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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

DOI Heft:
1./2. Juliheft
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Das staatliche Bauhaus in Weimar / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Londoner Kunstschau / Aus dem Pariser Kunstleben / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Seltene Autographen / Ein Archiv für Ärztebriefe / Fünf Andersen-Manuskripte aufgefunden / Entwicklung der deutschen Bücherei / Zwei Rembrandt der Sammlung Six in Amsterdam versteigert / Das deutsche Buch auf der finnländischen Messe / Die Hagia Sophia in Gefahr / Moderne Graphik / Neues vom Kunstantiquariat / Der Hamburger Künstlerrat an dem Reichstag / Der Kunstsammler Fritz von Gans † / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0439

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freudigkeit mag auch viel des Verfassers: Geschichte der Räder-
uhr (Frankfurt a. M. 1905) beigetragen haben, da mit ihr eine
deutsche Grundlage zu systematischem Sammlungsaufbau gegeben
wurde. Mit seinem jetzt in 2. Auflage vorliegenden Handbuch
für Sammler und Liebhaber „Uhren“ dient der Verfasser aus-
gesprochen dem Zweck, diese nötigen Gesetze und Grundlagen
in übersichtlicher Weise zusammenzufassen. Es ist in dem
Buche eine Fülle von Stoff und Bildern zusammen getragen, so
daß es jeder Freund alter Uhrenkunst gern zu Rate ziehen wird.
Wir haben dafür nichts besseres. Die schon in der ersten Auf-
lage gegebene Terminologie kann man heute bereits als eingeführt
betrachten. Die in der zweiten Auflage vielfach erweiterten
Literaturangaben machen es jedem Sammler leicht, sich auf den
verschiedensten Gebieten entsprechende Unterlagen zu verschaffen.
Über den Inhalt mag folgende kurze Aufzählung der einzelnen
Abschnitte unterrichten: Astronomisches, Kalender, Sonnenuhren,
Räderuhren (Terminologie, Technik), andere Arten von Zeit-
messern, Zeittafeln der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen,
Meister und Marken, Ergänzungen und Fälschungen, Kauf, Kata-
logisierung, Behandlung, Verpackung, Deutsch-englisch-franzö-
sisches Wörterverzeichnis. Der größte Teil der 120 Abbildungen
ist eigens für das Buch hergestellt und bringt vor allem für den
Sammler im Typus wichtige Stücke. Dieses Buch vom erfahrenen
Sammler für den Sammler geschrieben, mag hiermit bestens
empfohlen sein. —lm—

Erich Wolfsfeld von Adolph Donath. Mit
42 Abbildungen. Verlag Neue Kunsthandlung,
Berlin W. 58.

In der Einleitung dieses in der Serie „Graphiker der Gegen-
wart“ erschienenen Bandes über Wolfsfeld schreibt Donath:
„Nicht immer haben die Künstler die Empfindung für „das
Schöne“. Nur wenigen ist sie angeboren, aber diese pflegen sie
in sich wie ihren Gott. Und diese wandeln im Glücke, indessen
viele, sehr viele bloß nach dem Schönen tasten. Und die es
nicht fassen können, schwimmen im Dasein, wie Tausende
schwimmen, die leben wollen . . . Aber was ist denn eigentlich
„das Schöne“? Noch ist bisher kein stärkeres Wort gesagt
worden, als es Winckelmann schuf: „Das Schöne besteht in der
Mannigfaltigkeit im Einfachen.“

Unter den wenigen, die diesen „Stein der Weisen“ gefunden
haben, ist der Berliner Erich Wolfsfeld . . .“ Donath gibt so-
dann eine Charakteristik von dem Wesen Wolfsfeldts und seinem
bisherigen Schaffen, das „in die Zukunft weist“.

Wir reproduzieren mit Genehmigung des Verlages Neue
Kunsthandlung im vorliegenden Hefte eine Reihe von Zeich-
nungen Wolfsfelds.

