Ebbinghaus, Igor v. Jakimow, Sophie Wolf und Leo
Placzek). Die famose Keramik Pottners erinnert an die
Blütezeit der Alt-Meißener Tierbildnerei.
Ja, Klinger ist schuld, daß man in der dankenswerten, aber
viel zu umfangreichen Graphikschau der Akademie das ihm
kongenialische vergeblich sucht. Denn neben ihm gibt es da
nichts erschütterndes. Vielleicht mit einer einzigen Ausnahme.
Und die ist Käte Kollwitz. Ihre Köpfe greifen ans Herz. In
ihnen ist inneres Empfinden, inneres Zittern, in ihnen ist Seele.
Bei Kokoschka gleicht ein Gesicht dem andern (trotz seinem
virtuosen zeichnerischen Schwung), ebenso bei Bar lach, den
ich als Plastiker liebe. Liebermann bringt neben dem
radierten Bildnis Gerstenbergs etliche Pastelle, die trocken und
nüchtern wirken, Ludwig von H o f m a n n versucht sich im Holz-
schnitt als Programm-Expressionist.
Was uns noch anziehen könnte, wäre die Phantastik eines
K u b i n , die vehement-einfache Landschaft des früh verstorbenen
Wilhelm Morgner, die leidenschaftliche Optik Corinths,
die weltgesättigte Satire Rudolf Wilkes, das immerfrohe Lachen
Zilles. Und da und dort fallen noch manche lebendige Blätter
auf: hier Köpfe von Eichhorst, Kardorff, (Einstein),
Budko, Gulbransson, dort Straßenstudien von Walter
Michl, Hedwig Weiß, hier eine Theaterszene von Ernst
O p p 1 e r. Auch die Graphik von Schulte im Hofe, Philipp
Franck, Hanns Anker, Auguste von Zitzewitz, Clara
Epstein und J. Turner fügt sich gut in den Rahmen dieser
Ausstellung. Adolph Donath.
*
Im Künstlerhause sind die Kartons und Entwürfe von
Ernst Pf ann Schmidt für die Abdinghofkirche in Paderborn
ausgestellt. Die graphische Sonderausstellung enthält Blätter
von C. A. Brendel, Peter Halm, Ernst Oppler, Lovis Corinth,
Philipp Frank, Werner Hoffmann, Georg Jahn, Emil Orlik, Erich
Wolfsfeld, Max Liebermann u. a.
*
Der Ungar Lajos Tihanyi veranstaltet in der Galerie
Ferdinand Möller eine Ausstellung von Gemälden und Zeich-
nungen. Gleichzeitig sind Werke von Arthur Degner, Curt Herr-
mann, Erich Klossowsky, Julius Pascin ausgestellt und im Gra-
phischen Kabinett Werke des Ferdinand Möller-Verlages.
*
In der Kunsthandlung Alfred Heller stellen aus: Feininger,
Heckei, Holmer, Huth, Junker, Kaus, Kirchner, Otto Müller, Nolde,
Pechstein, Schmidt-Rottluff, Radziwill, Skrustein, Schwlchtenberg
und Skrustin.
Cbemmt}.
Die Ausstellung Gerstenberger zeigt jetzt eine um-
fangreiche Sammlung von Gemälden, Plastik und Graphik der
Künstler-Vereinigung, Dresden, Lennnöstraße. Es
befinden sich darunter die Maler: Siegfried Berndt, Richard Birn-
stengel, Ernst Richard Dietze, Otto Fischer, Otto Gußmann, Hans
Hanner, Emanuel Hegenbarth, Josef Hegenbarth, Ludwig v. Hof-
mann, William Krause, Siegfried Mackowsky, Käte Mirtschin,
Hans Nadler, Walter Rehn, Paul Rößler, Gustav Schaffer, Clemens
Oskar Schanze, Richard Scheffler, Karl Schulz, Ferdinand Stei-
niger, Robert Sterl, Walter Zeising, und die Plastiker: Karl
Albiker, Edmund Möller, Otto Pilz, Georg Türke und Paul Walther.
Dcesderu
In der Galerie Ernst Arnold: Sonder-Ausstellung von
Erich K 1 o s s o w s ki - München, Erich Buchwald-Zinn-
wal d - Dresden und Gemälde und Aquarelle von Emil Nolde,
Oskar Moll, Max Pechstein, Erich H e c k e 1.
eflcn.
Man schreibt uns: In den Kunsthallen Hansa-Haus
stellen die holländischen Maler F. van Heekern und F. Rose-
Iaar’zum erstenmal aus. Beide sind Landschafter. Heekern
bringt zum Teil stimmungsgesättigte Straßenausschnitte, Roselaar,
der sich an van Gogh gebildet hat, effektvolle Hafenbilder.
