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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

DOI Heft:
1. Aprilheft
DOI Artikel:
Der Künstlerprotest / Kunstausstellungen / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Aus der Kunstwelt Italien / Aus dem Pariser Kunstleben / Vom Londoner Kunstmarkt / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Dürer-Miniaturen? / Der 6. April 1520 / Radierungen von E. M. Lilien / Der Künstlerprotest / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0308

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aufbewahrt wurden. Die letzte Spur aller drei Bände führt bis
ins Jahr 1467 zu Philippe le Bon zurück und dann verschwanden
sie vier ganze Jahrhunderte lang.

Unter den 14 englischen Handschriften war die kostbarste
die „Apocalypse mit dem Commentar des Berengaudus“
(5700 Pfd.), wahrscheinlich im Augustinerkloster zu Canter-
bury begonnen und in Italien vollendet. Eine zeitlang war das
Buch der Bibliothek Papst Clement IX. einverleibt. (Devgantz.)
Der in Longner Hall aufgefundene Shakespeare, auf den
alle Anwesenden spitzten — vor allem die Amerikaner — kam
garnicht zur öffentlichen Versteigerung, da Quaritchs, in privater
Abmachung mit Sothebys, das Büchlein an sich gebracht hatten.
Preis und Bestimmung werden vorläufig noch geheim gehalten,
man vermutet aber, daß diese Perle, deren Preis man rund auf
15—16 000 Pfd. einschätzt, den Mittelpunkt einer sehr berühmten
Sammlung bilden wird. Quaritchs kauften ferner um je 4000 Pfd.
den Psalter John of Gaunts, etwa um das Jahr 1300 entstanden,
und das Stundenbuch der Königin Elisabeth, Gattin König
Heinrich VII. von England. „Das Leben und die Wunderwerke
des Heiligen Cuthbert“, ein wundervolles Exemplar der früh-
englischen Kunst aus dem Jahre 1180, in der Stadt Durham her-
gestellt, wurde für 5000 Pfd. angekauft. (Quaritch.) Denselben
Preis entrichtete die Firma auch für den mit sechs Medaillons
(das Leben St. Olafs) ausgestatteten Carron Psalter (1240—1250).
Im Jahre 1800 wurde die Handschrift um — sage und schreibe
70 Schilling in London verkauft!

Bei den Velindrucken war wieder Quaritch der Haupt-
käufer; das wertvollste Buch war Justinians „Institutiones“ aus
dem Jahre 1468 (1400 Pfd.). Plinius „Historiae Naturalis“,
1472, brachte 1200 Pfd. St., während F. Müller u. Co., Amsterdam,
die „Cosmographia“ von Ptolomaeus aus dem Jahre 1482 um
690 Pfd. erwarben.

JSeueüfcbeinungenctcs ßücbetnnacktes-

Emil Waldmann: August Gaul. Verlag von Paul
C a s s 1 r e r, Berlin 1919.

Wenige moderne Skulpturen haben einen so ausgesprochen
monumentalen Zug, wie die Tierplastiken August Gauls. Es
liegt etwas großes in der Auffassung des tierischen Körpers, in
der Festhaltung des Wesens jedes einzelnen Tieres, in der Dar-
stellung des einfachen Seins, mehr als der Bewegung, die nur
selten zur Bewegtheit wird, in der schlichten, gleichsam zu-
sammenfassenden, technisch durchaus hochstehenden und reiz-
vollen Behandlung des Materials. Sehr willkommen ist uns daher
ein Überblick über die Tätigkeit des vor kurzem fünfzig Jahre
alt gewordenen Künstlers, wie er uns in dem vorliegenden kleinen
Buche Emil Waldmanns dargeboten wird. In anregender, durch-
aus gemeinverständlicher Weise werden hier mit Hilfe einer
größeren Anzahl von Abbildungen Werdegang und Lebenswerk
des Künstlers, seine Entwicklung, die nach Anfängen bei Paul
Meyerheim und Reinhold Begas in den Kreis Adolf Hildebrands
und Louis Tuaillons führt, und seine einzelnen Arbeiten in Bronze
und Stein geschildert. Die Abbildungen der Hauptwerke sind
dankenswert, wenn auch einzelne etwas klein geraten sind, und
von den feinen Zeichnungen des Bildhauers bekommt man aus
einigen im Text verstreuten Illustrationen einen guten Begriff.
Ein wenig vermissen wir Besprechung und Abbildung seiner vor-
trefflichen Radierungen und Lithographien, hingegen ist Lieber-
manns Bildniszeichnung eine erfreuliche Beigabe.

