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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4359#0248

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TISCHDECKE
MIT KURBEL-
STICKEREI

VON ERICH

KLEINHEMPEL,

DRESDEN

KLEINE MITTEILUNGEN

MUSEEN

KAISERSLAUTERN. Dem Bericht des Pfälzischen
Gewerbemuseums für das Jahr igo2 zufolge
haben die einzelnen Abteilungen und Ein-
richtungen im Berichtsjahre keine bemerkenswerten
Änderungen erfahren. Die Thätigkeit auf den einzelnen
Arbeitsgebieten und die Frequenz seitens der Inter-
essenten werden als befriedigend bezeichnet. Auf An-
regung der Kgl. Regierung, nach dem Vorbilde in
Karlsruhe, Wien, Hannover und Nürnberg Meister-
kurse einzurichten, wurde der Direktor beauftragt, ein
Programm für Meisterkurse, zunächst solche für
Schreiner und dann für Schneider, aufzustellen. Nach-
dem auch ein geeignetes Lokal im alten Kasino-
gebäude gefunden worden ist, ist die Eröffnung der
Kurse darin zum Herbst 1903 in Aussicht genommen.
In umfangreicher Weise wurden die Beamten und
Bediensteten des Museums im Monat Mai gelegentlich
der »Bayerisch-Pfälzischen Fachausstellung für das
Hotel- und Restaurationsgewerbe« verwendet, für
welche sie sowohl die gesamte Platzverteilung, als
auch die dekorative Ausgestaltung einer grossen An-
zahl von Ausstellungsarrangements zu erledigen hatten.
Im Juli fand die erste Ausstellung von Arbeiten der
Schülerinnen des Zeichenkurses für Damen und junge
Mädchen statt. Die Mustersammlung alter und moderner
kunstgewerblicher Erzeugnisse wurde um 57 Nummern
vermehrt. Unter den Neuerwerbungen sind besonders
jene nennenswert, welche dem modernen Kunstgewerbe
angehören und auf den Ausstellungen zu Düsseldorf,
namentlich aber in Turin angekauft wurden. Im Aus-
kunfts- und Patentbureau wurden in 65 Fällen Patent-
und Gebrauchsmusterbewerbungen, in 5 Fällen Waren-
zeichenanmeldungen, ferner 2 Outachten und 2 Be-

schwerdeschriften mit den erforderlichen Unterlagen
ausgearbeitet. Von den Ateliers und Lehrwerkstätten,
welche den Gewerbetreibenden durch Anfertigung
von Skizzen, Entwürfen und Detailzeichnungen, Mo-
dellen und Mustern zu gewerblichen und kunstgewerb-
lichen Arbeiten dienen, wurden die Ateliers in 52
Fällen in Anspruch genommen, wobei die Lehrwerk-
stätten in 43 Fällen Beihilfe lieferten. Letztere wurden
ausserdem noch in 32 weiteren Fällen in Anspruch
genommen. Das Zeichenbureau hatte 51 Aufträge
mit 112 Einzelzeichnungen und 8 Pausen zu erledigen.

-u-

LEIPZIG. Nach dem Jaliresbericht des Kunst-
gewerbe-Museums für 1Q02 war wiederum eine
Erhöhung des Darlehns bei der Allgemeinen
Deutschen Kreditanstalt erforderlich, um so mehr, als
die bereits im Vorjahre erbetene Erhöhung des etats-
mässigen Zuschusses aus städtischen Mitteln nicht die
Zustimmung der Stadtverordneten gefunden hatte.
Auch die im Jahre 1901 an die Stadt gelangte Eingabe,
betreffend die Trennung des Vereins von den Museen,
konnte ebenfalls im Berichtsjahre nicht erledigt werden.
Unter diesem Drucke der ungünstigen Finanzlage des
Vereins musste die Sammelthätigkeit auf das äusserstc
beschränkt werden. Um so eifriger wurde die Aus-
stellungsthätigkeit und Nutzbarmachung des Museums
betrieben. Der Verein zählte am Ende des Jahres 1902
840 Mitglieder gegen 815 des Vorjahres. Am 24. März
fand in Leipzig der XII. ordentliche Delegiertentag
des Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine statt
(vergl. Kunstgewerbeblatt 1901/2, S. 154—158). Es
sei besonders darauf hingewiesen, dass die Grundsätze,
die für Wettbewerbe vom Verbände aufgestellt worden
sind, mehr und mehr Einfluss gewonnen haben. Die
Sammlung des Museums erhielt durch Kauf einen
 
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