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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 25.1914

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Beringer, Joseph August: Neues Meissner Porzellan von Willi Münch-Khe
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Schürmeyer, Walter: Keramische Arbeiten von K. Hannover, Kopenhagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3870#0157

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Reichere Akkorde zeigen die Dosen und Wunder-
vögelstücke, wo Münch mit verschiedenem Rot, Gelb,
Grün, Purpur, Gold und dem prächtigen Iridium-
schwarz Harmonien kombiniert; es gelingt ihm da-
bei immer, dem Lüster des Weiß vornehme und
pompöse Farbwirkungen hinzuzufügen.
Das glänzende stilistische und farbliche Können
Münchs, das auf seiner jüngsten Ausstellung im
Museum zu Leipzig großen Erfolg hatte, weist diese
Kraft auf ein großes und freies Betätigungsfeld. Die

Architektur und die Malerei werden seinem erfin-
derischen Geiste und seinem stilistischen Können
noch reiche Ernten schenken. Der junge Meister,
der jedem Unternehmen seinen künstlerischen und
eigenartigen Stempel aufzudrücken versteht, und der
auch als freier Maler und Zeichner vollwertig seinen
Mann stellt, betätigt seit kurzem in der Leipziger
Firma »Industrie- und Handwerkskunst« als Innen-
architekt sein eminentes dekoratives Können, von dem
man das Beste erwarten darf.

KERAMISCHE ARBEITEN VON K. HANNOVER, KOPENHAGEN
VON DR. W. SCHÜRMEYER, FRANKFURT A. M.

VERSUCHE, untergegangene oder in Vergessenheit
geratene Zweige des Handwerks, oder wie wir
es heute nennen, des Kunstgewerbes, mit neuem
Leben zu erfüllen, gehören in unseren Tagen nicht gerade
zu den Seltenheiten. Man darf sie vielfach sogar zu den
Modekrankheiten zählen, weil sie sich auf Gebiete und
Gegenden erstreckt haben, wo ihnen ganz oder wenigstens
teilweise die innere Berechtigung fehlt. Solche Wieder-
belebungen haben naturgemäß nur dort Sinn, wo wirklich
etwas wieder zu beleben ist, wo einst wirkliche Kultur-

werte bestanden haben. Mit Recht kann man von einer
Kultur der Fayence-Industrie auf der zimbrischen Halbinsel
sprechen. Sie ist dort sogar, im 18. Jahrhundert vornehm-
lich, zu einer nicht unbedeutenden Blüte gediehen. Die
Könige von Dänemark haben der Fayence-Industrie das
größte Interesse entgegengebracht und die jungen Manu-
fakturen durch unterstützende Privilegien zu fördern gesucht.
Es ist darum freudig zu begrüßen, daß Frau K. Han-
nover, die Gattin des rührigen Direktors des Kopenhagener
Kunstgewerbemuseums, sich der großen Mühe unterzogen


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