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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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2. Septemberheft
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Kunstauktionen / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Die Kulturmesse in Leipzig und Frankfurt a. Main / Schweizerische Kunstchronik / Die italienische Kunstwelt / Aus dem Pariser Kunstleben
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0043

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Chodowiecki sieht man die gesuchtesten Blätter, darunter das
„Cabinet d’un peintre* in hervorragendem Abdruck. Schließlich
verdient die große Serie der Schweizer Ansichten, Trachten
usw. besondere Aufmerksamkeit. Auch die Reihe der Farben-
drucke interessiert.

fcankfuct a. jvu

In der von uns angekündigten Auktion des Kunstbesitzes
der Villa Guiolettstraße 18 in F r an k f u r t a. M. wurden bei
Rudolf Bangel unter anderem folgende bemerkenswerte Preise
für Gemälde erzielt: Rosa Bonheur (Ochse) 6700 Mk., Anton Burger
(Mainlandschaft) 2400 Mk., Louis Gallait (Sintflut) 4500 Mk., Hugo
Kauffmann (Lesende Alte) 3600 Mk. Ein Porträt von Lenbach
brachte 23 000 Mk , ein Gabriel
Max (Gebet) 6900 Mk., ein Carl
Morgenstern 4000 Mk., ein
E. A. Normann (Fjord) 3400Mk.,
ein G. A. Rasmußen (Fjord)

7200 Mk., ein A. Schreyer
(Fünfgespann) 4000 Mk., ein
Anton Seitz (Mutterglück)

5100 Mk.

KieL

Lipsius & Tischer
versteigern demnächst, wie
wir hören, eine große Privat-
sammlung alter Kupferstiche,

Radierungen und Holzschnitte,
darunter ganz seltene Blätter
von Dürer, Bartolozzi, Duclos,

Aug. Kauffmann, Wollet u. a.

Köln.

Am 14. und 15. Oktober
hat das Kölner Kunst-
und Auktionshaus G.
m. b. H. seine erste große Ver-
steigerung. Sie findet in den
Räumen des Kunstgewerbe-
hauses Malmede und Geißen-
dörfer statt. Zum Ausgebot
kommt eine Sammlung von
Gemälden alter Meister aus
dem Besitze des Geheimrates
Dr. Koennecke - Marburg,
des Professors Dr. Wedewer-
Wiesbaden sowie aus anderem
Privatbesitz. Das Vorwort zu
dem reich illustrierten und
kunstwissenschaftlich bear-
beiteten Katalog schrieb Pro-
fessor Dr. Walter Bombe.

Unter den deutschen Meister-
bildern ragen zwei C r a n a c h
hervor, ein männliches Bildnis
und eine Caritas, dann ein Bartholomäus Z e i t b 1 o m „Die
Taufe Christi“, unter den vlämischen Stücken ein der Werk-
statt des Dierck B o u t s angehörender Flügelaltar, auf zwölf
großen Tafeln Episoden aus dem Leben des Jacobus Major
darstellend, ferner ein dem Quentin M a s s y s oder Cornelios
van dem Capelle zugeschriebenes „Gleichnis vom ungerechten
Verwalter“, das dem Bilde in Windsor Castle und dem bei Lepke
seinerzeit versteigerten Oppenheimschen Gemälde nahesteht.
Eine Susanna von Franc Floris, eine Anbetung aus der Werk-
statt des Barent van Orley, ein Sebastian Francken zählen
gleichfalls zu den bemerkenswertesten Stücken der Sammlung,
die übrigens auch in ihrer Serie holländischer Bilder von Interesse
ist. Ein „Ecce homo“ des Jan Sanders van Hamessen,
des sog. Braunschweiger Monogrammisten, hat Bedeutung. Gut

vertreten sind Pietro van Laar, Pietro de Molyn, Codde, Jan
Miense Molenaer, Isaak van O s t a d e. Von Philipp van Dyk
stammt ein Bildnis der Ulrike Eleonore von Schweden. Unter
den italienischen Bildern sieht man zwei Palma Giovane, einen
Bronzino, zwei Magnasco. Auch die französische Malerei
des 16. bis 18. Jahrhunderts ist hier durch Bilder von Rang
repräsentiert. An der Spitze der Spanier der Sammlung steht
ein heil. Franz, den Professor Bombe dem Murillo zuspricht.

Jvlüncben.

Am 19. und 20 September versteigert die Galerie H e 1 b i n g
Porzellane, Antiquitäten, alte Möbel, früh- und spätgotische Holz-
plastik, alte und neue Meisterbilder aus den Münchener Samm-
lungen Kapellmeister Franz
B e i d 1 e r und E n t r e, sowie
aus anderem Münchener Pri-
vatbesitz und süddeutschem
Museumsbesitz. Der Katalog
verzeichnet 423 Nummern,
darunter wertvolles Steinzeug
und Porzellan, mitteldeutsche
Gläser, Arbeiten in Metall.
Unter den Möbeln findet sich
ein italienisches Kabinett-
schränkchen vom Ende des
16. Jahrhunderts, einSchweizer
Buffett (um 1700), eine
Rokokko-Garnitur (Holland),
eine Garnitur aus markgräf-
lich Bayreuthschem Besitz
(1800—1810). Unter den Ge-
mälden sieht man einen Patinir
(hl. Hieronymus), einen Jörg
Ziegler, Meister von Messkirch
(St. Gangolf) u. a.

*

Am 1. Oktober folgt bei
Helbing dieAuktion von Kunst-
werken aus dem Besitze
Stallforth - Wiesbaden und
anderen süddeutschen Samm-
lungen. Sehr gewählt ist da
die Kollektion der alten
Meister mit den Namen Jörg
Breu, Hieronymus Bosch, Franz
Francken, Hans von Kulm-
bach, George Desmarejs (geb.
1697 in Stockholm). Auch die
italienischen Schulen des 16.
bis 18. Jahrhunderts sind in
diesen Sammlungen charak-
teristisch vertreten. Der mit
zahlreichen Bildertafeln ge-
schmückte Katalog vermerkt
202 Nummern.

Aus der jYlufeumsiüelt

JNeuet’iüet’bungen dev BettUnct? jYlufeen.

Das K u p f e r s t i c h k a b i n e 11 kaufte unter anderm an:
Moritz von Schwind, 5 Holzschnitte, Probedrucke zu „Aschen-
brödel“, „Sängerkrieg“, Julius Pascin, 9 Radierungen, Louis Le-
grand, Ballettszene, Paul Gaugin, Liebespaar, Paul Signae, Fluß-
landschaft, Georg Minne, Taufe Christi, Henri Matisse, Weibl. Akt.

*

Das Münzkabinett erhielt zum Geschenk: 300 Gutscheine
und Notmünzen der Kriegszeit (die verschiedenen Ausgabestellen).
Ankauf: Bronzesiegelstempel des Bischofs Albert von Freising
(1158 -1184).

Martin Schongauer, Hochfüllung mit einer Eule

Auktion Vincent Mayer-Freiburg bei Paul Cassirer, Berlin

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