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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1./2. Juliheft
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Das staatliche Bauhaus in Weimar / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Londoner Kunstschau / Aus dem Pariser Kunstleben / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Seltene Autographen / Ein Archiv für Ärztebriefe / Fünf Andersen-Manuskripte aufgefunden / Entwicklung der deutschen Bücherei / Zwei Rembrandt der Sammlung Six in Amsterdam versteigert / Das deutsche Buch auf der finnländischen Messe / Die Hagia Sophia in Gefahr / Moderne Graphik / Neues vom Kunstantiquariat / Der Hamburger Künstlerrat an dem Reichstag / Der Kunstsammler Fritz von Gans † / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0434

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Düfleldocf.

Während die Galerie Flechtheim im Juli eine Ausstellung
von Gemälden des im Kriege gefallenen Wilhelm Alorgner
aus Soest veranstaltet, stellt das Graphische Kabinett
in Düsseldorf, das von J. B. Neumann, Berlin, übernommen
wurde, die Graphik des verstorbenen Künstlers aus. Der neueste,
wiederum reich illustrierte Katalog der Galerie Flechtheim bringt
eine vortreffliche Übersicht über Morgners nachgelassenes Werk.
Theodor Daeubler und Georg Tappert widmeten dem frühver-
storbenen Westfalen gut orientierende Artikel. Im Rahmen der
Sammlung „Junge Kunst“ (Verlag Klinkhardt & Biermann, Leipzig)
erscheint als Band XII: Wilhelm Morgner von Will Frieg.

frankfuct a. M.

Die Räumlichkeiten Hugo Helbings im Oppenheim-Palais
waren von den französischen Besatzungsbehörden mit Beschlag
belegt worden, sodaß Helbings Ausstellungsräume in die
Eschenheimer Anlage verlegt werden mußten. Nun nach der
Räumung Frankfurts befindet sich die Zweigstelle des Münchner
Kunsthauses wieder im Palais Oppenheim in der Bockenheimer
Landstraße. Geheimrat Helbing wird übrigens ehrenamtlich eine
Kunstauktion leiten, die während der nächsten Frankfurter
Kunstmesse veranstaltet wird. Die Begutachtung der zum Aus-
gebot kommenden Kunstwerke obliegt den Direktoren der Frank-
furter Museen. Der Überschuß der Versteigerung wird zum

Besten der Frankfurter Museen verwendet.

*

ln der Kunsthandlung Heinrich T r i 111 e r waren vom 15. Juni
bis 15. Juli Originalradierungen, Holzschnitte und Litographien
von Walter Gramatt6 und Fritz Schaefler ausgestellt.

*

Die diesjährige Sommerausstellung des Frankfurter Kunst-
vereins wird der heimischen Kunst gewidmet sein und die
Entwicklung der Malerei in Frankfurt während des
vergangenen Jahrhunderts zeigen. Von den Zeiten des Fürst-
primas Carl von Delberg, wo Cornelius nach Frankfurt kam, über
die Frankfurter Romantiker, über Veit, Röthel, Schwind, Steinle,
dann über Jacob Becker, Peter Becker, Carl Morgenstern, die
Frankfuit-Cronberger wie Burger, Dielmann, Rumpf, wird sie zu
den unter französischer Einwirkung stehenden wie Burnitz, Eysen,
Viktor Müller, Hausmann, Scholderer u. a. m. führen und schließ-
lich bei Thoma, Trübner, Sleinhausen, Boehle und Altheim enden.
Die Eröffnung der Ausstellung ist auf den 1. August festgesetzt.

Anlässlich des Heimganges von Max Klinger veranstaltet
der Kunstverein eine kleine Gedächtnis-Ausstellung aus Frank-
furter Privatbesitz.

*

Die Juli-Ausstellung in der Galerie Schneider bringt
eine Kollektion Landschaften und Figurenbilder von Ekkehard
Reuter Bad Homburg; die jungen Münchner Künstler August
Herzog und Max Rimboeck sind ebenfalls mit kleineren Kollek-
tionen Landschaften, Figurenbilder und Stilleben vertreten.
H. Buttersack, W. Coste, H. Daur, Ph. Helmer, W. Heinisch,
F. E. Morgenstern, O’Lynch, of Town, G. Schraegle, Ed. Steppes
haben Einzelwerke ausgestellt. Im Graphischen Kabinett
sind Zeichnungen von Prof. R. M ü 11 e r - Dresden, Radierungen
von Fried S t e r n - Frankfurt a. M., Erich B ü 11 n e r - Berlin,
Paul Herrmann Berlin und Hermann S t r u c k - Berlin, aus-
gestellt.

Hamburg.

Bei Commeter bringt die Juli-Ausstellung:
Gemälde von Gustav Hofmann-Grötzingen, Alessandro Magnasco
(Genua 1657-1749), Ludwig Neu (Frankfurt a. M.), H. Nigge-
mann (Hamburg), ferner illustrierte Bücher und Mappenwerke der
Gegenwart, Graphik von Wilhelm Wagner.

