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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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2. Aprilheft
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Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Aus der Kunstwelt Italiens / Schweizerische Kunstchronik / Vom Londoner Kunstmarkt / Aus dem Pariser Kunstleben / Die Künstlerische Briefmarke / Die Stickerei-Stube der Frau Irene Eucken / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Aus der Künstlerwelt / Denkmalpflege und Heimatschutz
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0325

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bildlicher Musterwohnhausbauten „in verschiedenen
neuen Ersatzbauweisen, ausgestattet mit allen Einrichtungen, die
für ein gesundes wohnliches Heim erforderlich sind, wobei auch
die Ziele des Kleingartenbaues durch Mustergärten weitesten
Volkskreisen vorgeführt werden sollen.“

*

Zum Besten der Errichtung einer Ausstellungshalle in Ham-
burg findet gegenwärtig in der Kunsthalle eine Ausstellung
von Gemälden, Plastiken und kunstgewerblichen Gegenständen
statt, die von der Hamburger Künstlerschaft gestiftet worden
sind. Diese Ausstellung weist eine Reihe von Kunstwerken auf,
die sehr gut außerhalb des Rahmens einer Kunst-Lotterie gezeigt
werden können. Es sind Werke von: Ahlers-Hestermann, Czeschka,
Schmitt*Rottluff, Neide, Zeller, Liebermann, Melzer, Maetzel,
Davidsen, Illies, Bildhauer Ulmer, Bildhauer Hamann, Bildhauer
Vield und vidlen anderen. Für Mk. 10 pro Los kann man also
ein gutes Gemälde oder eine Plastik wie auch kunstgewerbliche
Arbeiten gewinnen. Die Ziehung findet am 7. Mai statt. Die
Gewinne können in der Zeit vom 17. bis 19. Mai in der Staatl.
Kunstgewerbeschule, Lerchenfeld, abgeholt werden.

*

In der Galerie Commeter: 8. Ausstellung der
Kräfte; Kinner von Dresler, Farbdichtungen. Außerdem stellt
Willy Davidson Gemälde aus.

Köln.

Hermann Abels hat aus dem Besitze von Vincent
Meyer in Freiburg die komplette Sammlung Hand-
zeichnungen deutscher, österreichischer, holländischer, fran-
zösischer und englischer Meister erworben. Im kommenden
Monat wird die Kollektion erstmalig im graphischen Kabinett des
Kunstsalons Abels ausgestellt. Ein illustrierter Katalog ist in
Vorbereitung.

*

Das Kunsthaus Wilhelm Goyert zeigt z. Zt. in seiner
graphischen Abteilung eine Kollektiv-Ausstellung Radierungen von
Professor Reifferscheidt und Walter Wa e n t i g. Im Verlag
des Hauses erschienen soeben zwei Mappenwerke „Köln“ und
„Der Rhein“ des Kölner Radierers Paul Prött (Supskription auf
5 Mappen auf feinstem Japan-Pergament ä Mk. 1000, auf 50 Mappen
auf bestem Japan ä Mk. 600, auf 100 Mappen auf geschöpftem
Bütten ä Mk. 400). Goyert wird übrigens, wie man uns berichtet,
gegen Mitte dieses Jahres eine Gemälde-Galerie großen Stils und
moderne Vortragsräume eröffnen.

Leipzig.

Galerie Del Vecchio, Leipzig. April-Mai-Ausstellung:
Sonder-Ausstellung Albert Spethmann, München, 16 Werke.
Ausstellung von Werken einiger Mitglieder der Münchner Künstler-
genossenschaft, darunter: M. Landschreiber, Ad. Mex, Prof. J.
Herrmannsdörfer, Alex Weise, v. Korzeniewsky, Ad. Kapfhauer,
Götz-Räcknitz u. v. a. m. An Einzelwerken gelangte zur Aus-
stellung: Chr. Heuser, Prof. Ed. ürützner, Prof. Aug. Fink, Fr.
Stattler, Ad. Stademann, E. M. Geyger, Frank-Krause, A. J. Franke,
G. v. Canal, D. Thomassin, Prof. Robert Schleich, Prof. Eduard
Schleich sen., Prof. L. Voltz, Prof. Ad. Kunz, Prof. Paul Flickei,
C. Felber, N. Meyer-Basel, A Büchtger u. v. a. m. An Graphiken
sind vertreten: Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Franz v. Stuck,
Otto Greiner, Hans Meid, Ad. Menzel, Max Klinger.

jYlüncben.

Am 17. April eröffnete der Verein Münchner Aqua-
rellisten eine Sonderausstellung im Kunstverein.

*

Bei Thannhauser (graphisches Kabinett) stellt A.
Müller Zeichnungen aus. C a s p a r i gliederte seiner Galerie
eine Abteilung für alte und neue Graphik an.