Frankfurt a. jvt.
Im graphischen Kabinett der Kunsthandlung Heinrich Tritt-
1 e r, Inhaber Paul Schütz, stellt Karl Tomforde seine Zeich-
nungen und Lithographien aus. (Szenen aus dem Familienkreis
und Naturausschnitte). — Ausgestellt sind ferner die graphischen
Bücher des Verlages Ernst Arnold sowie die bibliophilen
Veröffentlichungen des Verlages Dr. jur. Schröder, München.
Jiatnbuüg.
Bei Commeter: „Erste graphische Ausstellung des „Kunst-
bundes“, „Ausstellung expressionistischer Literatur.“ „Hand-
zeichnungen Friedr. Wasmann und vier seiner Zeitgenossen.“
*
In den Hansawerkstätten findet soeben unter dem
Titel „Bildnis und Stilleben“ eine bemerkenswerte Aus-
stellung des Hamburger K ü n s 11 e r - V e r e i n s statt. Für
den hübsch ausgestatteten, mit Abbildungen nach Leopold v. Kalck-
reuth, Arthur Illies, Anita Röe, Ludolf Albrecht, Wilhelm Mann,
Friedrich Schaper, Rudolf Fredderich, Rudolf Zeller geschmückten
Katalog schrieb Ludolf Albrecht das Geleitwort. Mit „Bildnis
und Stilleben“ beschäftigt sich Gustav Pauli in einem fein-
sinnigen Aufsatz, mit dem „graphischen Porträt“ Gustav Schiefler,
mit dem „Stilleben“ an sich Victor A. Dirksen.
jvtüncben.
Die Galerie Caspar! bringt jetzt eine Ausstellung aus
dem Besitz ihres Graphischen Kabinetts unter dem Titel „Von
Dürer bis Kokoschka. Vertreten sind: Dürer, Leyden, Rembrandt,
Ostade, Beham, Meckenem, Schongauer, Zasinger, Cranach, —
Kokoschka, Meidner, Heckei, Beckmann, Purmann, Genin, Kubin,
Großmann, Maetzel, Beeh, Scharff, Biiger, Liebermann, Slevogt,
Corinth, Meid, Greiner, Toulouse-Lautrec, Daumier.
Stuttgart.
Die Ausstellungen des Landesgewerbemuseums
geben ln erster Linie Rechenschaft über die Ergebnisse der
letzten von ihm veranstalteten beiden Wettbewerbe. Im April
wurden die rund 1450 Arbeiten vorgeführt, die für eine Etikette
zu Schreibmaschinenfarbbanddosen der Firma F. Heidenheimer-
Stuttgart eingegangen waren. Preisgekrönt wurden Entwürfe von
F. P. Glass und Willi Schmid-München, Kissner-Bremen und
und W. Langer - Leipzig; weitere 10 Arbeiten sind angekauft
worden. Nunmehr wurden die zum Wettbewerb der Mechan.
Weberei Pausa-Stuttgart für eine bedruckte Tischdecke ein-
gegangenen nahezu 600 Entwürfe zur Ausstellung gebracht. Die
Preise fielen auf Maria Krauss-Marienbad, Sofie Wolfinger-Karls-
ruhe, Kurt Schneider-Chemnitz, Georg Kindermann-Hannover und
Maria Buchner-Steglitz; angekauft wurden bisher weitere 22 Ar-
beiten. Gleichzeitig wird ein Überblick über das Schaffen des
in Stuttgart lebenden jungen Schweizers August T r u e b vor allem
auf dem Gebiete der Architektur und des Kunstgewerbes geboten,
dem eine Ausstellung gebrauchsgraphischer Arbeiten des Münch-
ners Otto Ottler voranging.
Im ehemaligen Residenzschloß sind nunmehr die
oberen Räume als „Führungsmuseum“ eingerichtet und zugäng-
lich gemacht worden. Die unteren Räume, in die nach und nach
die seit langen Jahren höcht unglücklich im Erdgeschoß des
Gebäudes der Landesbibliothek zusammengepferchten reichen
Bestände der Sammlung vaterländischer Altertümer überführt
werden sollen, werden jetzt die zahlreichen Neuerwerbungen
dieses Teils der Staatlichen Kunstsammlungen aus den letzten
Jahren gezeigt.
Der Kunstmaler Rudolf T h o s t ist, wie die Frankfurter
Zeitung meldet, in Stuttgart im Alter von 53 Jahren gestorben.
Thost, Schüler Kellers und Ritters, dann Hangs, widmete sich
früher dem Porträt, dann der schwäbischen Landschaft. Seine
Bildnisse zeichnen sich durch ihre gute Erfassung des Individu-
ellen, seine Landschaften durch eine feinsinnige Wiedergabe der
Naturstimmung in lebendiger Farbengebung aus.
