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Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner u. Sammler — 14.1917

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Nr. 32 (11. Mai 1917)
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https://doi.org/10.11588/diglit.54676#0206

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196

DER KUNSTMARKT

W. Trübner, H. Urban, E. Verboeckhoven, S. L. Wenban,
J. Wenglein, A. Wenk, E. Zimmermann, L. v. Zumbusch,
IL v. Zügel u. a. m.
Besichtigung am 18., 19. und 21. Mai in der Galerie
Helbing. Hieran reiht sich am 22. Mai 1917 die Ver-
steigerung der Sammlung. — Der mit 21 Kupferdrucktafeln
ausgestattete Katalog kostet 3 M.
München. Anfang Juni werden in der Galerie Helbing
aus dem Besitze der Aachener Museen alte Gemälde
Skulpturen, Schnitzereien und Möbel versteigert, die, wie
Direktor Dr. Schweitzer im Vorwort zu dem ausführlich
bearbeiteten Katalog sagt, ihrer überwiegenden Zahl nach
aus der bekannten ehemaligen Sammlung der Bildhauers
Moest in Köln stammen. Ein großer Teil dieser 1907 von
der Stadt Aachen erworbenen Sammlung wurde in dortige
Museen eingereiht. Die Zurückstellung der jetzt zum
Verkauf gelangenden Bestände sollte bis zur Errichtung
des alle Sammlungen der Stadt Aachen unfassenden ge-
planten großen Museumsgebäudes erfolgen. Der Krieg
aber hat diesen Plan wohl auf unabsehbare Zeit ver-
schoben. Für diese ganze Sammlung, die nunmehr ver-
äußert werden soll, war kein Platz vorhanden. Es wäre
aber ebenso unrecht gegen die Werke selbst, wie unwirt-
schaftlich für die Stadt Aachen gewesen, die nunmehr im
Katalog vereinigten Werke viele Jahre in Speichern zu
magazinieren. Der Museumsausschuß der Stadt Aachen
faßte daher den Entschluß, die Sammlung in München bei
Helbing auf dem Wege der Versteigerung zu veräußern
und so allen Sammlern und Interessenten Gelegenheit zu
bieten, ihnen begehrenswert erscheinende Werke zu er-
werben.

Unter den Gemälden dürfte das große zweiteilige Bild,
das sich aus den Flügeln eines Wandaltares, der früher in
Kronach (Oberfranken) war, zusammensetzt und den Mar-
tyrertod des hl. Kilian zeigt, datiert 1521, für süddeutsche
Museen von Interesse sein. Das Bild zeigt alle charakte-
ristischen Merkmale der Donauschule, von der Bilder nicht
allzuhäufig auf dem Kunstmarkte zu finden sind. Das
gleiche gilt von den beiden kleineren Tafeln mit Abend-
mahl und Kreuzigung, die von einem ähnlich zusammen-
gestellten Altar, wie der bekannte Mömpelgarter Altar in
Wien, stammen müssen. Auch das interessante Porträt
eines alten Mannes, das der Ulmer Schule zugewiesen
werden muß, und die Westfälische Kreuzigung, Christus
nimmt Abschied von seiner Mutter, Antwerpener Schule
um 1520, sind Stücke, die einem deutschen Museum er-
halten bleiben müssen.
Unter den 230 Nummern Skulpturen sind viele vor-
treffliche Stücke. Die süddeutschen Arbeiten, die nieder-
rheinischen und westfälischen Bildwerke sind besonders
zahlreich und in sehr charakteristischen Proben vorhanden.
Die recht guten flämischen Einzelfiguren, Gruppen und
Reliefs stammen fast alle aus Schnitzaltären. Sowie bei-
nahe alle deutschen Gegenden in typischen Werken ver-
treten sind, so gibt diese Sammlung auch der Zeit nach rasch
einen guten Überblick über die Entwicklung der deutschen
Holzskulpturen vom 14. bis zum Beginn des 19. Jahr-
hunderts. -- Die Möbel und Schnitzereien sind in
ihrer überwiegenden Zahl nach aus Rheinland und West-
falen; namentlich viele hübsche Truhen sind darunter, wie
unter den Schnitzereien die Füllungen der Zahl nach weit
überwiegen.

Galerie ßelbing, Machen
iiiiviiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinii im iiiiiiiiiiiinii nun niiiiiiiiiiiiiiiiiiini 11111111111111111111111111
Porzellansammlung Czermak
Machen
Bemalte Geschirre und Gefäße
oorwiegend deutscher ITlanuiakturen
des 18. Jahrhunderts
VGRSTeiSERUn®: 15. [Rai 1917
Katalog mit Vorwort von Dir. Prof. Pazaurek, bearbeitet von
Dr. kill, mit 16 Tafeln, Preis 4 Ulark

Wegen Beifügens von Prospekten
wende man sich an die Geschäftsstelle von
Kunstchronik und Kunstmarkt
in Leipzig, Hospitalstraße 11a.

Wir sudien
Original-
Radierungen
von
ANDERS
ZORN
Galerie Commeter
Hamburg
Hermannstraße 37

Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig, Hospitalstraße 11a
Druck von Ernst Hedrich Nachf., g.m.b.h., Leipzig
 
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