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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 26.1915

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Hellwag, Fritz: Die Kölner Kunstgewerbeschule
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https://doi.org/10.11588/diglit.3871#0041

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DIE KÖLNER KUNSTGEWERBESCHULE

DIE hier vorgeführten Schülerarbeiten sind der
vorjährigen Schulausstellung entnommen, die
im Kölner Kunstgewerbemuseum stattgefunden
und uns, es muß gesagt werden, etwas enttäuscht

hatte. Man trug den vorzüglichen Eindruck einer
Schulausstellung, die Prof. Thormählen vor einigen
Jahren mit der Magdeburger Schule, von der er
damals als Direktor Abschied nahm, veranstaltet hatte,
noch im Gedächtnis. Mit Prof. Thormählen waren
die Lehrer Prof. Nigg und Prof. Bernardelli von
Magdeburg nach Köln übersiedelt, aber sie waren dort
scheinbar noch nicht ganz warm geworden und hatten
sich mit dem neuen Schülermaterial noch nicht zu-
rechtgefunden, wenigstens schien die alte Frische zu
fehlen. Dazu kam die Aufmachung in einer unfreund-
lichen Halle des Museums. Erst die nähere Betrach-
tung gab bessere Orientierung und die Gewißheit,
daß hier in Köln recht erschwerende Bedingungen
noch überwunden werden mußten, daß die Kölner
Anstalt mit den Schülern bisher auf anderen Wegen
gewandelt war und sich an die neuen Grundsätze,
insbesondere des konstruktiven Naturstudiums, der
graphischen Einheit von Bild und Schrift, sowie der
Farbigkeit, wie sie von Bernardelli und Nigg gelehrt
werden, noch nicht gewöhnen konnte. Selbst der
aus Darmstadt nach Köln berufene Prof. Riegel konnte
trotz seiner bewährten Formsicherheit nicht durch-
dringen. (Alles das war in diesem Jahre auf der
Kölner Werkbund-Ausstellung, besonders in der
zweiten Ausstattung des Schulraumes, schon viel
besser geworden. Der Weg zur »Homogenität«
des Lehrkörpers war wenigstens vorgezeichnet und
schien selbst widerstrebende Elemente überzeugt zu
haben.)

Wir glauben dies betonen zu müssen, weil die

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