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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 26.1915

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Mhe, Herbert: Sachlichkeit: zu den Bronzearbeiten von Rich. L. F. Schulz, Alwin Völkel und Alfred Schröter
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https://doi.org/10.11588/diglit.3871#0068

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KUNSTGEWERBEBLATT

NEUE FOLGEßH 91^/15 15) 26-JÄHRGANG

DFnAWTinM- FRITZHELLWAG IN
I\LL'/\rVI IW1N . BERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN ■ TELEPHON: ZEHLENDORF 1053

VERLAG:

E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
HOSPITALSTR. IIa ■ TEL. 244

HEFT 4
JANUAR

VEREINSORGAN SSaSÄ

BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART asäiäSJ

Entwurf und Ausführung
von Alfred Schröter, Berlin

Entwurf von Paul Bischoff und Bernhard Wenig
Ausführung von Rieh. L. F. Schulz, Berlin

SACHLICHKEIT.
ZU DEN BRONZEARBEITEN VON RICH. L F. SCHULZ, ALWIN VÖLKEL

UND ALFRED SCHRÖTER

VON HERBERT MHE

JULIUS Meier-Graefe hat seinerzeit in einem Vor-
trag, als er von den zwei Stadien der kunstge-
werblichen Bewegung sprach, hübsch gesagt: »In
dem ersten schmückte der Künstler den Gegen-
stand. In dem zweiten nahm er den Schmuck wieder
weg. Wesentlich für den Habitus der Gegenwart ist
das zweite Stadium.« Es stimmt; und so pointiert
ausgedrückt zeigt sich beinahe eine gewisse Komik;
die Komik, die immer im Umschwung eines Enthu-
siasmus zur Vernunft liegen wird. Das ist mit uns
geschehen; freilich kehrten wir nicht eigentlich zum
Vernünftigen zurück — weil wir es vor unserem
Enthusiasmus nicht hatten; wir fanden es erst auf.

Kunstgewerbeblatt. N. F. XXVI. H. 4

Wer sieht nicht den Sinn der ganzen kunstge-
werblichen Bewegung?

Die »absolute Kunst« mit dem Impressionismus
auf einer hohen Stufe der Vollendung, umgeben von
einer haarsträubenden Unkultur der Dinge, der Ge-
räte, der Wohnung, — des Gewerbes; der in seiner
Entwicklung sehr verständliche Gedanke, diese Un-
kultur dem Niveau der Kunst zu nähern, das Ge-
werbe zu einem Kunstgewerbe zu veredeln: ein
Wille, der auf einem Trugschluß ruht, Unkultur des
Gewerbes sei das Ergebnis mangelnder künstlerischer
Faktoren, nicht vor allem mangelnden sach-ethischen
Empfindens! Der Stuhl, die Lampe, das Haus wird

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