Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

DOI article:
Kleine Mitteilungen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0092

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
84

KLEINE MITTEILUNGEN

auf einem zweiten am oberen Teil des Sockels an-
gebrachten Bande die verschiedenen Garnisonstädte
verzeichnet sind, welchen das Regiment in den fünfzig
Jahren zugeteilt war. Ein aus vergoldetem Silber in
durchbrochener Arbeit gefertigter kräftiger Rundstab
bildet den Fuss der Säule, der durch vier an den
Ecken des Sockels aufgelegte Schildchen mit dem
Bildnis des Inhabers (Prinz Karl von Baden), dem
Reichswappen und dem badischen Wappen und dem
eisernen Kreuz teilweise verdeckt wird. Der Schaft
der Säule ist aus einem prächtigen Onyx hergestellt
und trägt etwa unter der Mitte seiner Höhe vier
flache runde Schalen, welche von schön geschwungenen,
vom Grunde der Säule emporwachsenden Pflanzen-
stengeln gestützt werden. Andere zwischen den
Schalen emporwachsende Stengelgebilde senden henkel-
artig geformte Seitentriebe nach aussen, die sich an
die Ränder der Schalen anlegen, während die Mittel-
triebe am Schaft höher heraufranken und sich mit
kleinen, dem Weinlaub nachgebildeten Blättchen an
diesen anschmiegen und ganz dünne Zweige auch
nach oben senden, die sich am Knauf der Säule in
dichte Blattbüschel auflösen. Darüber befindet sich
als bekrönende Gruppe der Patron der Reiter, St.
Georg mit dem überwundenen Drachen, dem er eben
mit seinem langen Spiess den Hals durchbohrt, so
dass sich der krampfhaft zusammengezogene Körper

in geschickter Weise dem Rand des Kapitals an-
schliesst. Das in seinem Aufbau wirkungsvolle und
in den Einzelheiten trefflich durchgebildete Kunstwerk
erhält noch besonderen Reiz durch das harmonische
Zusammenwirken der Farben des verwendeten wert-
vollen Materials. Alle Anerkennung verdient auch
die gediegene Ausführung durch Silberwarenfabrikant
Karl Deibele in Pforzheim.

Zu den in diesem Hefte abgebildeten, in den
Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk in
München ausgeführten Vasen, Bronzeschalen etc. ist
noch erläuternd zu bemerken, dass der Flacon und
die Ziervase (Abb. S. 75) aus Email mit Silberfassung
bestehen, während die Zierschale Bronzefassung er-
hielt. Die Schmuckschale von Haustein ist in Messing
getrieben mit Malachisteinen und Moosachat für
die Schale, während das Tintenfass aus Email
mit Bronzefassung, die daneben abgebildete Ziervase
von Sopotka aus Email mit Bronzefassung besteht.
Die Bronzeschale »Träumendes Blatt«, wie »Junger
Faun« (Abb. S. 81) sind von den Künstlern sowohl
entworfen wie modelliert. Das gleiche gilt für den
Leuchter, die Schale »Lotosblume« wie den Brief-
beschwerer (Bronze mit poliertem Holzsockel) der
Abbildungen auf Seite 82. Das in Silber getriebene
Kollier (Abb. S. 84) ist mit Panamaperlen, Brillanten
und Sternsaphyren geschmückt.

BERICHTIGUNG

Im Oktoberheft ist irrtümlicher Weise die Ab-
bildung des Glasfensters »Winter« als von E. Proch-
Worpswede entworfen bezeichnet. Das Glasfenster
rührt vielmehr von A. Cammissar,
Maler in Strassburg i. E., her, was
wir hiermit berichtigend feststellen.
(D. R.)

COLLIER,
ENTWURF

AUSGEFÜHRT
VON DEN VER-
EINIGTEN WERK-

VON
F. A. O. KRÜGER

STATTEN FÜR
KUNST IM HAND-
WERK IN MÜNCHEN

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Kaiser-Allee 18.

Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.
 
Annotationen