Gustav Glück.

*

Kostümkunde für Sammler. Von Hans Mütze I.
(Bibliothek für Kunst-und Antiquitätensammler Band 15). Richard
Carl Schmidt & Co., Berlin.

Das vorliegende Buch will keine Entwicklungsgeschichte der
Tracht sein, sondern dem Sammler und Liebhaber von Original-
Kleidungsstücken Anregung und Aufschluß geben: Anregung, nach
welcher Richtung hin gesammelt und geforscht werden kann und
Aufschluß über das bereits in unserm Besitz Befindliche. Daher
beschäftigt es sich lediglich mit dem, was dem Sammler von

Vergangenem und Gegenwärtigem erreichbar ist. Wenn somit der
Verfasser bei Abfassung dieses Buches in erster Linie die Be-
dürfnisse des Sammlers im Auge hatte, wendet sich das Buch
doch schließlich an einen weiteren Leserkreis als an Sammler
alter Kostüme.

Jeder Gebildete, der sich für Kostümkunde und Kultur-
geschichte interessiert, wird an dem schönen, reichillustrierten
Buch Gefallen finden.

Hcittcbciften.

Die von Hans Sachs herausgegebene Zeitschrift des Ver-
eins der Plakatfreunde in Berlin „Das Plakat“ bringt im
Februarheft an erster Stelle einen Artikel von Professor Dr.
Gustav E. Pazaurek über Karl Sigrist. Im gleichen reich
illustrierten Hefte schreibt Regierungsbaumeister a. D. Hans
Meyer über „Die Gebührenordnung für die Gebrauchsgraphik“.
Im Märzheft des „Plakats“ wird Carl Stromeyer von Wilhelm
Haase-Lampe gewürdigt. „Die Werbemittel der Maschinen-
industrie bespricht Hugo Hillig-Hamburg, „Mode-Industrie und
Reklame“ Dr. Joachim v. Bülow.

Theodor F r i m m e 1 s Studien und Skizzen zur Gemälde-
kunde (Wien, Verlag Gerold & Co.) bringen in ihrem Märzheft
die Fortsetzung von Frimmels Besprechung der Altwiener Ge-
mäldesammlungen. Im gleichen Hefte veröffentlicht der Direktor
der Wiener Galerie Garrach Dr. Josef Dernjac „Mitteilungen“
aus dieser Privatgalerie.

Die von Hans Goltz im Goltzverlag, München, heraus-
gegebene und von Dr. Leopold Zahn geleitete Zeitschrift „Der
Ararat“ bringt in ihrem Februar-Märzheft eine autobiographische
Skizze von Georg Schrimpf, ferner einen Artikel über die neue
Monumentalskulptur in Rußland, zahlreiche Mitteilungen, sowie
auch literarische Beiträge, wie z. B. das von Paul Wiegier
dichterisch übertragene Gedicht von Paul Verlaines „Pierrot“, die
von Ernst Stadler übersetzten „Gebete der Demut“ von Francis
Jammes u. s. w.


Au

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des In- und Auslandes

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Viktoriastraße Nr. 26a

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Alte und moderne Kunst — Medaillen
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Rudolf Kube, Inh. Dr. Hoffmann

BERLIN SW. 48 Wilhelm Straße 33

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