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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Januarheft
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Bode und sein Wirken: zum Erscheinen seines Buches "Fünfzig Jahre Museumsarbeit"
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Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Alte und neue graphik / Neue Kunstbücher / Die Zukunft der Dresdner Kunststätten / Der Sammler J. Hage † / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0266

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Friedrich-Museuins uach Dahlem wandern, wodurch eine Reihe
von Sälen im Kaiser Friedrich-Museum für die Unterbringung der
erwähnten Kunstwerke frei würde. Und die Reichshauptstadt
selbst wtirde mit dem Asiatischen Museum um ein neues großes
Weltmuseum, eine neue internationale Attraktion reicher sein.

KunftausftellungerL

Bettlm.

Die Ausstellung Marc Chagall bei L u t z & Co. imponiert
durch — ihren Umfang. Hättc man nicht seine „Entwicklung“
vorfüliren wollen, die gar keine „Entwicklung“ bedeutet, sondern
nur ein elegantes Jonglieren mit den gemalten Schlagworten unter-
schiedlicher Pariserischer „Richtungen“, und würde man uns bloß
etliche von den kiinstlerisch noch nicht beeinflußten Chagallschen
Bildern aus dem Jahre 1914 gezeigt haben, wie etwa den „betenden
Alten“ oder die „Hiihner im Korb“, dann hätten wir einfach heraus-
gesagt: hier ist eine interessante Malerbegabung, die vielleicht ihre
eigenen Wege gehen wird. Nun aber, da Chagall schon die viel-
fach ausgetretenen Wege der Andern und durchaus nicht Vollwer-
tigen gegangen ist, müssen wir wieder warten. Es ist um ihn —
ebenso wie um Archipenko — so viel Geschrei gemacht worden,
daß man von dieser ausgedehnten zweifellos geschickt angeord-
neten Ausstellung gehörig enttäuscht ist.

Friedrich S t a h 1 wieder, der bei S c h u 11 e , ausstellt, will
gewiß nicht zu den Neutönern gerechnet werden. Und hat es auch
nicht notwendig. Denn in seinen Porträts — für seine Re-
naissance-Komposition schwärmen wir weniger — steckt so viel
Künstlerkultiviertheit, daß zehn neue „Individualitäten“ hiervon
leben könnten. Ja, diese Porträts atmen förmlich eine Freude am
Können, am Erfassen äußerer Gediegenheit, am Abtasten innerer
Bewegtheit. Und neben den Porträts sind es die Blumenstücke
Stahls, die uns fesseln. Manches von diesen „Stilleben“ ist von
wärmender Farbenharmonie.

Daß Schulte jetzt auch eine Serie von Bildern und Studien
Albert von K e 11 e r s bringt, ist verdienstlich. Uber Keller aber
hat Hans Rosenhagen in seiner Monographie wohl das beste ge-
sagt, was zu sagen wäre. Und schließlich begegnen wir hier nach
längerer Zeit wieder einer Kollektion von Pastellen des Berliners
Alfred L o g e s. Er ist der alte geblieben: still, verträumt wie ein
Poet, völlig aufgehend in der Liebe zur Einsamkeit der Natur und
ihren geruhsamen Stimmungen. D.

*

Die Galerie G o 1 d s c h m i d t - W a 11 e r s t e i n zeigt in
ihrer Januar/Februar-Ausstellung von Erich Heckel Aquarelle,
Zeichnungen und Graphik, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen
und die neueste Produktion umfassen.

*

Paul Cassirer zeigt von Mitte Januar ab eine Kollektion
der neuesten graphischen Blätter und Handzeichnungen von Hans
M e i d sowie eine umfassende Sonderkollektion von Gemälden und
Graphik des Schweizer Malers Hermann Huber.

*

Die Freie Secession eröffnet ihre diesjährige Früh-
jahrsausstellung am 1. Februaur 23 in den Räumen der Galerie
L u t z.

Bcaunlebeuüg,

Man schreibt uns aus Bräunschweig: Nachdem vor
ctwa zwei Jahren der Gau Braunschweig des Reichswirtschafts-
verbandes als „Wirtschaftlicher Verband bildender Künstler E. V.
Braunschweig“ die bildenden Kiinstler Braunschweigs zu einem
Verband zusammenfaßte, um der größten wirtschaftlichen Not zu
steuern und die Weltfremden vor dem Verkommen zu schützen, hat
sich jetzt von 43 der namhaftesten Künstler des wirtschaftlichen
Verbandes der „Künstlerbund Niedersachsen“ ge-
bildet, dessen Zwecke sind, dem materiell und seelisch darbcnden
Künstler außer Brot auch Arbeit zu geben.

