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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 22.1911

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Pabst, Arthur: Die Anwendung der Energielehre auf Kulturfragen, eine Forderung des Tages
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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4361#0243

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GROSSHERZOGL. KUNSTGEWERBESCHULE IN WEIMAR

ZJÖ

seits sollen die höchsten Kulturwerte übermittelt
werden, und andererseits soll diese Übermittelung so
einfach wie möglich geschehen, d. h. unter möglich-
ster Vermeidung von Energieverlust. Die erste Auf-
gabe bezeichnet den eigentlichen Inhalt der Erziehung,
und in der zweiten haben wir den Maßstab zur Be-
urteilung der pädagogischen Methoden, die wir an-
wenden. Wenn wir die Überzeugung gewinnen, daß
die letzteren der Denkweise der modernen Wissen-
schaft nicht entsprechen, weil sie es nicht verstehen,
nutzlose und mit einem großen Energieverluste ver-
bundene Arbeit zu vermeiden, so muß an eine gründ-

liche Umgestaltung des Erziehungswesen herange-
gangen werden. Es handelt sich hier nicht um uns,
um die Erwachsenen, sondern um die Jugend und
damit um die Zukunft der Nation und der Mensch-
heit. Wenn demnach irgendwo von einer Forderung
des Tages im allgemeinsten und dringendsten Sinne
gesprochen werden kann, so ist dies auf dem Gebiete
des Erziehungswesens der Fall. Dieses so zu ver-
bessern, daß es der Kritik wissenschaftlichen Denkens
standhalten kann, das ist die nächste Forderung des
Tages. □

KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

AUS DEN VEREINEN
n Brünn. Deutsch-mährischer Kunstgewerbebund. Der
Vorjahresfrist ins Leben gerufene Deutsch-mährische Kunst-
gewerbebund, dem nur aus Mähren gebürtige oder daselbst
wirkende Künstler angehören — — so unter anderen der
Direktor der k. k. Wiener Kunstgewerbeschule Alfred Roller,
der Leiter der Wiener Werkstätte Professor Josef Hoff-
mann u. v. a.-hat auf seine mit so großem Beifall
aufgenommene I. Ausstellung, die zu Weihnachten im
Brünner Erzherzog-Rainer-Museum fiir Kunst und Gewerbe
stattfand und allgemeine Überraschung hervorrief, eine
Reihe von internen Wettbewerben folgen lassen, die sehr
erfreuliche Ergebnisse zeitigten. □
□ Düsseldorf. Zentral-Gewerbe-Verein für Rheinland und
Westfalen. Aus dem Jahresbericht 1910: Das Museum ist
im Berichtsjahre von 37538 Personen besucht worden. Die


Durchsicht der Mappen und die Beseitigung der veralteten
Blätter in der Vorbildersammlung ist nunmehr zu Ende ge-
führt. Ausgeschieden wurden 8255 Blätter. Die Vorbilder-
sammlung selbst wurde durch Erwerbungen vermehrt; die
letzte eingetragene Nummer ist 39502. Dem Verein deut-
scher Eisenhüttenleute sind die Patentschriften und die
technischen Zeitschriften und Bibliothekswerke überwiesen
worden. Die Bibliothek und Vorbildersammlung wurde im
abgelaufenen Vereinsjahr von 11501 Personen besucht. An
994 Personen und Vereine wurden 2470 kunstgewerbliche
Gegenstände, 1174 Bücher und 5790 Vorlageblätter im Ge-
samtwert von 175143 Mk. verliehen. In der Gipsgießerei
wurden neue Abformungen nicht vorgenommen. Von vor-
handenen Abgüssen wurden viele an die Kunstgewerbe-
schule zu Berlin, die bei den Arbeiten im Schlosse in
Marienburg benutzt werden, an die Fachschule für Hand-
werk und Industrie zu Düsseldorf, an die Handwerker- und
Kunstgewerbeschule der Stadt Köln sowie an Handwerker
und Kunsthandwerker abgegeben. Der Besuch des Kunst-
gewerbe-Museums von auswärtigen Vereinen, von Düssel-
dorfer und auswärtigen Schulen, von besonderen Hand-
werker-Gruppen (Schreiner, Schlosser, Dekorationsmaler)
hat sehr zugenommen. Wünsche von Ausstellungsleitungen
außerhalb des Vereinsgebiets wegen leihweiser Überlassung
von Museumsgegenständen sind nur in fünf Fällen berück-
sichtigt worden. Im Juli vorigen Jahres hat der Verein
der Landesgewerbeanstalt zu Regensburg, die eine Filiale
des Bayrischen Gewerbemuseums in Nürnberg ist, 32 Du-
bletten orientalischer Bucheinbände für einen Fachkursus
überlassen, der gelegentlich der Regensburger Ausstellung
von einem Düsseldorfer Fachlehrer abgehalten wurde. Von
Mai bis Oktober haben 25 der schönsten orientalischen
Gegenstände sich in München auf der Ausstellung von
Meisterwerken mohammedanischer Kunst befunden. Dem
Landesgewerbemuseum in Stuttgart wurden 25 ältere Perl-
arbeiten überlassen, weil es sich um eine erstmalige Vor-
führung eines Spezialgebietes handelte. Dem Kunstgewerbe-
Museum zu Leipzig wurden Beiträge zur Spitzen-Ausstellung
geschickt. Im März dieses Jahres wurde dem Wunsche
des Vorsitzenden der historischen Abteilung der Internatio-
nalen Hygiene-Ausstellung in Dresden durch Sendung von
32 Gegenständen und einer namhaften Zahl von Bibliotheks-
werken und Blättern entsprochen. Über die Auktionskataloge
war arn 1. Juli das Verzeichnis der Nummern 1 bis 1000
ausgegeben und an die verschiedenen Auktionsfirmen mit
der Bitte um Ergänzung geschickt worden. Innerhalb des
Verwaltungsjahres sind bereits 567 meistillustrierle Auktions-
kataloge von deutschen Finnen geschenkweise zugegangen.
 
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