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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

DOI Heft:
1. Aprilheft
DOI Artikel:
Der Künstlerprotest / Kunstausstellungen / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Aus der Kunstwelt Italien / Aus dem Pariser Kunstleben / Vom Londoner Kunstmarkt / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Dürer-Miniaturen? / Der 6. April 1520 / Radierungen von E. M. Lilien / Der Künstlerprotest / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0309

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Kunsthistoriker Dr. Sterling sendet der Neuen Zürcher Zeitung
nachstehendes Telegratnm aus Genf: „Ich beeile mich, Ihnen von
der Entdeckung von Miniaturen Albrecht Dürers Mitteilung zu
machen. Herr Delarue, Konservator der hiesigen Universitäts-
bibliothek, entdeckte beim Besuche von Olschkis Cabinet du
bibliophile genevois in einer ihm vorgelegten und mit Olschki
gemeinschaftlich geprüften Pergamenthandschrift das wohlbekannte
Monogramm Dürers, das so harmonisch mit der Malerei ver-
bunden ist, daß es in vollen vier Jahrhunderten von keinem der
vielen Besitzer der Handschrift und prüfenden Kunstkenner be-
merkt wurde. Nach genauester Forschung stellten Delarue und
Olschki das Monogramm auf elf blattgroßen Miniaturen fest, die
somit von dem Nürnberger Meister ausgeführt wären, der als
Miniaturmaler bisher noch unbekannt war.“

Die Pergamenthandschrift, die die angeblichen Miniaturen
Dürers enthalten soll, befindet sich in einer Kollektion von
83 seltenen Handschriften, die bei Leo S. Olschki in Genf
jetzt ausgestellt sind und deren Katalog dem „Kunstwanderer“
eingesandt wurde. Kostbar ist namentlich die Reihe der Livres
d’heures, die sich in der Sammlung befinden.

Det? 6. April 1520.

Zu Raffaels Gedächtnis fand auf dem Kapitol in R o m
eine große Feier statt. Auch in Florenz und den andern Kunst-
städten Italiens wurde der 400. Todestag des Meisters festlich
begangen. In Berlin versammelten sich die Kunstkreise im
Teppichsaal des Kaiser Friedrich-Museums. Kultusminister
H a e n i s c h huldigte dem Genius Raffael und gab der Hoffnung
Ausdruck, daß in der Verehrung für die Großen der Kunst die
Beziehungen der durch den Krieg entzweiten Völker sich wieder
hersteilen möchten. Die Festrede hielt der Raffael-Forscher
Professor Dr. Oskar F i s c h e I.

Radierungen non 6. JYL Ulten.

Bei Halm und Goldmann in Wien ist soeben ein
Verzeichnis der Radierungen von E. M. Lilien erschienen.
Dieser Lilien-Katalog, der schon 1917 veröffentlicht werden sollte
und für den Adolph Donath eine Einleitung schrieb, prä-
sentiert sich mit seinen zahlreichen Abbildungen nach den her-
vorragendsten Blättern des Berliner Künstlers äußerst vornehm
und geschmackvoll. 199 Radierungen Liliens sind hier aufge-
führt, darunter seine Meisterblätter aus Palästina, seine charak-
teristischen Porträts und seine radierten Stimmungen aus Galizien
und der Tatra.

Der KCinftlerprotelL

Die vom Wirtschaftlichen Verband bildender
Künstler Berlins angekündigte und von Artur Kampf als
Ehrenvorsitzenden sowie Otto Marcus als Vorsitzenden des
Verbandes einberufene Versammlung gegen die Luxussteuer
auf Kunstwerke findet nunmehr Montag, den 19. April, abends
7V2 Uhr im ehemaligen Herrenhause zu Berlin (Plenarsitzungssaal)
Leipziger Straße 3/4 statt. Es werden sprechen: Syndikus
Rechtsanwalt Kodlin, ferner die Künstler Hans Baluschek, Herrn.
Hosäus, E. M. Lilien, Max Pechstein, Max Schlichting sowie
Pariementarier der verschiedenen Parteien. (Siehe auch: Der
Künstlerprotest, Seite 299 des vorliegenden Heftes.)

Kleine Kunllnacb richten.

Inden Holländischen Kunstbrief, den wir im
zweiten Februarheft des „Kunstwanderers“ veröffentlichten, haben
sich leider eine Reihe sinnstörender Druckfehler eingeschlichen.

ln dem Satze, der von einem van Dyck zugeschriebenen Porträt
spricht, soll es richtig heißen: ... „in dem Goudstlkker
(nicht Gondstikker) wegen einer Inschrift auf der Rückseite einen
Vicomte de Vilain erkennen zu müssen glaubte.“

Eine Ausstellung deutscher Einbandkunst veranstaltet der Jakob
Krausse-Bund, die Vereinigung deutscher Kunstbuchbinder
(Vorsitzender Paul Kersten, Berlin-Schöneberg) im Herbst
dieses Jahres im Berliner Kunstgewerbe-Museum.

I-

^iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiimiiiMiiimiiiiiiiii|

KUPFER STICH-AUKTION

E bei E

C. G. Boerner-Leipzig

i Universitätsstraße 26

vom 3. bis 8. Mai 1920.

SAMMLUNG

I Paul Qaisotinierlin j

Kupferstiche alter Meister

erster Teil A—F

dabei ein fast vollständiges -

Dürer-Werk

= 5

ersten Ranges.

1 Preis des Kataloges mit einem Farbendruck, 45 Licht- jf

1 drucktafeln und zahlreichen Textillustrationen 30 Mark, s

ohne die Lichtdrucktafeln 10 Mark.

äiiiimiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiimiiiimiiiiiui!iiiiuii!iiiiiiii!iiiiiiiiiiimimiiiiMtimiiiiiiiiiiiiiimiiiiimiii!imiiiii‘iiimi!i!!iiiiiM

| GEMÄLDE | GRAPHIK

| Plastik | Kunstgewerbe §§

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Ml NO RITEN STR. 21

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Redaktionsschluss für die 2. Aprilnummer: 21. April. — Redaktionsschluss für die 1. Mainummer: 5. Mai

Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

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