*

In der Kunstgewerbeschule wurden mehr als
20 000 Blätter des T apeten-Museums ausgestellt, das vom
Tapeten-Museunr E. V. in Hamburg begründet worden ist.
Freunde der Tapete, die sich im Besitz interessanter Tapeten

besonders älterer Zeiten befinden, werden gebeten, diese dem
Vorsitzenden des Vereins, Geh. Rat, G. Iven, Hamburg 1, oder
dem Schriftführer, Herrn. Brandt, Berlin N., Barfußstraße 1, zu
übersenden.

Köln.

Man schreibt uns aus Köln: Eine bemerkenswerte Aus-
stellung englisch - amerikanischer Graphik vom
Ende des XIX. Jahrhunderts bringt in diesem Monat der Kunst-
salon Abels. An erster Stelle seien die Meister Seymoor
H a d e n , Alfons L e g r o s und Mac Neil Whistler genannt,
die mit prachtvollen Arbeiten vertreten sind. Dann folgt
J. Pennel mit über 40 Radierungen reiner Industrie-Motive von
Duisburg-Ruhrort-New-York-Cincinati, Panama-Kanal, usw. Sehr
interessant sind seine 1914 entstandenen Lithographien mit An-
sichten von Berlin, unter denen „Wertheim“, die „A.-E.-G.“ und
„der Stettiner Bahnhof“ hervorragen. Von monumental - deko-
rativer Wirkung sind die Radierungen des Frank Brangwyn.
Sein „Castello della Ziza in Palermo“ und „die Kathedrale von
Dixmuiden“ sind wohl die Hauptblätter. Ganz anders, doch
äußerst beweglich ist der vielleicht angesehenste Architektur-
Radierer Londons, Charles J. Watson. Von seinen Ra-
dierungen sind besonders erwähnt „die Kathedrale von Char-
tres“. Unter den übrigen verdienen besondere Beachtung die
Engländer Macolm Osborne, Albany E. Howard, Charles Holroyd,
E. W. Charlton, Percival Gaskeil, Frank Newboldt, Oliver Hall,
Alfred East, Sidney Lee, Nicholson, William Monk, Hedley Fitton,
S. F. Crawford, Henry Winslow sowie die Amerikaner M. Mempes,
Donald S. Mac Laughlan, Hermann Webster und Sion L. Wenban.

Jvlüncbcn.

Das Kunsthaus Dr. Weizinger & Co. veranstaltet eine
Sonderausstellung von Steinzeug, Fayencen, Porzel-
lan, Glas des 16. bis 19. Jahrhunderts. Die aus Mitteldeutsch-
land stammende Sammlung enthält u. a. deutsches Steinzeug, Er-
zeugnisse aus den Werkstätten des Westerwaldes, aus Bunzlau
und Rähren; Walzen- und Birnkrüge deutscher Fayencenmanufak-
turen; Arbeiten aus Hanau, Delft, Magdeburg, Bayreuth, Dorotheen-
thal, Wrisbergholzen, Straßburg, aus österreichischen, sächsischen
und süddeutschen Werkstätten; dann eine von 200 Nummern um-
fassende Kollektion von Porzellantassen des 18. und 19. Jahr-
hunderts.

*

Die Galerie Neue Kunst Hans Goltz bringt gegenwärtig
die erste Gesamtausstellung von Charles Hofer-Genf. Außer-
dem wird das graphische Werk Wilhelm Lehmbrucks und

die Graphik Max Beckmanns ausgestellt.

*

Der Graphische Kunstsalon Schmidt-Bertsch zeigt
Graphik des Düsseldorfer Verlages Flechtheim, darunter Blätter
und Mappen von Viegener, Burchartz, Gleichmann, Nauen, Werner
Häuser, Walter Tanck und Seehaus.

*

In der Galerie C a s p a r i stellt Frau Lauckner-Tham
Ölbilder und Aquarelle aus.

*

Zwei neugefundene Leibi befinden sich seit kurzem im
Besitze des Münchener Kunsthändlers Otto H. Nathan. Beide
Gemälde waren seit ihrer Entstehung verborgen geblieben. Das
eine Bild ein „blonder Frauenkopf“ befand sich im Besitze des
Malers Sperl, der das Bild im Jahre 1866 von Leibi zum Geschenk
erhielt und es zeitlebens in einem Koffer veiwahrte. Das zweite
Bild, ein unvollendetes Stilleben mit dem Ateliertisch aus dem
Jahre 1867 wurde unterspannt unter dem ebenfalls in den Besitz
Nathans übergegangenen Portrait Dreesen aufgefunden. Beide
werden auch in der in Vorbereitung befindlichen Neuauflage des
großen Leibi-Werkes von Waldmann abgebildet werden.

*

Die Galerie Heinemann hat eine Ausstellung von Ge-
mälden aus der Zeit des Kurfürsten Karl Theodor und König
Max 1. eröffnet.

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