363
Placzek). Die famose Keramik Pottners erinnert an die
Blütezeit der Alt-Meißener Tierbildnerei.
Ja, Klinger ist schuld, daß man in der dankenswerten, aber
viel zu umfangreichen Graphikschau der Akademie das ihm
kongenialische vergeblich sucht. Denn neben ihm gibt es da
nichts erschütterndes. Vielleicht mit einer einzigen Ausnahme.
Und die ist Käte Kollwitz. Ihre Köpfe greifen ans Herz. In
ihnen ist inneres Empfinden, inneres Zittern, in ihnen ist Seele.
Bei Kokoschka gleicht ein Gesicht dem andern (trotz seinem
virtuosen zeichnerischen Schwung), ebenso bei Bar lach, den
ich als Plastiker liebe. Liebermann bringt neben dem
radierten Bildnis Gerstenbergs etliche Pastelle, die trocken und
nüchtern wirken, Ludwig von H o f m a n n versucht sich im Holz-
schnitt als Programm-Expressionist.
Was uns noch anziehen könnte, wäre die Phantastik eines
K u b i n , die vehement-einfache Landschaft des früh verstorbenen
Wilhelm Morgner, die leidenschaftliche Optik Corinths,
die weltgesättigte Satire Rudolf Wilkes, das immerfrohe Lachen
Zilles. Und da und dort fallen noch manche lebendige Blätter
auf: hier Köpfe von Eichhorst, Kardorff, (Einstein),
Budko, Gulbransson, dort Straßenstudien von Walter
Michl, Hedwig Weiß, hier eine Theaterszene von Ernst
O p p 1 e r. Auch die Graphik von Schulte im Hofe, Philipp
Franck, Hanns Anker, Auguste von Zitzewitz, Clara
Epstein und J. Turner fügt sich gut in den Rahmen dieser
Ausstellung. Adolph Donath.
*
Im Künstlerhause sind die Kartons und Entwürfe von
Ernst Pf ann Schmidt für die Abdinghofkirche in Paderborn
ausgestellt. Die graphische Sonderausstellung enthält Blätter
von C. A. Brendel, Peter Halm, Ernst Oppler, Lovis Corinth,
Philipp Frank, Werner Hoffmann, Georg Jahn, Emil Orlik, Erich
Wolfsfeld, Max Liebermann u. a.
*
Der Ungar Lajos Tihanyi veranstaltet in der Galerie
Ferdinand Möller eine Ausstellung von Gemälden und Zeich-
nungen. Gleichzeitig sind Werke von Arthur Degner, Curt Herr-
mann, Erich Klossowsky, Julius Pascin ausgestellt und im Gra-
phischen Kabinett Werke des Ferdinand Möller-Verlages.
*
In der Kunsthandlung Alfred Heller stellen aus: Feininger,
Heckei, Holmer, Huth, Junker, Kaus, Kirchner, Otto Müller, Nolde,
Pechstein, Schmidt-Rottluff, Radziwill, Skrustein, Schwlchtenberg
und Skrustin.
Cbemmt}.
Die Ausstellung Gerstenberger zeigt jetzt eine um-
fangreiche Sammlung von Gemälden, Plastik und Graphik der
Künstler-Vereinigung, Dresden, Lennnöstraße. Es
befinden sich darunter die Maler: Siegfried Berndt, Richard Birn-
stengel, Ernst Richard Dietze, Otto Fischer, Otto Gußmann, Hans
Hanner, Emanuel Hegenbarth, Josef Hegenbarth, Ludwig v. Hof-
mann, William Krause, Siegfried Mackowsky, Käte Mirtschin,
Hans Nadler, Walter Rehn, Paul Rößler, Gustav Schaffer, Clemens
Oskar Schanze, Richard Scheffler, Karl Schulz, Ferdinand Stei-
niger, Robert Sterl, Walter Zeising, und die Plastiker: Karl
Albiker, Edmund Möller, Otto Pilz, Georg Türke und Paul Walther.
Dcesderu
In der Galerie Ernst Arnold: Sonder-Ausstellung von
Erich K 1 o s s o w s ki - München, Erich Buchwald-Zinn-
wal d - Dresden und Gemälde und Aquarelle von Emil Nolde,
Oskar Moll, Max Pechstein, Erich H e c k e 1.
eflcn.
Man schreibt uns: In den Kunsthallen Hansa-Haus
stellen die holländischen Maler F. van Heekern und F. Rose-
Iaar’zum erstenmal aus. Beide sind Landschafter. Heekern
bringt zum Teil stimmungsgesättigte Straßenausschnitte, Roselaar,
der sich an van Gogh gebildet hat, effektvolle Hafenbilder.
Frankfurt a. jvt.