Da es in Braunschweig, soweit die Ausstellungsgelegenheit in

Frage kommt, am Notwendigsten fehlt, so wird der neue Bund als
Hauptzweck die Einrichtung von ständigen Ausstellungen, vön
Jahreskunstschauen großen Stils, Kolliktivausstellungen, Wander-
ausstellungen, Beschickung auswertiger Ausstellungen, Kunst-
messen etc. verfolgen und sich die Wiedererweckung von Liebe
zur bildenden Kunst und deren Pflege in allen Volksschichten als
besonderes Ziel stecken.

Der Eintritt steht jedem Künstler frei und erfolgt durch Vor-
standsbeschluß nach Anhörung des Urteils der Aufnahmekommis-
sion. In den Vorstand wurden gewählt: Malerradierer E. M. Lilien,
Braunschweig, Wolfenbüttlerstr. 3 als erster Vorsitzender, an
welchen auch alle den Bund betreffenden Anfragen zu richten sind.
Kunstmaler Günther Clausen 2. Vorsitzender, Innenarchitekt W.
Neddermeier 1. Schriftwart, Kunstmaler E. Elster 2. Schriftwart,
Kunstmaler F. Döhler 1. Kassenwart, Kunstmaler E. Neuß 2. Kas-
senwart, ferner: Bildhauerin Gertrud Henninger, Kunstmaler Lud-
wig Probst, Architekt 0. Schumacher und der Kunstmaler Bert
Hoppman. Als Syndikus wurde Rechtsanwalt und Notar Dr.
Heyser gewonnen. Zuletzt wird zum Vorstande noch ein bewähr-
ter Kaufmann gehören, welcher die Leitung und Einrichtung der
Ausstellungen in seine besondere Obhut nehmen wird. Der Künst-
lerbund Niedersachsen hofft ein Bund zu werden, dessen Ruf auch
außerhalb Braunschweigs klingen und seinen Künstlern Brot und
Lorbeer, seine Geburtsstadt aber in die Reihe der Kunststädte
Deutschlands stellen wird.

Fritz Döhler.

Dresden.

Im Graphischen Kabinett E r f u r t wurde soeben eine Aus-
stellung von Zeichnungen, Radierungen und Lithographien von
Heinrich Z i 11 e , Berlin eröffnet.

*

Die Sächsische Landesstelle für Kunstge-
w e r b e hat mit dem Sächsischen Kunstverein verein-
bart, daß in einem der Landesstelle gehörigen Glasschrank wäh-
rend der Ausstellungen des Kunstvereins. ständig Neuheiten
des sächsischen Kunstgewerbes ausgestellt werden.
Gegenwärtig sind Arbeiten von Mitgliedern des Wirtschaftsbundes
Sächsischer Kunsthandwerker ausgestellt.

Katcbau.

Die Ausstellung der Gemälde von Karl Kernstok, die
im Kaschauer M u s e u m auf die Initiative des Museumsdirektors
Dr. Pollak veranstaltet wurde, hatte, wie uns von dort berichtet
wird, vollen Erfolg. Obgleich der Kreis der Kaschauer Kunst-
freunde nicht groß ist, war die Ausstellung doch überaus zahlreich
besucht und man brachte den Landschaften und Porträts des in
Berlin lebenden ungarischen Künstlers, der lange Jahre an der
Spitze der modernen Kunstbewegung in Ungarn stand, reges Ver-
ständnis entgegen. Kernstok hatte aus Berlin eine Reihe seiner
auf Farbenklangwirkung gestellten, mit feinstem künstlerischen

i-j:

Wir suchen und kuufen:

jederzeit tadellose Kupterstlche und Radierungen

A 1 t c; raeisier

Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, delta I

Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughei, Callot,

Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,

Gellde, Goltzius, Goya, Hotlar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman

Deutsche u. italienische Nleister des 15. Jahrh.

-<• «: «■-

f*lodcsrac: Radierungen:

Appian, Besnard, Bone, Bracquemond, Buhot, Cameron, Corot, J

Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lepire, Manet, •

Meryon, Mitlet, Whistler, Zorn J

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