* *

*

In der Frankfurter Verlagsanstalt A.-G. in Frank-
furt a. M. erscheint vom Herbst an ein Staedel-Jahrbuch.
Es soll vorwiegend westdeutsche Kunstgebiete und westdeutschen
öffentlichen und privaten Kunstbesitz auf streng wissenschaft-
licher Grundlage, aber in einer jedem Kunstfreund verständlichen
Form behandeln. Der erste Band der von Prof. Dr. Georg
Swarzenski und Dr. Alfred Wolters herausgegebenen
Publikation wird Arbeiten von den Professoren Dvorak (Wien),
Kautsch (Frankfurt), Schräder (Frankfurt), Weizsäcker (Stuttgart),
ferner von Dr. R. Kahn, Dr. Otto Schmitt, Dr. Edmund Schilling
Dr. Karl With und von den beiden Herausgebern bringen. Kunst-
geschichtliche Themen aus dem Gebiet der antiken, der mittel-
alterlichen, der neueren Kunst, aus der Geschichte der Architektur,
Plastik und Malerei werden darin Behandlung finden.

*

Der Utopia-Verlag in Weimar gibt sieben Lieferungen unter
dem Titel: „Utopia, Dokumente der Wirklichkeit“
heraus. Das Werk wird, wie wir dem uns eingesandten Prospekt
entnehmen, „nicht Aufrufe, Meinungen, Kritiken und Glossen und
niemals Literatur, aber wesentliche Werke einer kommenden

Prinzipienlehre, der bildenden Kunst, Musik und Dichtung ver-
öffentlichen.“ Der Herausgeber der „Utopia“ ist der in Weimar
lebende Wiener Kunsthistoriker Dr. Bruno Adler.

*

Nach jahrelangen Studien ist es Marc Rosenberg,
dem Verfasser der Werke „Goldschmiede-Merkzeichen“ und
„Geschichte der Goldschmiedekunst auf technischer Grundlage“
gelungen, ein vollständiges Oeuvre sämtlicher Mitglieder der be-
rühmten Goldschmiedefamilie Jamnitzer zusammenzustellen.
Zu den erhaltenen Goldschmiedearbeiten kommen mehrere ver-
lorene Werke, die nur noch in Abbildungen erhalten sind, sowie
eine stattliche Anzahl bisher unbekannter Handzeichnungen. Der
einleitende Text enthält zum ersten Male einen übersichtlichen
Stammbaum und Vergrößerungen sämtlicher Jamnitzerstempel
auf Grund eines umfangreichen photographischen Materials. Das
Werk, auf das Geheimrat Professor Dr. Marc Rosenberg in
seinem im 2. Maiheft des „Kunstwanderers“ erschienenen Artikel
„Die drei sogenannten Jamnitzerbecher“ kurz liinwies, erscheint
im Verlage Joseph B a e r & C o., Frankfurt a. M.

Seltene Autograpben.

Über seine Autographenschätze veröffentlicht Leo L i e p -
mannssohn in Berlin soeben einen beachtenswerten Katalog,
der in vier Abteilungen zerfällt: „Historische Autographen“,
„Schriftsteller“, „Bildende Künstler und Schauspieler“, „Stamm-
bücher“. Und man findet darunter ein stattliche Reihe seltener
Handschriften. Interessant ist da ein am 7. Sept. 1850 geschrie-
bener Brief Bismarcks an den Amtmann Frick in Jerichow
(Pächter seines Gutes Schönhausen). In fester, grader Art fordert
er eindringlich unter eingehender Darlegung seiner eigenen not-
wendigen Bedürfnisse eine wiederholt eingemahnte Schuldsumme
zurück. „Ich kenne von dem Geldverkehr genug, um zu wissen,
daß es Ew. Wohlgeboren in keinem Augenblick unmöglich ist,
200 oder gar nur 70 Rth. anzuschaffen, ohne deshalb durch Liefe-
rungsgeschäfte oder hohe Zinsen diejenigen Opfer zu bringen,
welche ich ln meinem früheren landwirtschaftlichen Geschäft sehr
häufig habe bringen müssen, um Verpflichtungen einzuhalten. Ich
möchte Ew. Wohlgeboren aufs Gewissen fragen, ob Ihnen schon
ein ernstlicher Versuch, sich eine solche Summe zu verschaffen,
fehlgeschlagen ist . .“

Am 2. 3. 1858 sendet Ferdinand L a s s a 11 e einen Brief
an Geheimrat Brandis, worin er sich in freundlichster Weise für
dessen Absicht bedankt, sein Werk über Heraklit zu be-
sprechen . . . „Ich setze . . . voraus, daß sie die Differenzen in

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