert werden müs-
sen. »Originalität
darf nicht mit Be-
wusstsein gesucht
werden, am wenig-
sten in der Schrift;
sie kommt von
selbst, wenn sie über-
haupt kommt!« Treff-
lich gesagt und sehr
zu beherzigen von
vielen der Erfinder
neuer Formen, die
um allen Preis ori-
ginell sein wollen,
während man zu
neuen Formen nur
kriechen kann, wie
Day weiter ausführt.
Was der Verfasser
in seiner Kunst im
Alphabet näher aus-
führt über Entstehen
und Verändern eines
Alphabets etc. ist so
beachtenswert, dass
schon um deswillen
dem Werkchen die
wärmste Empfeh-
lung zu teil werden
muss. Die abgebil-
deten Alphabete und
Ziffern bilden eine reiche
Quelle brauchbaren, vor-
bildlichen Materials für
alle Schriftzeichner.
Schmiedeeiserne Fir-
menschilder im Stile
der Renaissance und
des Barock. Entwor-
fen und gezeichnet von
Professor Alfred Schu-
bert, Architekt nnd kgl.
Baugewerkschul - Ober-
lehrer in Kassel. Ein
praktisches Motiven- u.
Flügelthüre des Trausaales der Stadt Karlsruhe. Nach Entwurf der
Orossh. Kunstgewerbeschule ausgeführt von GEBR. HIMMELHEBER.
Vorlagenwerk für
Kunstschlosser,
Architekten,
Zeichner etc. 33
Tafeln. A. Schu-
manns Verlag,
Leipzig.
Auf den 22 ers-
ten Tafeln giebt der
Verfasser nur eigene
Entwürfe. Dieselben
erheben sich meist
nicht über das hin-
aus, was man von
einem mittelmässigen
Zeichner einer klei-
nen Schlosserwerk-
stätte zum mindes-
ten verlangen muss.
Unsere deutsche 1
Kunstschlosserei ist
gottlob weiter vor-
angeschritten, als
dass sie aus diesen
Vorbildern gerade
sich Rats zu holen
braucht. Die weiter
auf Tafel 23 bis 33
beigegebenen Auf-
nahmen des Heraus-
gebers von moder-
nen und alten Schil-
dern, teils vergrös-
serte Zeichnungen
nach mehreren in
verschiedenen Zeit-
schriften veröffent-
lichten Schildern aus
neuer und alter Zeit,
bieten auch nicht
allzuviel. Verdienst-
voll wäre allerdings,
wie der Herausgeber
meint, die Herausgabe eines
Specialwerks über die alten
schmiedeeisernen Firmen-
schilder, denen ja auch
einige wirklich gute neue
Muster beigefügt werden
können. Was aber der
Herausgeber an solchen
Beispielen mit seinen Ta-
feln vorführt, kann den
von ihm empfundenen
Mangel der in den letzten
25 Jahren erschienenen
Litteratur der Kunstschlos-
serei nicht ersetzen.
Bronzebeschlag zu einer Truhe (s. Seite 9).
Entworfen an der Orossh. Kunstgewerbeschule in Karlsruhe,
ausgeführt von Bildhauer MAYBACH, Karlsruhe.
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Architekt in Charlottenburg-Berlin.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. fi., Leipzig.