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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Plehn, Anna L.: Das Kunsthandwerk auf der Ausstellung in Düsseldorf 1902
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https://doi.org/10.11588/diglit.4359#0033

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TURINER AUSSTELLUNO 1902

ENTWURFSSKIZZE ZUM SAAL FÜR DIE MATERIALQRUPPEN DER DEUTSCHEN ABTEILUNO UND

LESEKABINETTE VON ARCHITEKT MAX KÜHNE, DRESDEN

DAS KUNSTHANDWERK AUF DER AUSSTELLUNG IN

DÜSSELDORF 1902

IN Anbetracht des Umstandes, dass sie als »deutsch-
nationale Kunstausstellung« bezeichnet wurde,
brachte diese erste derartige Veranstaltung in
Düsseldorf ein auffallend lückenhaftes Bild des bewegten
Lebens, welches das deutsche Kunsthandwerk gerade
jetzt zu einer so interessanten Erscheinung macht.
Die Thätigkeit für Turin scheint alle Hauptkräfte in
der letzten Zeit so in Anspruch genommen zu haben,
dass sie über der Propaganda vor den Augen des
Auslandes diejenige im Inland zurückstehen liessen.
Die wichtigsten Leistungen waren das Zimmer der
»Vereinigten Werkstätten« in München nach Entwurf
von Bruno Paul und der Raum, der von mehreren
Firmen in Krefeld nach den Plänen von Van de Vclde
eingerichtet wurde. Die »Dresdner Werkstätten« waren
nur mit einigen Einzelstücken nicht eben charakteristisch
vertreten und aus Scherrebek kamen die lange be-
kannten Bildwirkereien.

Dagegen war die Wiener Innenraumkunst zum
erstenmal in einer deutschen Ausstellung sehr aus-
giebig erschienen, und die sehr sorgfältig gewählte
und schön angeordnete Sammlung historischen Kunst-

Kmistgewerbeblatt. N. F. XIV. H. 2.

handwerks, verbunden mit Nachbildungen architek-
tonischer und malerischer Monumente, bildete einen
besonderen Anziehungspunkt. Kirchenschätze, Museen
und Privatbesitz liehen ihre selten gesehenen Kost-
barkeiten her, die Gipsabgüsse nach Architekturteilen,
Portalen und plastischen Werken halfen den notwen-
digen Zusammenhang der verschiedenen Kunstzweige
untereinander herstellen. Sie bilden zugleich einen
Grundstock von Modellen, die hoffentlich später in
einem Museum nach Art des Pariser Trocadero ver-
einigt werden. Endlich gab die gleichfalls hoch-
interessante Sammlung Oeder, die so glänzende Proben
aus allen Gebieten japanischer Kunst enthält, hier
einmal ganz bequem vor die Augen der breiten Öffent-
lichkeit gestellt, die günstige Gelegenheit, auch
diese authentischen Beispielen einer für die letzte
europäische Entwickelungsphase so bedeutungsvollen
Produktion mit den jüngsten Resultaten dieser modernen
Bestrebungen zu vergleichen.

Der echte Japanismus und unserer Väter Kunst
als Richter über das Kunsthandwerk unserer Tage!

Wie bescheiden sind au den alten Reliquienschreinen,
 
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