Kunßaukttoneru

Beclin.

Bei L e p k e werden am 4. Mai Ölgemälde, Aquarelle
Pastelle und Zeichnungen von ersten Meistern unserer Zeit
versteigert. Unter den 257 Nummern des Katalogs sind die
Namen Ed. v. Gebhardt Franz Skarbina, Walter
L e i s t i k o w, Max Liebermann, Lovis C o r i n t h u. a. ver-
merkt. Mit größeren Bildern sind A. Rasmussen, J. Götzenberger,
F. Kallmorgen u. a. vertreten. Schließlich sind noch Bilder von
A. Achenbach, A. Calame, Louis Douzette, Paul
Meyerheim, Karl Bennewitz von Löfen, Theodor
Hagen und Defregger hervorzuheben.

Frankfurt a. jvt-

Rudolf B a n g e 1 s Kunstauktionshaus in Frankfurt a. M. gibt
soeben seinen 1000. Katalog über Gemälde erster alter Meister
aus der Sammlung des Fürsten zu Erbach-Schönberg heraus.
Im Vorwort des vornehm ausgestatteten mit 31 Abbildungstafeln
geschmückten Buches wird erwähnt, daß die Firma zu gleicher
Zeit das Fest ihres 50jährigen Bestehens begeht. Getreu ihren
seitherigen Bestrebungen wird anläßlich des 1000. Jubiläums eine
besondere Sammlung zur Versteigerung gestellt. Als Hauptstücke
der Kollektion nennt der Katalog den Rubens aus der Sammlung
des Herzogs von Orleans, den David Teniers d. J. aus Kollektion
Bernart und dem großen J. van Goyen. Das 16. Jahrhundert ist
u. a. mit Jan Gossart, Joos van Cleve und einer Lombard ge-
nannter Marie gut vertreten, das 17. Jahrhundert durch zahlreiche
Arbeiten der holländischen Schule (Heemskerk, Honthorst,
de Jongh, Molenaer, Putter, A. Teniers, Vereist, Verstangen,
Verschuring, Verwilt), das 18. Jahrh. durch zahlreiche vorzügliche
Familienporträts, darunter Werke der ersten Bildnismaler ihrer
Zeit, Joh. Hch. Tischbein und J. G. Ziesenis. Ein Verboekhoven
und ein Navez beschließen die stattliche Reihe der 63 Gemälde.
Auf den seltenen Perser-Seidenteppich aus dem 17. Jahrhundert
Nr. 64 sei besonders hingewiesen.

Aus dev Jvfufeumsz und Sammlet?toelh

Jiet’üotH’agcnde Schenkung füt? das Bt?iti(che
jYlufeutru

Das Britische Museum erhielt von Lord Rosebery
einen Band Federzeichnungen auf Velin, die man Mantegna zu-
geschrieben hat, was aber bestritten wurde, wiewohl der Künstler
stark von Mantegna beeinflußt wurde und wahrscheinlich unter
seinen Schülern und Anhängern in Padua zu suchen ist.

Das Museum selbst macht, wie man uns schreibt, folgende
Angaben über dieses seltene Werk: In neueren Zeiten ist wenig
darüber veröffentlicht worden. Kristeller erwähnt es kurz in
einer Aufstellung von Mantegna zugeschriebenen Werken, aber
nicht als authentisch. Im Jahre 1893 lieh Lord Rosebery das
Buch dem Britischen Museum zu Forschungszwecken, da Sir
Sidney Colvin, in Verbindung mit A. M. Huid, einen Katalog der
frühitalienischen Drucke des Museums vorbereitete. Im Zusammen-
hänge mit einem Stiche des „Todes Orpheus“, jetzt In Ham-
burg, wird das Buch darin kurz beschrieben, obwohl die
Zeichnung im Roseberyschen Buche damit nur lose zusammen-
hängt. Sie ist übrigens in der ersten Mappe der Dürer-Gesell-
schaft, zusammen mit dem Hamburger Stich, abgebildet worden,
um ein Faksimili von Dürers berühmten „Tode des Orpheus“ zu
bieten, das sich auch in der Hamburger Kunsthalle befindet.

Soweit aber bekannt wurde, ist keine andere moderne
Wiedergabe irgend eines Teiles des Buches erfolgt. Die ganzen
Zeichnungen sind i. J. 1795 von Francesco Novelli in Italien ge-
stochen und gedruckt worden, wobei allerdings viel von der
Schönheit der Originale durch Novelli’s Wiedergabe verloren
ging. Jedenfalls hat aber Novelli ln einer langatmigen Einleitung
Aufschluß über die Zeichnungen selbst gegeben. Das Buch
wurde, wie er behauptet, i. J. 1765 zu Padua aufgefunden, wo es

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