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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Januarheft
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Römischer Kunstbrief / Vom Wiener Kunstmarkt / Tauts Berliner Gewerkschaftshaus / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Künstler und Kunstgelehrte / Neue Kunstbücher / Vierte Breslauer Kunstmesse / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0181

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ein Exemplar des Basler Missale, 1478 von B. Richel gedruckt
(80 Pf.). Qoldschmidt kaufte eine englische Handschrift „Preces
ad usum Angliac“, 15. Jahrhundert mit zwei primitiven Holz-
schnitten für 52 Pf.
Chinesisches Porzellan sah man sowohl bei Chri-
s-tie wie bei S o t h e b y. Bei Christies erstand Mallett zwei
blaue Famille-Verte-Vasen, Periode Kang He, fiir 110 Pf., wäh-
rend bei Sothebys Spink eine tiefe Jadevase für 150 Pf. kaufte
und Cunliffe zwei Famille-Verte-Teller für 50 Pf..
Außer dem unter den Neuerwerbungen der Museen bespro-
chenen Karel F a b r i t i u s , der bei C h r i e s t i e s von der
National Gallery für 6300 Pf. St. erworben worden ist,
ging ein van der Q o e s „Christi Geburt“ für 840 Pf. in F. Sabinis
Besitz über, der auch 1555 Pf. für Copley’s Bildnis des Seekadetten
Augustus Brines gab; das Bild ist signiert und vom Jahre 1783
datiert. Dr. B r e d i u s zahlte 125 Guin. für eine Flußlandschaft
von J. van Ruysdael, Turfbild von Jan van Parsons. Ein
Exemplar Watteau’scher Kunst, das Bild eines Hofnarren,
kaufte Leggatt für 290 Guineen.
Die Firma Leggatt brachte bei der Bilderversteigerung in
den Räumen von Robinson, Fisher und Harding einen
schönen Gainsborough an sich, der Mr. Thoinas Walker
darstellte (78— Guineen). Haining kaufte ein Bild des „Hl. Fran-
ziscms“ von einem bekannten Meister der frühen spanischen
Schule für 195 Guineen, und ein Damenbildnis des „Meisters von
Antwerpen“ brachte 110 Guineen (Tield).
KunftausfteUungeru
BeUtn.
Die Galerie Dr. Goldschmidt — Dr. W a 11 e r s t e i n
zeigt in ihrer Januar-Ausstellung neue Gemälde, Aquarelle und
Zeichnungen von Bela C z o b e 1 sowie Radierungen von Abra-
ham P a 1 u k s t.
Die Gemäldegalerie Carl Nicolai eröffnete am 2. Januar
eine umfangreiche Kollektivausstellung von Werken des Münche-
ner Malers Hans W. T. R e i f f e n s t u e 1, welche speziell Land-
schafts-Kompositionen in Aquarell- und Oelmalerei zeigt.
Fritz G u r 1 i 11 hat eine neue Ausstellung eröffnet, in der
neben den Zeichnungs-Kollektionen von Caspar David F r i e -
d r i c h Aquarelle von Julius Wilhelm Schülein und Suzanne Car-
vallo-Schülein, München und Hans Breinlinger, Konstanz gezeigt
werden. Ferner Einzel-Werke von Pechstein, Müller, Heckel,
Kirchner und Schmidt-Rottluff.
Die Januar-Ausstellung der Galerie S c 'n u 11 e umfaßt u. a.
Kollektionen von Professor Philipp Franck, Wilheim Blanke, Prc-
fessor Hans Bohrdt, Johannes Hänsch, Ernst Heilemann und Carl
Hansen.
Die Kleine Galerie, die unter der Leitung von Rudolf
W i 11 s c h e k steht, hat ihre Ausstellung von der Neuen Wilhelm-
straße vorläufig nach der Landgrafenstraße 12 verlegt. In den bis-
herigen Räumen der Kleinen Galerie stellt jetzt Dr. Fritz R o t h -
mann alte Meister aus.
Die Galerie Ferdinand Möller hat ihre neuen Geschäfts-
räume im Hause ihres Verlages in P o t s d a m , Wollnerstr. 14
bezogen. Es ist eine gewählte Sammlung zeitgenössischer Kunst
zu sehen, in der alte Werke des Kreises der Brückc auffalleu, auf
die die Galerie neben Werken der modernen Plastik (Lehmbruck,
Kolbe, Scheibe u. a.) stets besonderen Wert legte. Ein illustrierter
Katalog der Sammlung ist erschienen.
Cbemnitw
Im Januar werden in der Kunsthütte und bei üer-
stenberger zum Gedächtnis Hans T h o m a s Werke des
Meisters ausgestellt.
In der Ausstellung Gerstenberger wird im Januar
eine Sonderausstellung des Chemnitzer Künstiers Gustav Schaffer
und Fritz Huf-Berlin gezeigt. Dieselbe umfaßt ca. 140 Gemälde,
Aquarelle und Handzeichnungen und etwa 20 Plastiken.

Dt?esden.
Der Sächsische Kunstverein hat auf der Brühl-
schen Terrasse eine sehenswerte Ausstellung arrangiert, die junge
und ältere Künstler umfaßt und so recht eigentlich eine wahre
Publikums-Ausstellung darstellt. Die anmutigen Zeichnungen
Fritz Winklers, die Landschaften Gotschs, die Aquarelle Draass’,
die klaren Radierungen Bernhard Kretschmars, dann Arbeiten von
Wilhelm Rudolph, Otto Lange, Hettner, Lachnit, Trepte, Fritz
Winkler mit seiner schönen Fichtelgebirgslandschaft, ferner von


Hans v. Marees, Selbstbildnis
Aus der Galerie Matthiesen in Berlin für das Museum in Basel
erworben

Böckstiegel, Felixmüller und Richard Müller, die ihre gewohnte
Bahn weiterwandeln, während Buchwald-Zinnwald in freierem
Schaffen sich kundgibt, dazu Hans Nadler, Hans Oehme, Muhr-
mann, Ferdinand Dorsch, Fritz Beckert und Feldbauer nenne, —
eine Auslese bekannter und anerkannter Künstler!
Bei Emil Richter hatte der Wirtschaftsbund
S ä c h s i s c h e r Kunsthandwerker Bilderbücher, Spiel-
zeug, Schnitzereien u. a. ausgestellt, von denen die letzteren frei-
lich nicht ganz den künstlerlschen Ansprüchen genügten. Von
besonderem Jnteresse ist aber die neue Bücherstube die-
ses Kunstsalons, ein von dem Architekten Max Herfurt wohlge-
stalteter Raum, der einen Treffpunkt der künstlerisch interessier-
ten Kreise Dresdens bilden wird, soweit sie insbesondere litera-
risch-künstlerisch eingestellt sind. In einer Sonderausstellung
„Im Böhmerwald“ sah man hier ferner Arbeiten von Erich Fraaß,

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