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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Aprilheft
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Aus der Museumswelt / Vom holländischen Kunstmarkt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0420

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Aus dec Jvtu(eumsu?eth

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Diese Tatsache sei besonders vermerkt! Es handelt sich
zwar noch nicht um die Erwerbung eines Ury’schen Bildes,
sondern um eine Leihgabe, aber der Anfang ist immerhin gemacht.
Denn daß die Nationalgalerie bislier noch niemals ein Werk
des Meisters zeigte, der, abseits von jeglicher Clique, seine Son-
derstellung in dcr modernen deutschen Malerei hat und dem die
Moderne vielfache Anregungen verdankt, ist im „Kunstwanderer“
wiederholt als unverständlich bezeichnet worden. Nun ist von
dem großen Koloristen Lesser Ury, dem eigenartigen Landschafter,
d e m Maler des Berliner Straßenlebens, dem farbensprüheriden
Stillebenmaler, ein frtihes Bildnis ausgestellt, das zwar keine
Vorstellung gibt von der Bedeutung des Ktinstlers, das aber in
seiner rcifen meisterlichen Plastik selbst manches Porträt schlägt,
durch das Porträtisten von Beruf und Ruf in der Nationalgalerie
verewigt sind.

*

Unter den Neuerwerbungen der Nationalgalerie befindet sich
das Liebermannsche Bild „Die Waisenmädchen“ von 1881.
Das Bild gehörte lange Jahre Wilhelm von Bode.

Dtc Sfaat(. Sammfung tm Jvtannbcimct’ Scbloß.

Eine der am wenigsten bekannten öffentlichen Galerien in
Deutschland ist die staatliche Sammlung im Mannheimer Schloß.
In den schönen Rokokosälen des von Pigage erbauten Schloß-
fliigels haben die Bilder, seitdem sie von dem Grafen Lucchesi in
Neapel im Jahre 1803 gleichsam als Ersatz fiir die nach Mtinchen
iiberftihrten Gemälde der kurpfälzischen Sammlung gekauft
worden waren, gehangen, Gutes und Schlechtes dürcheinander,
in unübersichtlicher Weise an die Wände gepflastert, nur von
wenigen sonntäglichen Besuchern bestaunt. Noch schlechter ist
es der graphischen Sammlung ergangen, die seit hundert Jaliren
wohl kaum von hundert Menschen durchgesehen worden ist.
Diese beiden Sammlungen sind kürzlich vom badischen Staat der
Stadtgemeinde Marmheim zur Verwaltung übergeben und von
dieser der Kunsthalle angegliedert worden. Gleichsam als äußeres
Dokument der Ubernahme hat die Kunsthalle eine große Aus-
stellung in ihren Räumen veranstaltet, in der einige der besten
Bilder und aus der reichen Kupferstichsammlung einzelne hervor-
ragende Stiicke aus allen Zeiten und allen Technicken vereinigt
worden sind.

In drei Ausstellungssälen und zwei dafür freigemächten Bil-
dersälen des Hauptgebäudes sind die Bilder vertreilt, die in dem
guten Licht, in der fiir Mannheim bekannten weiten Hängung und
in der geschickten Gruppierung eine Ftille von Überraschungen
bieten. Das kleine Brustbild Anton Fuggers von Hans Maler von
Schwaz (die Replik des von Friedländer im Repertorium für
Kunstwissenschaft 1895 abgebildeten Werkes der früheren Samm-
lung von Kaufmann), das im Schloß an einer schmalen Wand
zwischen zwei Türen nur von wenigen Besuchern gesehen wurde,
strahlt mit seinen lichten Farben beherrschend von dunkler Wand
durch die Säle. Ein unbekannter Venezianer, der an den jungen
Tizian erinnert, vertritt gut die Bellininachfolge. Allerdings sieht
man jetzt, wenn man das Bild in gutem Licht nahe vor Augen
hat, auch seinen leider nicht sehr glänzenden Zustand. Überhaupt
kommen jetzt allerhand Schäden bei fast allen Bildern zum Vor-
schein, die man in den dunklen hohen Schloßräumen nicht sehen
konnte. Ein im alten Katalog dem Bronzino zugeschriebenes Bild-
nis eines Goldschmieds, das aber wohl nach der Unterschrift der
Ausstellung eher von Pontormo sein kann, ist böse übermalt. Ein
großer Neapolitaner (nach dem Katalog Giov. Lanfranco) ein
Prachtstück, muß sehr scrgfältig restauriert werden, wenn es
seinen alten Glanz wieder erhalten soll. Wunderbar in Farbe wie
in Erhaltung ist der Leiermann von G. M. Crespi. Eine Replik des
bckannten Dresdener Bildes von Carlo Cignani, Joseph und Poti-
phars Weib mag als letztes italienisches Bild genannt sein. —

MODERNEGALERIE

THANNHAUSER

Theatinerstr. 7 Telefon 27 601

MÜNCHEN

•Srjfe deut)<£e und aus[ändifcße dJleider, — fflfte [Jletßer
Cjrapßifcßes [Kabinett




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FRANZ

ZATZENSTEIN i


MÜNCHEN





Akademiestr. 511 |












Impressionisten



Alte Kunst








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Es sind ausgestellt Werke von:


Baldung



Cezanne Corinth


Hobbema

Daumier C. D. Friedrich


Landseer

ESoix A- Kel1«


Rotenhammer

Ingres F. Krüger


Takob Ruysdael

Monticelli Liebermann


Meist. v. Meßkirch 5*n°if Menzei

Th.Rousseau

Sienes. Meist. XIV. RySre{berghe E.Schleich sen. !


Ch. Schwarz

Signac Trübner


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und andere







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KUNSTHAHDLUNG LENGYEL & CO. o. m. u. h.

BEttLIN W 15, Kurfürstendaimn 150

Tel. Uhlanil 5646

Ausstellung
moderner Küustler

Gemiilde — Graphik — Skulpturen

356

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