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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 2.1920/​21

DOI Heft:
2. Septemberheft
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Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus dem Pariser Kunstleben / Die Sammlungn Aplhonse de Stuers in Amsterdam / C. F. Hansen und J. C. Lillie in Kopenhagen / Schweizerische Kunstchronik / Das deutsche Buch / Die neuentdeckte Greizer Bibliothek / Sammlung Bahrfeldt / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0044

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von Ridolfo Chirlandajo, Lodovico Carraccl, Bernardo Strozzi,
neben Arbeiten aus der Werkstatt des Tintoretto, G. B. Dosso
und Carlo Dolci.

Italienische Truhe 16. Jahrhundert. Frankfurter Kunstmesse

Versteigerung Herbstmesse 1920

Leyden, B. Bruyn, Casp. Netscher, J. B. Santerre, B. Schidone,
Dominichino, Guardi, Guerzino, Luini, Lutti, Maratti, Nazzari,
Ricci, del Sarto, Solimena etc. etc. Die Sammlung ist vom 16,—

18. Oktober in den Räumen des Kunsthauses Lempertz zur Be-
sichtigung ausgestellt.

*

Im Kölner Kunst- und Auktionshaus G. m. b. H.
werden am 20. und. 21. Oktober Gemälde alter Meister
und daran anschließend Handzeichnungen und Stiche
alter Meister aus dem Besitz des Geheimrats Küpper-Elber-
feld versteigert. Die durch Einzelbeiträge aus fürstlichem
Besitz bereicherte Gemäldesammlung verdankt ihre Entstehung
einem Sammler, der sich vor allem von dem Gesichtspunkte des
malerischen Ausdrucks leiten ließ und der weniger auf lückenlose
Vertretung der einzelnen Malerschulen als vielmehr in erster Linie
darauf bedacht war, mit seinen Kunstschätzen sein Haus schön
zu schmücken. Hierbei hat er, die deutschen und niederländischen
Meister bevorzugend, auch die französische und italienische Kunst
in den Kreis seines Interesses gezogen. Neben einigen alten
deutschen Meistern der Renaissance sind diejenigen des 18. und

19. Jahrhunderts durch gute und charakteristische Werke vertreten,
namentlich Johann Heinrich Roos, Johann Anton Tischbein und
Andreas Achenbach.

Von den alten vlämischen Meistern sind Pieter und Jan
Brueghel der Ältere, der Meister der weiblichen Halbfiguren,
Jakob Fouquier, Lucas van Uden und Alexander Keirincx hervor-
zuheben, ebenso die Bildnisse von Cornelis de Vos und Justus
Susterman. Die holländische Malerei ist mit Werken des Jakob
Rulsdael, Pieter van de Croos und Jan Both vertreten, ferner mit
Bildnissen von Palamedes, Jan de Vos und Philipp van Dyk,
sowie mit einer Räuberscene des seltenen J. E. Velsen. Nicht
minder selten als dieser Meister ist Balthazar van der Meer
dessen saftiges Fruchtstilleben wir im vorliegenden Heft abbilden'
Das vollsignierte Bild ist in Anlage und Ausführung einem Frucht-
stück des Meisters aus der Sammlung des Sir Hugh Laue, jetzt
im südafrikanischen Museum, überraschend ähnlich (abgebildet in
Burlington Magazine 1912-13, Seite 237). Wursbach (Niederländ.
Künstler-Lexikon II p. 127) kennt von dem Meister, den er Barend
oder Bernanders van der Meer nennt, nur ein „B. v. der meer 1689“
bezeichnetes Stilleben im Wiener Hofmuseum

Weniger zahlreich, aber doch recht eindrucksvoll ist die
Malerei Frankreichs vertreten mit Bildern aus der Werkstatt des
Nicolas Poussin, mit einem Originalwerk des Gaspard Dughet
und mit Bildnissen von Carle van Loo und Nattier. Die
italienische Malerei weist hier nur religiöse Kompositionen auf,

Die ferner zum Verkauf gelangende Sammlung von Hand-
zeichnungen alter und neuerer Meister enthält vorwiegend die
Vertreter der deutschen nnd niederländischen Zeichenkunst, jedoch
auch gute Blätter französischer und italienischer Meister.

