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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

DOI Heft:
2. Oktoberheft
DOI Artikel:
Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Die deutsche Ein- und Ausfuhr von Kunstwerken / Kunsthandel und Leipziger Messen in aller Zeiten / Die Altonaer Dienststelle für Kunstschrift / Schweizerische Kunstchronik / Vom holländischen Kunstmarkt / Eine künstlerische Spielkarte in Amerika / Aus dem Pariser Kunstleben / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0087

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Die Galerie Heinemann zeigt zum Gedächtnis Johann
Wilhelm Schirmers eine große Kollektion von Landschaften
und Handzeichnungen des 1863 in Karlsruhe verstorbenen Meisters.

*

Im Graphischen Kabinett der Modernen Galerie (Thann-
hauser), M ü n c h e n , wurde eine Ausstellung der neuen graphi-
schen Arbeiten von Robert G e n i n eröffnet.

JHütmbecg.

Man schreibt uns aus Nürnberg: Der Albrecht Dürer-
Verein eröffnete in der Kunsthalle am Marientor eine Ausstellung
von Werken moderner Münchener Künstler. Ausgehend von
dem Gesichtspunkle, daß ein Künstler nur dann richtig zur Geltung
gebracht werden kann, wenn ihm in der Auswahl der für ihn
charakteristischen Werke möglichst freie Hand gelassen wird, hat
die Ausstellungsleitung die Künstler persönlich in ihren Ateliers
besucht und gemeinsam mit ihnen die Ausstellung vorbereitet.
Die weitere Folge dieses Vorgehens war, daß die einzelnen
Künstler in der Ausstellung je für sich geschlossen zur Anschauung
gebracht worden sind. Die neu ausgestellten Werke gehören
vorzugsweise der neuesten Zeit an, sind aber daneben durch
ältere für die Beurteilung der künstlerischen Entwicklung wichtige
Arbeiten ergänzt. Vertreten sind an Malern Otto Dill, Karl
Faber, Julius Graumann, Wilhelm Rupprecht (Hinterglas-
malereien) und Otto Weil; an Bildhauern Prof. Fritz Behn, Fritz
Claus und Richard Knecht; weiter der Architekt Wolfgang Vogl
und Fräulein Anna Reinhart mit einer Kollektion dekorativer
Stoffpuppen.

* *

*

Anläßlich des 80. Todestages von Josef Anton Koch ver-
anstaltete das Ferdinandeum in Innsbruck eine Aus-
stellung, die eine reiche Reihe von Gemälden und Zeichnungen
dieses Erneuerers der heroischen Landschaftsmalerei umfaßte.
Koch war ein gebürtiger Tiroler. Für die Gedächtnisausstellung
gab das Ferdinandeum einen kleinen Katalog heraus, dessen Text
von Dr. Josef Garber verfaßt ist.

Kalblederband, braun marmoriert mit Gold- u. Silberpr.
Franzos. 18. Jahrh.

Auktion 89 bei Oswald Weigel, Leipzig.

Anselm Feuerbach: Kinderakt. Studie zu den „balgenden
Knaben“ in der Städtischen Sammlung St. Gallen.

Sammlung L. bei Hollstein & Puppel, Berlin.

Die deutfcbß 6m= und Ausfubt? non
Kunfttnccken.

Sine Stngabc an das Rcicbsiüirtfcbafts-
minißetnum in Bceltn.

In den Kreisen des deutschen Kunsthandels erwartet man
die günstige Erledigung einer Eingabe, die der Verband des
deutschen Kunst- und Antiquitäten handeis, dessen
Vorsitzender A. S. D r e y in München ist, an das Reichswirt-
schaftsministerium bezüglich der Ein- und Ausfuhr von Kunst-
werken gerichtet hat. In dieser Eingabe wurde das Ministerium
ersucht, die Erlaubnis zur Einfuhr vonKunstwerken
nach Deutschland zu erteilen. „Die Existenz des deutschen
Kunst- und Antiquitätenhandels hängt — so heißt es in der Ein-
gabe des Verbandes — davon ab, daß ihm die Möglichkeit ge-
wahrt bleibt, die für seine ausländischen Kunden geeigneten Gegen-
stände im Ausland kaufen und nach Deutschland einführen zu
können. Diese Möglichkeit wird gleichzeitig die Erhaltung unseres
deutschen Kunstbesitzes wesentlich erleichtern. Die wirtschaftliche
Möglichkeit solcher Warenbeschaffung im Ausland ist in einer
großen Zahl kunstreicher Länder mit derzeit schwacher
Valuta — in den ehemals österreichisch-ungarischen
und russischen Gebieten und zweifellos auch in Italien —
gegeben. Den Erwerb von Kunstgegenständen in diesen Ländern
durch deutsche Wiederverkäufer behindern, heißt, diese wirtschaft-
lichen Chancen ausschließlich unserer Auslandskonkurrenz zu-
weisen. Es ist aber bestimmt auch für den deutschen Kunst-
handel die Möglichkeit gegeben, auf den großen Kunstmärkten
in Frankreich und England Kunstwerke mit günstigen

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