Im graphischen Kabinett der Kunsthandlung Heinrich Tritt-
1 e r, Inhaber Paul Schütz, stellt Karl Tomforde seine Zeich-
nungen und Lithographien aus. (Szenen aus dem Familienkreis
und Naturausschnitte). — Ausgestellt sind ferner die graphischen
Bücher des Verlages Ernst Arnold sowie die bibliophilen
Veröffentlichungen des Verlages Dr. jur. Schröder, München.
Jiatnbuüg.
Bei Commeter: „Erste graphische Ausstellung des „Kunst-
bundes“, „Ausstellung expressionistischer Literatur.“ „Hand-
zeichnungen Friedr. Wasmann und vier seiner Zeitgenossen.“
*
In den Hansawerkstätten findet soeben unter dem
Titel „Bildnis und Stilleben“ eine bemerkenswerte Aus-
stellung des Hamburger K ü n s 11 e r - V e r e i n s statt. Für
den hübsch ausgestatteten, mit Abbildungen nach Leopold v. Kalck-
reuth, Arthur Illies, Anita Röe, Ludolf Albrecht, Wilhelm Mann,
Friedrich Schaper, Rudolf Fredderich, Rudolf Zeller geschmückten
Katalog schrieb Ludolf Albrecht das Geleitwort. Mit „Bildnis
und Stilleben“ beschäftigt sich Gustav Pauli in einem fein-
sinnigen Aufsatz, mit dem „graphischen Porträt“ Gustav Schiefler,
mit dem „Stilleben“ an sich Victor A. Dirksen.
jvtüncben.
Die Galerie Caspar! bringt jetzt eine Ausstellung aus
dem Besitz ihres Graphischen Kabinetts unter dem Titel „Von
Dürer bis Kokoschka. Vertreten sind: Dürer, Leyden, Rembrandt,
Ostade, Beham, Meckenem, Schongauer, Zasinger, Cranach, —
Kokoschka, Meidner, Heckei, Beckmann, Purmann, Genin, Kubin,
Großmann, Maetzel, Beeh, Scharff, Biiger, Liebermann, Slevogt,
Corinth, Meid, Greiner, Toulouse-Lautrec, Daumier.
Stuttgart.
Die Ausstellungen des Landesgewerbemuseums
geben ln erster Linie Rechenschaft über die Ergebnisse der
letzten von ihm veranstalteten beiden Wettbewerbe. Im April
wurden die rund 1450 Arbeiten vorgeführt, die für eine Etikette
zu Schreibmaschinenfarbbanddosen der Firma F. Heidenheimer-
Stuttgart eingegangen waren. Preisgekrönt wurden Entwürfe von
F. P. Glass und Willi Schmid-München, Kissner-Bremen und
und W. Langer - Leipzig; weitere 10 Arbeiten sind angekauft
worden. Nunmehr wurden die zum Wettbewerb der Mechan.
Weberei Pausa-Stuttgart für eine bedruckte Tischdecke ein-
gegangenen nahezu 600 Entwürfe zur Ausstellung gebracht. Die
Preise fielen auf Maria Krauss-Marienbad, Sofie Wolfinger-Karls-
ruhe, Kurt Schneider-Chemnitz, Georg Kindermann-Hannover und
Maria Buchner-Steglitz; angekauft wurden bisher weitere 22 Ar-
beiten. Gleichzeitig wird ein Überblick über das Schaffen des
in Stuttgart lebenden jungen Schweizers August T r u e b vor allem
auf dem Gebiete der Architektur und des Kunstgewerbes geboten,
dem eine Ausstellung gebrauchsgraphischer Arbeiten des Münch-
ners Otto Ottler voranging.
Im ehemaligen Residenzschloß sind nunmehr die
oberen Räume als „Führungsmuseum“ eingerichtet und zugäng-
lich gemacht worden. Die unteren Räume, in die nach und nach
die seit langen Jahren höcht unglücklich im Erdgeschoß des
Gebäudes der Landesbibliothek zusammengepferchten reichen
Bestände der Sammlung vaterländischer Altertümer überführt
werden sollen, werden jetzt die zahlreichen Neuerwerbungen
dieses Teils der Staatlichen Kunstsammlungen aus den letzten
Jahren gezeigt.
Der Kunstmaler Rudolf T h o s t ist, wie die Frankfurter
Zeitung meldet, in Stuttgart im Alter von 53 Jahren gestorben.
Thost, Schüler Kellers und Ritters, dann Hangs, widmete sich
früher dem Porträt, dann der schwäbischen Landschaft. Seine
Bildnisse zeichnen sich durch ihre gute Erfassung des Individu-
ellen, seine Landschaften durch eine feinsinnige Wiedergabe der
Naturstimmung in lebendiger Farbengebung aus.
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