Ebenso finden sich in einer zur Versteigerung bestimmten
Sammlung alter Graphik aus dem Besitze des Geheimrats Küpper-
Elberfeld vorwiegend Arbeiten der deutschen und niederländischen
Stecher neben guten Blättern der französischen, englischen und
italienischen Meister des Grabstichels. Den reich illustrierten
Katalog hat Professor Dr. Walter Bombe verfaßt.

Lcipsig.

Die zweite Abteilung der berühmten Kupferstichsammlung
Paul Davidsohn - Grunewald, wird von der Firma C. G.
B o e r n e r vom 22.-26. November des Jahres versteigert und
enthält wiederum ein überaus reiches und gewähltes Material,
unter dem diesmal die Werke von Hollar — Leyden —
Nanteuil — Ostade und Raimondi als Spezialsammlungen
von ungewöhnlicher Qualität hervorzuheben sind.

Im Anschluß an diese Versteigerung versteigert C. G.
B o e r n e r am 27. November eine kleine, aber gewählte Kupfer-
stich-Sammlung alter Meister, dabei eine kostbare und umfang-
reiche D ü r e r - Sammlung, ln dieser Auktion befinden sich Bei-
träge aus zwei anonymen Privat-Sammlungen, aus der Sammlung
des bekannten, 1875 in Wiesbaden verstorbenen Kunsthistorikers
Karl Schnaase und Dubletten des Dresdner Kupferstich-
Kabinetts im Zwinger. Beide Kataloge erscheinen Mitte Oktober.

jYlüncberu

Am 19.—21. Oktober 1920 gelangen in der Galerie H e 1 b i n g
Antiquitäten, eine große Zahl keramischer Arbeiten, Gläser,
Gegenstände in Metall jeglicher Gattung, Möbel, ostasiatisches
Kunstgewerbe, Textilien, Kleinplastik, Gemälde alter Meister,
Miniaturen und Bücher aus süddeutschem Adelsbesitz
und aus anderem Besitz zur Versteigerung. Ganz auserwählte
Stücke in Fayence, sowie Porzellan verdienen hervorgehoben zu
werden, ebenso wie eine hübsche Auswahl verschiedener Silber-
geräte. Unter den Textilien tritt eine Reihe prunkvollster Meß-
garnituren, Dalmatiken, überragend hervor. Die Seiden-, Gold-
und Silberhochstickerei reich geschmückten Gewänder sind
französischen und italienischen Ursprungs des 17. und 18. Jahr-
hunderts. Einige gute französische und belgische Gobelins,
sowie eine Fülle sonstiger Webereien und Knüpfereien wie
Teppiche etc. schließen sich an. Zahlreich sind die Bilder alter
Meister, von denen nur einige Perlen hier genannt sein mögen,
wie ein Stilleben von De Heem, ein Brouwer’scher Bauer, ein
Herrnbildnis Franz Hals nahestehend, eine Briefszene von Ochter-
veld und eine „Beweinung Christi“ neapolitanischer Schule.
Würdig stellt sich diesen Bildern die malerische Kleinkunst mit
deutschen, englischen und französischen Miniaturen zur Seite.
Letzten Endes muß auch noch der Möbel, deren vorzüglichste
Repräsentanten gute Marketterie-Schreibsekretäre und ein Ulmer
Kredenzschrank sind, und der Kleinplastik gedacht werden. Der
Katalog zählt 877 Nummern.

Aus dem Paidfec KunfHeberu

Das „Bulletin de la Vie artistique“ eröffnet eine ähnliche
Serie wie vor ihm „Der Kunstwanderer“, die Auffindung
verschollener oder Deutung unerklärter Kunstwerke. Es fragt nach
dem Verbleib eines Bildnisses des Sammlers Duranty, welcher
von Degas, Fantin-Latour und Marcellin Desboutin gemalt wurde.
Das gesuchte Porträt ist das von Desboutin 1874 in Öl gemalte.

*

Eine Kriegskunstausstellung enthält merkwürdige
und feine Werke von Voillard, Valloton, Maurice Denis, Flandrin.
Ort: Pavillon de Marsan. W.

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